Verfolgungsjagd - Gott suchen und entdecken

Es gibt diese Entdeckungen im Leben, diese Aha-Momente, die das Leben schöner und irgendwie stimmiger machen. Die Wesentlichste aller Entdeckungen – Gottes uneingeschränkte, beständige Liebe - habe ich auf filmreifen Umwegen in Spanien neu gemacht.

Verfolgungsjagd

Als wir vor 2 Jahren in Spanien einen Roadtrip gemacht haben, wurden wir bestohlen. Die Tasche hatte zufälligerweise ein „Airtag“, also einen Chip, mit dem wir sie orten konnten. Selbst überrascht von unserer dadurch entfachten Abenteuerfreude, versuchten mein Mann und ich (mit unseren zwei kleinen Kindern auf der Rückbank), die Verfolgung der Diebe zwischen Toledo und ziemlich unheimlichen Vororten von Madrid aufzunehmen. Es war ein absoluter Nervenkitzel dem klischeehaft, verbeulten Lieferwagen der Marke „IVECO“ zu folgen, in dem wir das Diebesgut samt Dieben geortet hatten. Wir waren soooo knapp dran, mussten jedoch aufgrund einer Unachtsamkeit der Polizei (!) die Gauner schlussendlich doch entwischen lassen.

Was von der Geschichte – neben den aufkommenden Agenten- und Detektivgefühlen, die uns noch immer überkommen, wenn wir daran zurückdenken - geblieben ist, ist meine Aufmerksamkeit bezüglich IVECO- Fahrzeugen. In der Hitze des Geschehens war ich überzeugt, dass es diese Marke bei uns gar nicht gäbe. Ich hatte sie schließlich noch nie gesehen.

Aber das genaue Gegenteil ist der Fall: sie sind überall! Ich hatte sie nur nicht beachtet.

Ausschau halten

Es gibt unzählige solcher „Entdeckungen“. Als wir uns selbst einen Camper zugelegt hatten, parkte plötzlich an jeder Straßenecke ein Camper. Und sehnsüchtig auf ein weiteres Kind hoffend, sehe ich seit Jahren unzählige Babybäuche, die ich davor wohl einfach übersehen hatte.

Was an all dem aber so großartig ist: Genau das Gleiche lässt sich von Gottes Liebe sagen. Sie ist da, sie begegnet uns, kommt geradewegs wie der IVECO-Lieferwagen auf uns zu und es ist einfach wunderbar, wenn wir sie nicht übersehen, sondern ihr unsere Aufmerksamkeit schenken.

Das gelingt mir nun viel besser, seitdem ich versuche, bereits „Ausschau zu halten“ und das Bewusstsein Richtung Gott und seiner Liebe zu lenken. Dabei helfen mir zwei Dinge:

1. Dem Herrn Zeit und Aufmerksamkeit schenken

Es ist kein Wunder, warum der Herr so um unsere Aufmerksamkeit ringt.

„Mein Sohn, achte auf meine Worte, neige dein Ohr meiner Rede zu. Lass sie nicht aus den Augen, bewahre sie tief im Herzen!“, heißt es in Sprüche 4,20-23.

Denn ja,  es geht wirklich sehr oft um dieses „IVECO- Prinzip“. (Für alle, denen das Pareto-Prinzip ein Begriff ist, von dem ich auch ein großer Fan bin ;)) IVECO Prinzip soll heißen, dass es einen kleinen Aufwand, eine kleine Entscheidung oder eben Bewusstmachen braucht, dem Herrn Aufmerksamkeit und Zeit zu schenken und wir dann gar nicht „auskommen“, seine Liebe zu entdecken bzw. ihr zu begegnen, weil sie uns umgibt. Gleich in der Früh ein „Jesus, du willst mir nahe sein und mir deine Liebe zeigen“, reicht da in aller Regel schon.

2.Affirmationen – laut aussprechen und verkünden, was wahr und DA ist

Ein einfaches Mittel, Gott Beachtung zu schenken, sind sogenannte Affirmationen. Damit meine ich die Beteuerung oder Bestätigung von Gott und seiner Liebe.

Als ich einmal in der Wüste Exerzitien gemacht habe, haben wir den Tag immer mit Lobpreis, also Liedern für Gott und Gebeten, in denen wir einfach ausgesprochen haben, wie Gott ist und was er uns verheißen hat, begonnen. Anfangs fand ich das ein bisschen schräg, einfach mal laut: „Gott, du bist der Immer-Gute. Du bist der mächtige, der Wunder wirkt und mich nie vergisst,“ in die Wüste zu rufen. Aber dann habe ich gemerkt, dass das die Wahrheit ist und genau dieses „IVECO-Prinzip“ eintritt: Ich schaue hin und nehme wahr, dass Gott gut ist und für mich da ist.

Dadurch ist mein Blick geschult und mein Herz geöffnet, dass Gottes Liebes-Lieferwagen mir auch den restlichen Tag begegnen.

Gott suchen und finden

Es ist viel einfacher, als ich gedacht hatte: dieses „Gott suchen und finden“. Denn wie die Sonne immer da ist, auch wenn Wolken sie verdecken, ist Gottes Liebe immer da. Das Wissen darum hilft, denn auch Wolken ziehen irgendwann weiter und es ist doch einfach schade drum, sich wegen dieser „dunklen Wolke“ verunsichern zu lassen.

Eigentlich ist die Herausforderung sogar, dass die Sonne bzw. Gottes Liebe mir gerade eh ins Gesicht scheint, ich das aber gar nicht wirklich wahrnehme oder beachte, weil ich im Klein-Klein meines Lebens versunken bin.

Fazit

Bei unserer spanischen Verfolgungsjagd ging es nicht um besonders viel. Neben dem Airtag haben wir eine AppleWatch und unser Wickelset verabschieden müssen.

Im Leben geht es aber um alles, wenn es um unsere Aufmerksamkeit geht.

Es ist ein Kampf, nicht dem, was gerade nicht ganz so gut läuft oder dem Smartphone die Überhand zu lassen. So hoffe ich für mich und für dich, dass wir das Wesentlichste nicht aus den Augen verlieren und wenn es sein muss, immer wieder die Verfolgung aufnehmen ;)

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