Stillen mit Stillhütchen – Meine Erfahrung damit
Wenn es mit dem Stillen nicht so gut klappen will, ist das Stillhütchen einen Versuch wert. Bei uns war es die Rettung – ohne hätte ich wohl aufgegeben. Deshalb möchte ich von unseren Erfahrungen berichten.
Für diejenigen, die sich nun fragen, was ein Stillhütchen ist, möchte ich dieses kurz vorstellen. Das Stillhütchen lässt sich mit dem Nuckelaufsatz des Babyfläschchens vergleichen. Es ist ein dünner Silikonaufsatz, der auf die Brustwarze beziehungsweise den Brustwarzenvorhof aufgesetzt wird.
Der Stillaufsatz umgibt den Nippel und lässt ihn für das Baby länger, breiter und fester wirken, wodurch Fassen und Ansaugen erleichtert werden.
Was es zu beachten gibt
In Fachkreisen ist das Stillhütchen heiß diskutiert: die einen sehen es als Gefahr (zu geringe Bruststimulation und somit zu wenig Milchbildung, etc.). Andere vertreten die Meinung „egal wie – hauptsache man stillt“.
Ich vertrete hier eher letztere Meinung. Es muss für Mutter und Kind passen. Es soll für beide angenehm, eine schöne Zeit zwischen Mutter und Kind sein und das Kind muss satt werden.
Was mir allerdings nicht gesagt wurde und was ich zunächst auch nicht gewusst habe: Das Kind gewöhnt sich an das Stillhütchen und es ist möglich, dass es dann ausschließlich mit einem solchen trinken möchte.
Braucht man nur eines oder ganz viele?
Im Krankenhaus haben wir unser erstes Stillhütchen bekommen. Doch ein Stillhütchen ist definitiv zu wenig. Das wäre, als hätte man nur einen Schnuller – purer Stress. Denn was macht man, wenn dieses unterwegs schmutzig wird oder man es verlegt hat und gerade nicht findet?
Deswegen habe ich schon auf dem Heimweg aus dem Krankenhaus ein weiteres Duo in der Apotheke gekauft. Doch es hat sich gezeigt, dass auch drei immer noch zu wenig waren: Eines war meistens im Bett, eines für unterwegs in der Wickeltasche und eines überall, wo auch ich war.
Letztlich war ich aber immer auf der Suche, denn sie konsequent an ihre Orte zurück zu legen, ist mit Baby nicht immer so einfach.
Ursprünglich habe ich mir gedacht, bis ich alle drei erfolgreich verschustert habe, hat sich meine Tochter leicht ans Stillen ohne Stillhütchen gewöhnt. Denkste!
Als ich kurzfristig nur noch eines gefunden habe, bin ich in die Apotheke gesaust und habe mir zwei weitere Duos gekauft. Damit hatte ich sechs Stillhütchen zu Hause, seither habe ich einfach immer eines parat und der ganze Stress ist vorbei. Im Nachhinein würde ich mir den Stress nicht noch einmal antun und von Anfang an ausreichend Stillhütchen kaufen.
Abgewöhnen ist gar nicht so einfach
So sehr ich das Stillhütchen liebe, muss ich auch ehrlich zugeben, dass es extrem nervig sein kann. Es rutscht, fällt herunter, ist schmutzig oder auch einfach nicht zur Hand. Deswegen habe ich schon mehrfach versucht, es wieder loszuwerden. Es gibt Phasen, da benötigen wir es fast gar nicht.
Da trinkt meine Tochter problemlos tagelang ohne, vor allem, wenn wir entspannt zu Hause sind und wenig Ablenkung vorhanden ist.
Doch bisher sind wir es noch nicht endgültig losgeworden.
Entweder kam eine Stresssituation unterwegs, wo es mit Stillhütchen praktisch war, oder meine Brust war salzig/chlorig/verschwitzt und ich wollte mein Kind nicht warten lassen. Und schon hat sie es auch zu Hause wieder eingefordert. Als wir es erneut fast los waren, kam der erste Schnupfen und wir haben es wieder zu Hilfe genommen.
Auch nicht so schlimm, irgendwann wird es klappen! Wir haben ja ausreichend Stillhütchen und Hauptsache ist, meine Kleine wird satt.
Ein weiterer Vorteil, den ich aus dem Stillen mit Stillhütchen ziehe:
Das Trinken mit Stillhütchen ist ähnlich dem Trinken am Fläschchen.
So hat meine Tochter bisher kein Problem, wenn es einmal Milch aus dem Fläschchen gibt – egal ob abgepumpt oder als Pränahrung. Das gibt mir natürlich zusätzliche Freiheit.