Outdoor-Ideen für Kleinkinder
Pikler und Montessori inspirierte Ideen für Kleinkinder im Freien mit Sand, Wasser und Bewegung.
Der Sommer steht vor der Tür. Ab nach draußen, Kinder! Aber manchmal wissen die Kleinen nicht, was sie im Freien spielen sollen? Wir schon! Hier sind viele tolle Ideen für Spiele und Bewegung im Freien zu finden. Bewegungsdrang? Ja, bitte! Das Spielen im Freien und in der Natur fördert die körperliche Entwicklung und die motorischen Fähigkeiten. Balance, Kraft und Koordination lernen Kinder durch körperliche Betätigungen. Nebenbei gewinnen die Kinder auch an Selbstvertrauen und Sicherheit.
Dabei gilt, je selbständiger Kinder sein können, desto besser. Gut gemeinte Hilfe ist nicht immer hilfreich. Manche Bemühungen des Erwachsenen hindern das Kind eher daran, sich auf die Bewegungsabläufe zu konzentrieren und die Balance zu finden. Das Kind ist meist geschickter als wir ihm zutrauen. Sicher fordert es von uns Eltern etwas Mut, Risikobereitschaft und vor allem Vertrauen in unsere Kinder, sie z.B. alleine klettern und balancieren zu lassen.
Die Sandküche
Sand übt immer eine Faszination auf Kinder aus. Aber es muss nicht immer die Sandkiste sein. Wir haben den Pikler Spielraum im Freien besucht. Hier ladet eine vorbereitete Umgebung mit Sand, Wasser und Wiese die Kinder zum freien Spiel und zum Bewegen ein. Unsere Tochter (20 Monate) spielt gerne in der Sandküche.
In großen Schüsseln befindet sich der Sand und Geschirr wie Töpfe, Siebe, Trichter, Kellen, Löffel aus Silber und Kupfer stehen bereit. Der Sand rieselt herunter, wird in Kannen gefüllt und ausgegossen, durch den Fleischwolf und die Kaffeemühle gedreht. Abwiegen, messen, fühlen. Alle Sinne sind angeregt und aktiv. Wir haben nun zuhause auch eine kleine Mini-Sandküche aus einem alten Schuhregal eingerichtet. Eine Matschküche mit Sand uns Wasser ist natürlich auch ein großer Spaß für Kinder.
Die Dreieckleiter
Wir haben ein Pikler Dreieck, das wir drinnen und draußen nutzen. Dazu passend gibt es eine Rutsche, die einfach an die Sprossen gehängt werden kann.Die Höhe der Rutsche kann angepasst werden. Unsere Tochter klettern gern rauf und auf der anderen Seite wieder runter oder sie rutsch runter. Auch am Spielplatz findet man Klettertürme mit Rutschen, vorzugsweise solche wo Kinder selbständig rauf und runter können sind am besten.
Tipp: Solange Ihr Kind noch nicht von sich aus, d.h. ohne Ihre Hilfe beispielsweise auf die Rutsche, die Wippe, das Klettergerüst etc. geht, ist es auch nicht sinnvoll es dazu zu animieren. Jedes noch so gut gemeinte Animieren („Du schaffst das schon“) kann das kleine Kind überfordern. Damit Kinder ihre eigenen Grenzen wahrnehmen lernen, braucht es in solch einer Situation ein liebevolles Begleiten.
Das Tipi
Um den Kindern im Garten einen Rückzugsraum zu geben, ist ein Tipi – ein kleines Zelt – oder ein Spielhaus toll. Kinder lieben es sich zu verstecken und in Höhlen zu kriechen, so ein kleines Zelt ist ein schöner Ort zum Verweilen. Mit Kissen; Decken, Lichter und Co. wird das Tipi zur Kuschelzone. Hier können Kinder in Ruhe spielen und es wird die Fantasie für Rollenspiele geweckt. Alternativ kann man auch eine große Schachtel zum Spielhaus umfunktionieren.
Die Holzwippe
Kinder lieben Geschicklichkeitsspiele. Die Holzwippe von Anne Rebelle Upcycling, ist ein Bewegungsspiel aus Holz, das einfach nachgebaut werden kann. Ein Stück Holz und ein Brett – mehr braucht es nicht. Ideal ist ein halbrundes Stück Holz und eine Holzplatte springen. Für Krabbelkinder kann in 2 Hoola-Hoop-Reifen ein Stück Isomatte gelegt werden. So üben die Kinder ganz spielerisch die Koordination und die Geschicklichkeit.
Das Laufrad/ Dreirad etc. statt dem Kinderwagen
Wenn das Kind groß genug ist, kann ein Laufrad (ab ca. 2,5 Jahre) oder davor ein Dreirad bzw. Lauflernrad mit 4 Rädern eine großartige Alternative zur Fortbewegung sein. Wir haben es uns angewöhnt mit dem Rad einkaufen zu fahren, auch wenn es länger dauert, aber somit kann sich unsere Tochter bewegen und hat auch mehr Spaß dabei als im Kinderwagen oder Auto zu sitzen. Die meisten Kinder sind schon früh von rollenden Spielgeräten fasziniert und Räder üben oft eine große Anziehungskraft aus. Wichtig dabei: Helm nicht vergessen.
Das Wasserlabor
Für heiße Tage bietet sich ein Wasserlabor an. Mehrere große Schüsseln, Bottiche und Plastikwannen (z.B. leere Kisten und IKEA TROFAST Box mit Deckel), die etwas mit Wasser gefüllt sind. Dazu verschieden Utensilien wie Schöpflöffel, Becher, Kännchen oder Schleichtiere und auch Stöcke, Steine, Sand können zum Einsatz kommen. Jetzt können die Kinder gießen, schöpfen, planschen und spritzen. Wasserspiele machen einfach immer Spaß.
Die Schatzsuche
Eine Schatzsuche macht bereits den Kleinkindern Spaß. Dazu braucht man eine Liste mit Bildern (Fotos oder Zeichnungen) z.B. ein Stein, ein Blatt, eine Blume usw. und sucht dann gemeinsam die Dinge von der Liste. Die Schätzen können in einem kleinen Korb oder einem Eierkarton als Schatztruhe gesammelt werden. Die Schatzsuche kann im Garten, im Wald oder an jedem anderen Ort im Freien sein.
Tipp: Auch das Tasten ist mit Bewegung verbunden. Das tastende Erkunden verschiedener Materialien trägt dazu bei, dass das Kind bis in seine Fingerspitzen hinein einfühlsam wird. Wie vorsichtig oder fest es etwas ergreift, die Art wie es damit umgeht. Darüber hinaus ermöglichen viele Situationen im Alltag dem Kind mit seinen Händen immer geschickter zu werden.
Wir Eltern können unseren Nachwuchs zum Bewegen animieren und sie nach draußen lassen. Der Bewegungsdrang ist ein natürliches Bedürfnis bei Kindern und sollte nicht unterdrückt werden. Auch nicht durch zu volle Terminkalender der Kinder, sodass wenig Zeit zur Selbstbeschäftigung und freien Entwicklung bleibt. Wenn wir unseren Kindern viel Bewegungsraum geben, können sie immer neue Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernen.