10 Tipps für eine bessere Kommunikation in der Familie
Wir sind zwar mittlerweile fast immer überall am Handy erreichbar und durch Social Media auf dem neuesten Stand, was unsere Bekannten und Freunde betrifft, doch der Griff zum Smartphone ersetzt nicht die menschliche Nähe eines direkten Gesprächs.
Klar ist es praktisch, mal schnell eine Whats-App-Nachricht zu schicken. Aber es darf nicht zu viel werden. Einige Male habe ich mich in letzter Zeit dabei ertappt, wie ich meinem Mann, der im gleichen Haus tätig war, Nachrichten schickte, anstatt direkt mit ihm zu sprechen. Da hab‘ ich mir vorgenommen, mich mit diesem Thema zu beschäftigen. Ich bin auf einen interessanten Beitrag gestoßen auf, Gedanken daraus möchte ich hier auf Deutsch etwas abgeändert weitergeben.
1) Die Technik sinnvoll verwenden
Neue Technologien sind super, besonders im Bereich der Kommunikation. Ich selbst kann mich noch gut erinnern, wie ich damals, vor über 20 Jahren, meinem Mann quer über den Globus handgeschriebene Briefe schickte, da es noch kein e-Mail gab und die Telefonate extrem teuer waren. Heute kann man einfach so mal jemanden über Skype oder andere Anbieter gratis anrufen, egal auf welchem Kontinent – sogar mit Videoübertragung. Also, ich möchte diese Neuerungen nicht mehr missen, auch wenn das Briefeschreiben einen gewissen nostalgischen Beigeschmack hatte. Ich bin definitiv für diese Technologien.
Und doch geht es darum, sie in gesunder Weise einzusetzen. Der Kontakt zu den wichtigsten Menschen meines Lebens soll ein direkter bleiben und nicht durch mehrmaliges Wischen am Touchscreen und künstliche Emojis ersetzt werden.
2) Den Dialog als Paar kultivieren
Beziehung ist nicht immer einfach und die Paarbeziehung braucht besondere Pflege. Neben all den Alltagsdingen und der Action mit den Kindern ist es nicht einfach, in guter Verbindung zu bleiben. Manchmal sind die kurzen Gesprächsfragmente, die sich „so nebenbei“ ergeben, nicht genug, um eine zufriedenstellende Kommunikation in der Ehe zu führen. Gespräche brauchen Zeit, vor allem wenn es um tiefere Themen geht. Dafür muss Raum und Zeit geschaffen werden. Glückliche Eltern, glückliche Kinder, heißt es. Also nehmen wir uns fixe Zeiten, um ausführlich miteinander zu reden!
3) Keine wichtigen Themen ungelöst lassen
Konflikte entstehen, das ist ganz normal in Beziehungen. Und trotzdem ist es wichtig, solche Themen nicht einfach zur Seite zu schieben, da ja der Alltag bewältigt werden muss. Das kann Ehethemen betreffen, aber auch ein Problem mit einer Freundin. Nicht alle Konflikte lassen sich mit einem einzigen Gespräch lösen. Wichtig dabei ist: Dran zu bleiben und nicht eher Ruhe zu geben, bis die Sache für beide Seiten gut gelöst ist.
4) Freundlich miteinander reden
Worte haben eine große Wirkung, positiv oder negativ. Im Stress kann es schon mal vorkommen, dass Worte schroffer oder unfreundlicher unseren Mund verlassen als geplant…
Doch ein genervter Umgangston soll nicht zur Regel werden. Ich weiß, dass ich mich selbst da immer wieder ermahnen muss. Ich bin bei großem Lärmpegel schnell mal gereizt und reagiere dementsprechend ungeduldig. Trotz allem ist es möglich, freundliche Worte in einem netten Tonfall zu sagen. Es ist nur eine Frage der Selbstdisziplin. Manchmal hilft es, wenn ich kurz mal am WC verschwinde um meinem Ärger dort Luft zu machen. Ich möchte, dass die Atmosphäre in unserer Familie grundsätzlich gut und wohlwollend ist.
Wir sind als Familie zu mehr berufen als nur zum reinen Funktionieren.
5) Sich einander mitteilen
Die tägliche Routine führt manchmal dazu, dass wir nur noch Organisatorisches miteinander besprechen. „Hast du den Müll rausgetragen? Wer ist heute mit Kochen dran? Welches Kind ist wann wohin zu bringen?“ Wir sind als Familie zu mehr berufen als nur zum reinen Funktionieren. Planen wir Zeiten ein, in denen wir uns ehrlich austauschen, Späße machen, auf der Couch entspannen… Das stärkt das Wohlbefinden des Einzelnen sowie das Zusammengehörigkeitsgefühl als Familie.
6) Den Humor auch in schwierigen Situationen bewahren
Immer wieder geschehen im Familienalltag Dinge, die unsere Pläne durchkreuzen. Der Geschirrspüler funktioniert nicht. Einer findet seinen Lieblingspulli nicht. Ein anderer wird vor einem lang geplanten Ausflug krank … Bei mehreren Familienmitgliedern können sich Kleinigkeiten schnell in Dramen verwandeln. Versuchen wir, die Dinge mit Humor zu sehen und einander zum Schmunzeln zu bringen. Ein unterhaltsames, spontanes „Spiel“ für brenzlige Situationen: Stellt euch mal das Schlimmste vor, was heute noch passieren könnte…. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt!
7) Einander umarmen
Kommunikation bedeutet nicht nur reden und zuhören. Auch körperlich können wir einander viel mitteilen. Schauen wir einander liebevoll in die Augen. Streichen wir einander im Vorbeigehen über die Schulter. Umarmen wir einander. Solche kurzen Momente der Zärtlichkeit erfrischen den Tag und stärken positive Bindungen!
8) Danke sagen
Bei uns ist es üblich, vor dem Essen zu beten und Gott zu danken. Wir wollen es nicht für selbstverständlich nehmen, dass wir jeden Tag genug haben. Nach dem Essen sagen wir dem Koch „danke“. Nicht immer bin ich die Köchin, und so versuche auch ich daran zu denken, meinem Mann, Sohn oder wer immer gekocht hat, danke zu sagen.
Wertschätzung können wir einander immer wieder bei verschiedenen Gelegenheiten zeigen.
Auch wenn es fixe „Dienste“ im Haushalt gibt, kann man einander zwischendurch mal danke dafür sagen. Das tut nicht weh, hebt die Stimmung, und motiviert alle, ihr Bestes zu geben.
9) Unsere Schwächen mitteilen
Die Familie ist ein Ort, an dem wir ganz wir selbst sein dürfen. Zumindest sollte sie das sein. Wir müssen hier keine Masken tragen, sondern dürfen auch mal schwach sein. Auch wir Eltern machen Fehler. Tun wir den ersten Schritt und entschuldigen wir uns. Die Kinder lernen am meisten durch unser Vorbild. So schaffen wir eine Atmosphäre von gegenseitiger Akzeptanz, wo jeder sich trotz aller Unterschiedlichkeit wohlfühlen kann!
10) Nein sagen, wenn es notwendig ist
Nicht alles tut uns und unseren Kindern gut. Es ist wichtig, dass wir lernen, „Nein“ zu sagen, einander zu korrigieren und uns für Dinge zu entscheiden, die uns wirklich gut tun, auch wenn viele es anders machen. Unser Leben wird nicht durch Trends gestaltet, sondern durch unsere Entscheidungen. Wir haben es in der Hand, in welche Richtung wir gehen wollen.