Mamaglück und Arbeitslust – auf der Suche nach Vereinbarkeit

Bei dem Gedanken an den Wiedereinstieg in den Beruf stellen sich mir als Mama manchmal alle Haare auf. Es hat den Anschein, als ob die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sehr schwierig sei. Dennoch glaube ich, dass es auch arbeitende Mamas gibt, die dort wie da glücklich sind.

Für mich ist es wunderschön, Mama zu sein. Mit der Gründung meiner Familie ging ein Lebenstraum in Erfüllung. Meine zwei Kinder (1,5 und 4 Jahre) fordern mich täglich heraus. Sie lassen mich staunen und ich freue mich über sie. Wie bei jeder Mama mit kleinen Kindern ist mein Alltag intensiv und eigentlich wird es nie langweilig. Doch das mag ich so. Meinem Mann und mir war klar, dass ich nach der Geburt unseres ersten Kindes so lange wie möglich zuhause bleibe.

Das Familienleben wurde – zuerst beim ersten und dann nochmal anders beim zweiten Kind – ziemlich auf den Kopf gestellt. So war es gut, dass wir uns für die tiefgreifende Lebensveränderung der Familiengründung genügend Zeit nahmen und nehmen. Die Jahre mit kleinen Kindern kommen bekanntlich nicht wieder und sind unendlich kostbar. 

Zukunftsgedanken

Dennoch trage ich eine Frage mit mir herum: Die Frage nach der Zukunft und nach einer möglichen Arbeitsstelle für mich. In gewisser Hinsicht geht es schon in der Schwangerschaft bei der Auswahl des Kinderbetreuungsgeldes um den Wiedereinstieg ins Berufsleben. Die unterschiedlichen Varianten des Kinderbetreuungsgeldes bedeuten eine jeweils unterschiedlich hohe finanzielle Unterstützung, die früher oder später endet. Daneben wirkt noch ein gewisser gesellschaftlicher Druck. Spätestens ein Jahr nach der Geburt eines Kindes fragen viele Verwandte und Bekannte, wann man denn wieder arbeiten gehe.

Mutter und Tochter lesen gemeinsam

Ohne Druck planen

Doch ich versuche mich nicht von äußeren Faktoren stressen zu lassen. Ich möchte mich in Ruhe auf die Suche machen und nehme mir Zeit, bis mein jüngeres Kind in den Kindergarten geht. Denn es gibt beim Wiedereinstieg ins Berufsleben vieles zu bedenken. Meinen finanziellen Beitrag zu leisten ist dabei ein wichtiges Motiv – aber nicht mein erstes. Es geht mir vielmehr darum, wieder regelmäßig außerhalb meiner vier Wände aktiv und kreativ etwas zu schaffen. Dabei drängen sich einige Fragen auf:

  • Wo sind meine Kinder gut aufgehoben, wenn ich nicht bei ihnen zuhause bin? 
  • Wie kann es gut gelingen, Ehe, Familie, Beruf und weitere Aktivitäten wie z.B. Haushalt, Hobby und Freundschaften unter einen Hut zu bringen? 
  • Mit welchen Arbeitsbedingungen kann ich gut leben bzw. welche Arbeitszeiten kommen für mich und meine Familie in Frage?

In der Öffentlichkeit fehlen oftmals die positiven Beispiele von Mamas, die arbeiten. Meistens bekommen wir in diversen Medienberichten nur die Schwierigkeiten präsentiert: Es werden eher die verlorenen Pensionsjahre zuhause, die ungerechte Verteilung der Einkommen, die gerechte Arbeitsteilung der Partner im Haushalt und in der Kindererziehung oder der Mangel an Kinderbetreuungsplätzen thematisiert.

Sollten Mütter, die zuhause sind und arbeiten möchten, nicht auch dahingehend ermutigt werden, dass es gangbare Wege gibt?

Es entsteht der Eindruck, dass alles nur schwierig ist und Mütter, die arbeiten meist mit einem schlechten Gewissen herumlaufen, weil immer ein Lebensbereich zu kurz kommt. Aber sollten Mütter, die zuhause sind und arbeiten möchten, nicht auch dahingehend ermutigt werden, dass es gangbare Wege gibt, die gute und zufriedenstellende Bedingungen in Arbeit und Familie bieten? Wo sind die positiven Beispiele?

Start einer neuen Blog-Serie

Ich bin optimistisch. Daher mache ich mich auf die Suche nach arbeitenden Müttern, die mit Beruf UND Familie glücklich sind. Ich möchte eine hilfreiche Perspektive für mich und andere Mütter finden, die gerade mit Kindern zuhause sind und wieder über den Berufseinstieg nachdenken. In den folgenden Wochen werden auf meinefamilie.at unter der Serie „Mamaglück und Arbeitslust“ einige Portraits von arbeitenden Mamas erscheinen.

Was bewegt diese Mütter? Wie schafft man den Übergang von der Arbeitsstelle zurück nachhause bzw. umgekehrt? Gibt es Tricks zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie? Ich bin überzeugt, es gibt Mamas, die sowohl in der Arbeit als auch zuhause am „richtigen Platz“ sind. Daher lade ich alle Leserinnern und Leser ein, sie kennen zu lernen und sich von ihren Tipps und Erfahrungen inspirieren zu lassen.

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Ein Artikel von

Portraitfoto Claudia Nemecek

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