Gottesdienst mit Kindern - geht das?

Vielen von uns kennen das: es ist Sonntag Morgen und die Begeisterung über den gemeinsamen Gottesdienstbesuch hält sich in Grenzen. Schon der Gedanke an das lange Stillsitzen macht die Kinder ganz kribbelig, vieles, was im Gottesdienst geredet wird, verstehen sie nicht, außerdem sind wenig Gleichaltrige da…

Irgendwann ist man als Eltern mit der Motivation am Ende.

Wie wäre es mit einem Familiengottesdienst?

Familiengottesdienste sind eine gute Möglichkeit, mit anderen Familien und gleichaltrigen Kindern zu feiern und anschließend im besten Fall noch miteinander ins Gespräch zu kommen.

Unterschiedliche Formen

Es gibt unterschiedliche Formen, wie Gottesdienst mit Kindern in besonderer Weise gefeiert werden kann: Als Familiengottesdienst – in manchen Pfarren einmal im Monat an einem Sonntag, wo die ganze Gemeinde eingeladen ist, als Kinderkirche für die Jüngsten parallel zur Sonntagsmesse in einem anderen Raum oder an einem anderen Tag, als Jugendgottesdienste meistens am Abend und viele mehr.

#1. Familiengottesdienste

Die Verantwortlichen solcher Familiengottesdienste versuchen immer, die Lesungen, Lieder, Fürbitten etc. dem Alter der Kinder anzupassen. So haben Kinder die Möglichkeit, in kleinen Schritten und auf einfache Weise, den Glauben immer besser kennen zu lernen. Außerdem können sie selbst aktiv sein – sei es beim Mitsingen, indem sie die Gaben zum Altar bringen oder eine Fürbitte lesen. Das kommt gerade bei Kindern im Volksschulalter sehr gut an.

Bei Familiengottesdiensten bleibt der Ablauf der Heiligen Messe bestehen, aber innerhalb dessen gibt es viele Gestaltungsmöglichkeiten.

Der Ablauf der Messe ist:

  • Eröffnung – wir kommen an, wir bereiten unser Herz und sind offen für das, was uns Gott in dieser Stunde schenken will
  • Wortgottes-Teil: Wir hören auf Gottes Wort – was spricht mich in den Texten besonders an? Ist es ein Wort oder ist es mehr die Stimmung, die mich in dieser Geschichte berührt? In der Predigt wird uns die Heilige Schrift erklärt. In den Fürbitten bringen wir alles vor Gott, worum wir bitten möchten – manche Fürbitten werden laut vorgelesen, andere tragen wir in unserem Herzen.
  • Eucharistiefeier: Eucharistie heißt Danke sagen – hier haben wir bei der Gabenbereitung die Möglichkeit, alles auf den Altar zu legen, was uns beschäftigt – wofür wir dankbar sind, aber auch das, was uns nicht so gut gelungen ist. Der Altar ist der Ort, wo nicht nur Brot und Wein zu Leib und Blut Christi gewandelt werden, sondern unser ganzes Leben darf neu und gewandelt werden.
  • Schluss: Am Schluss gibt es noch ein Dankgebet und den Segen. Der ist besonders wichtig, denn damit sind wir gestärkt für die ganze Woche!

 

#2. Kleinkinder-Gottesdienst - Kinderkirche

In manchen Pfarren gibt es auch so genannte Kinderkirchen, die parallel zum Sonntagsgottesdienst stattfinden – meistens in einem anderen Raum außerhalb der Kirche, wo es wärmer ist. Dort gibt es Mitmach-Lieder und kreative Elemente für die jüngsten Gottesdienstbesucher – und auf jeden Fall ganz viel Platz zum Herumkrabbeln! Außerdem wird versucht, das Sonntagsevangelium auf kindgerechte Weise den Kleinsten näher zu bringen.

Ziel eines kindgerechten Gottesdienstes - sei es ein Familiengottesdienst oder eine Kinderkirche - ist es, Gott immer besser kennen zu lernen und zu spüren und zu erleben, dass ER es ist, der Gemeinschaft mit ihm und untereinander stiftet.

Nicht aufgeben

Auch wenn wir Eltern selbst die Liturgie nicht immer zur Gänze verstehen (das geht gar nicht!), ist es doch eine ganz wunderbare Möglichkeit, um mit Gott in Berührung zu kommen. Gott schenkt uns jede Woche so viele Stunden. Wie wäre es, wenn wir ihm eine Stunde in der Woche so zu sagen zurück schenken?

Kinder verstehen oft mehr, als wir glauben.

„Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar“ – so hat es Antoine de Saint-Exauperie in „Der kleinen Prinz“ so schön beschrieben.

Kinder spüren oft mehr von dem Geheimnis des gemeinsamen Gottesdienst-Feierns als wir Erwachsene: dass es weit über das, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen können, hinaus reicht und tief den Kern unseres Menschseins berührt.

Deine Pfarre ist noch nicht auf meinefamilie.at?

Sag uns, wo in deiner Nähe regelmäßig Familien- und Kindergottesdienste stattfinden. Gerne arbeiten wir diese Termine auf unserer Service-Seite ein!

Ähnliche Artikel

Ein Artikel von

Weitere Artikel des Autors lesen