Verlieren und schummeln: Spielspaß mit Kindern?
Verlieren zu lernen ist nicht nur wichtig, um ein guter Spielkumpane zu sein. Es ist auch Vorbereitung aufs Leben. Varianten machen das Verlieren einfacher.
Andere schmeißen ist lustig, selbst geschmissen zu werden weniger. Wenn die eigenen Kegel aus dem Spiel sind, die Taktik nicht aufgegangen ist, der Würfel einfach immer die falsche Punkteanzahl zeigt… Bald liegt das ganze Spiel am Boden, weil das Kind die Nerven verliert und das Spiel möglichst schnell zu Ende bringen will. Beim Spielen werden Gefühle frei, die Kinder erst erleben und lernen müssen, damit umzugehen.
Zum Spielen gehören in den allermeisten Fällen Gewinner und Verlierer.
Verlieren zu lernen ist nicht nur wichtig, um ein angenehmer Spielkumpane zu sein, es ist auch Vorbereitung aufs Leben. Gewisse Rahmenbedingungen und Spielvarianten sind aber möglich, um das Verlieren einfacher zu machen. Die meinefamilie.at-Redaktion hat sich bei wienXtra erkundigt.
Verlierer nicht bestrafen
Verlieren an sich ist schon schlimm genug. Rituale, um dem Verlierer auch noch Zusatzaufgaben aufzudrängen, müssen wirklich nicht sein. Sie machen das Verlieren schwerer und die Spielfreude kleiner. Stattdessen kann der Verlierer zum Trost zum Beispiel die nächste Spielrunde starten.
Zweiter, dritter, vierter Platz
Bei vielen Spielen ist es möglich, nach dem ersten Sieger einfach weiterzuspielen – auf dem zweiten, dritten und vierten Platz gibt es dann einen zweiten, dritten und vierten Gewinner.
Für Erwachsene schwerer machen
Auch Erwachsene sollten ehrlich spielen. Kinder merken bald, wenn Erwachsene sie bloß gewinnen lassen. Varianten machen es möglich: Erwachsene spielen mit schwierigeren Regeln, beantworten schwierigere Fragen, haben weniger Zeit – was auch immer euch einfällt.
Gemeinsam gegen das Spiel
Egal ob für Spielanfänger, für zwischendurch oder um einfach mal gemeinsam Spaß am Spiel zu haben: Bei Kooperationsspielen spielen alle gegen das Spiel. Sie sind eine Möglichkeit, um Frust zu vermeiden und das Gruppengefühl zu stärken. Spiele wie „Obstgarten“ sind schon als Kooperationsspiele gemacht, viele andere lassen sich leicht als solche abwandeln.
Den Gründen fürs Schummeln auf der Spur
Wer nicht verlieren will, wird kreativ im Schummeln – das gilt natürlich nicht nur für Kinder… Bei Kindern aber könnte es bedeuten, dass sie mit dem Spiel überfordert sind. Dann gilt: Regeln abändern, Spielweg kürzen etc.
Eine Runde schummeln erlaubt
Natürlich sollte fair gespielt und ehrliches Spielen belohnt werden. Es kann aber ein spannendes Experiment sein, in einer Spielrunde einfach ganz bewusst drauflos zu schummeln. Was passiert: Verlieren wir den Spaß am Spiel? Oder erkennen wir, dass es nur kleine Regeländerungen braucht, um das Spiel für uns anzupassen?
Lustig und jedenfalls einen Versuch wert sind Spiele, bei denen Schummeln erlaubt und sogar notwendig ist, um zu gewinnen. Zum Ausprobieren und Ausborgen gibt es die Schummelspiele und viele andere zum Beispiel in der wienXtra Spielebox.