Der Adventkranz – Symbolik und Geschichte

Auf meinem Schreibtisch liegt die Einladung der Jungschar zum gemeinsamen Adventkranz Binden. Natürlich haben wir uns sofort angemeldet, doch um was geht es eigentlich? Warum ein runder Kranz und gerade vier Kerzen? Die Fragen der Kinder vor Augen, tauche ich ein in die Welt der Symbolik.

Ursprünglich entstand der Adventkranz 1839, in Norddeutschland. Der evangelisch-lutherische Theologe und Erzieher Hinrich Wichern sammelte verarmte Straßenkinder ums ich und lebte seit 1833 mit ihnen in einem alten Bauernhaus zusammen, dem Rauhe Haus. Nach unendlichen Fragen wann denn nun endlich Weihnachten sei bastelte er 1839 erstmals, aus einem alten Wagenrad, mit 20 kleinen roten und vier großen weißen Kerzen, einen Kalender für die Kinder.

Jeden Tag wurde eine Kerze mehr entzündet, an Wochentagen eine rote Kerze und an Sonntagen eine weiße Kerze. So hatte der Wichernsche Adventkranz ursprünglich die Funktion des heutigen Adventkalenders.

In unserem Raum finden wir diese Form des Adventkranzes in Mariazell, über dem Brunnen des Mariazeller Hauptplatzes hängen. Dieser gilt mit einem Durchmesser von 12 Metern weltweit als einer der größten Adventkränze.

Aus Tannengrün wurde der heutige Adventkranz erstmals um 1860 gebunden. Sein Platz in der Kirche fand er erst 1925. Die Kreisform des Kranzes steht symbolisch für die Erdenform, aber vor allem für das ewige Leben. Grün steht für die Hoffnung und das Kerzenlicht für das „Licht der Welt“, Jesus Christus, dessen Geburt wir zu Weihachten ja feiern.

Drei violette und eine rosa Kerze

Der Brauch den Adventkranz mit drei violetten und einer rosa Kerze zu schmücken geht auf die liturgischen Farben zurück. Violett für die Adventzeit und rosa für den dritten Adventsonntag Gaudete (Freuet euch!).

Auch gibt es die Tradition, immer nebeneinander liegende Kerzen gegen den Uhrzeigersinn zu entzünden. Aus meiner Zeit als ich noch liturgischen Tanz unterrichtete weiß ich noch, dass Tanz gegen den Uhrzeigersinn für die Ewigkeit, den Weg auf Gott zu steht.

Weihnachtslied

Advent, Advent ein Lichtlein brennt

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt.
Erst eins, dann zwei,
dann drei, dann vier,
dann steht das Christkind vor der Tür.
(Ältere Kinder ergänzen:)
Und wenn das fünfte Lichtlein brennt,
dann hast du Weihnachten verpennt!

Wir sagen euch an den lieben Advent

von Maria Ferschl und Heinrich Rohr

1. Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet die erste Kerze brennt.
Wir sagen euch an eine heilige Zeit. Machet dem Herrn die Wege bereit.
Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr! Schon ist nahe der Herr.

2. Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet, die zweite Kerze brennt.
So nehmet euch eins um das andere an, wie auch der Herr an uns getan.
Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr! Schon ist nahe der Herr.

3.Wir sagen euch an den lieben Advent. Seht die dritte Kerze brennt.
Nun tragt eurer Güte hellen Schein weit in die dunkle Welt hinein.
Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr! Schon ist nahe der Herr.

4.Wir sagen euch an den lieben Advent. Sehet, die vierte Kerze brennt.
Gott selber wird kommen, er zögert nicht. Auf, auf, ihr Herzen, und werdet licht.
Freut euch, ihr Christen, freuet euch sehr! Schon ist nahe der Herr.

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