Viel reisen für wenig Geld – Tipps für Familien

Als siebenköpfige Familie zu verreisen ist nicht billig – kostet uns aber oft viel weniger als man vermuten würde. Hier sind unsere besten Tipps, um viel von der Welt zu sehen und sich dabei nicht finanziell zu ruinieren. 

Reisen ist meine Leidenschaft.

Wie gut, dass die mein Mann mit mir teilt und das Reisefieber auch unsere Kinder gepackt hat. In den vergangenen Jahren haben wir viele tolle Reisen unternommen. Einige unserer Highlights: Wir fuhren mit dem Autoreisezug nach Hamburg und von dort weiter nach Dänemark, wir stapften die Treppe im Eiffelturm hinauf, spielten Fußball im Londoner Hydepark und besuchten das Comicmuseum in Brüssel. An der französischen Atlantikküste stürzten sich die Kinder mit Surfbrettern in die Wellen, die Toskana verzauberte uns mit ihrer wunderschönen Landschaft, auf diversen Bauernhöfen in Niederösterreich und der Steiermark waren die Kinder kaum aus dem Kuhstall zu bekommen, und heuer im Sommer trauen wir uns sogar über den Atlantik.  

 All diese Reisen kosten Geld. In vielen Fällen aber viel weniger als man vermuten würde. Zum Glück, denn unsere Reiselust soll uns nicht in den finanziellen Ruin treiben! Mit guter Planung und etwas Abenteuerlust versuchen wir die Kosten gering zu halten.  

Das sind unsere ganz persönlichen Tipps und Tricks, um viel von der Welt zu sehen und dabei so wenig Geld dafür auszugeben wie möglich:  
 

  • Ich habe es schon angedeutet: Reisen hat für uns Priorität. Da unser Budget wie das der allermeisten Familien begrenzt ist, sparen wir das, was wir für Urlaub ausgeben, an anderer Stelle im Alltag ein. Ob Kleidung für uns und die Kinder, Nötiges für den Haushalt oder Lebensmittel: Wir kaufen, was wir brauchen, aber auch nicht mehr. Jede Anschaffung überlegen wir uns genau. Wo immer es möglich ist, besorgen wir die Dinge second hand. Wir fahren im Alltag kaum mit dem Auto, gehen sehr selten essen, nehmen keine Lieferdienst in Anspruch. So bleibt einiges an Geld fürs Reisen übrig.

Unsere Erfahrung ist: Im Alltag lassen sich viele Sparpotentiale aufspüren.

  • Auf unseren Reisen sind wir in den allermeisten Fällen Selbstversorger. Wir kochen in der Unterkunft und nehmen Snacks mit auf Ausflüge. Essen gehen wir sehr selten – das geht mit sieben Personen mittlerweile ganz schön ins Geld. Für uns passt das super, ich kenne aber auch viele Menschen, für die Urlaub bedeutet, nicht selbst kochen zu müssen.  
  • Am allermeisten sparen wir bei der Unterkunft. Mein ultimativer Tipp: Haustausch. Vor einigen Jahren haben wir diese Art von Urlaub für uns entdeckt und sind jedes Mal aufs Neue begeistert. Über eine große internationale Plattform suchen wir Tauschpartner, die uns ihre Wohnung oder ihr Haus zur Verfügung stellen und dafür in unserer Wohnung in Wien Urlaub machen. Das kostet uns jährlich eine läppische Mitgliedergebühr für die Plattform. Dafür bekommen wir familiengerechte, super ausgestattete Unterkünfte – von der großzügigen Stadtwohnung in Rom über das Haus mit Pool in Orléans bis zum Appartement mit Meerblick in Barcelona war da schon alles Mögliche dabei - und fühlen uns am Urlaubsort fast wie Einheimische.  
  • Bei allen Unterkünften, die wir bezahlen müssen, loten wir im Vorfeld sorgfältig aus: Wie komfortabel oder gut ausgestattet müssen sie wirklich sein? Reicht nicht auch die billigere Variante? Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Für eine Übernachtung auf der langen Autofahrt brauchen wir keinen Komfort, da reicht die günstige Absteige. Beim Städteurlaub, in dem wir eh den ganzen Tag auf Achse sind, ist die Unterkunft auch nicht so wichtig. Für zwei Wochen Erholung spielt sie dann doch eine größere Rolle, und wir vergleichen die Angebote genau miteinander.  
  • Destinationen sind unterschiedlich teuer. Die Kosten hängen einerseits vom Preisniveau im jeweiligen Land ab, sie variieren aber auch innerhalb eines Landes stark. Unserer Erfahrung nach gehen Städtetrips besonders ins Geld. Unterkunft, öffentliche Verkehrsmittel, Museen und andere Aktivitäten: All das ist in Großstädten teurer. Unser Strandurlaub an der französischen Atlantikküste etwa hat uns hingegen – abgesehen vom Surfkurs der Kinder und der Anreise mit dem Auto – dank Haustausch kaum etwas gekostet.  
  • Urlaube wie jenen in Frankreich lieben wir: An einem schönen Ort in Land und Leute einzutauchen, ist allein schon ein Abenteuer. Lange Tage am Strand, wandern in der Natur, gemeinsame Familienzeit in der Unterkunft, versteckte Orte in der Gegend entdecken wie das unscheinbare, aber spannende Lokalmuseum: All das kostet relativ wenig, erfüllt unseren Anspruch an eine gute Zeit im Urlaub dafür voll und ganz.   
  • Mit dem Auto zu verreisen hat viele Vorteile, allen voran: Es ist billiger als zu fliegen (und sich vor Ort möglicherweise ein Mietauto organisieren zu  müssen). Wir finden, dass man auch mit dem Auto ziemlich weit kommen kann. Vor zwei Jahren waren wir mit dem Auto sogar in England. Die Fahrt über den Ärmelkanal mit der Fähre war ein Erlebnis, und der Linksverkehr kostete uns zum Glück weniger Schweißausbrüche als gedacht.  
  • Falls wir doch mal mit dem Flugzeug verreisen, buchen wir den günstigen Tarif nur mit Handgepäck. Für unsere Barcelonareise zu Ostern haben wir lediglich einen großen Koffer dazugebucht – und so minimalistisch wie möglich gepackt. Für unsere dreiwöchige Reise im Sommer planen wir ausschließlich Handgepäck – ich bin gespannt, wie gut das klappen wird. 
  • Wenn wir hin und wieder etwas mehr Lust auf Luxus haben, gönnen wir uns den –zu zweit. Einmal im Jahr buchen mein Mann und ich eine richtig schöne Unterkunft und lassen es uns gut gehen. Zu siebt wollen wir uns das nicht leisten, zu zweit sind die Ausgaben überschaubar. Die Kinder finden das auch ziemlich großartig. Die verbringen diese Tage dann bei den Großeltern. Und das ist sowieso der allerbilligste Urlaub.

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