15 Minuten Auftanken

Dein Tank ist in der Früh schon leer? Dein Tag beginnt mit Stress, schlechter Laune und Streit? Das kenne ich… und verrate dir, wie ich in 15 Minuten auftanke!

Früher aufstehen, als ich muss?

Meinen Tag nicht mit Kaffee, sondern Auftanken, Lesen, Planen und Gebet beginnen? Ich hätte es nie für möglich gehalten, doch ja, das trifft alles auf mich zu. Das war nicht immer so! Meistens habe ich bis zur allerletzten Minute die Wärme meines Bettes genossen und mich dann durch den Morgen beeilt. Doch seit wir unser erstes Schulkind haben, ist das nicht mehr so einfach. Der Morgen verlief stressig, viel zu unruhig für meinen Geschmack und es wurde immer knapp.

Dabei wollte ich doch so gern, dass der Frühstückstisch gedeckt, die Jause liebevoll gerichtet und der Abschied fröhlich war! Aber immer gab es Streit, ständig suchte jemand etwas und ich war schweißgebadet und frustriert, wenn die Kinder am Weg zum Schulbus waren. Dann brauchte ich erstmals Erholung und meine Motivation für den restlichen Tag war dahin – mein Tank war nach nicht einmal eineinhalb Stunden komplett leer.

Ich bin verantwortlich

„Dir ist schon klar“, bemerkte mein Mann dann einmal, als ich mich wieder bei ihm ausjammerte, „dass das an dir und deiner Stimmung liegt?“. Hui, das hörte ich nicht gern! Aber er hatte natürlich Recht. Wenn mein Morgen begann, war bereits allgemeines Aufstehen angesagt und ich musste sofort 100% geben. Keine Rede von gemütlich oder entspannt, meine ruhigen Morgenstunden, die nur mir gehörten, waren vorbei! Es stimmt: die Verantwortung, wie mein Tag beginnt, liegt bei mir.

Habe ich Stress, sind auch alle anderen gestresst.

Bin ich entspannt, ist es auch meine Familie.

Ein Plan muss her

Ich begann zu überlegen:

  • Was brauche ICH, damit der Tag mit meiner Familie entspannt starten kann?
  • Wie kann ICH dafür sorgen, dass die Stimmung gut ist und alle bekommen, was sie brauchen?
     

Das war nicht schwer zu beantworten:

  • Ich brauche Ruhe, einen Plan und die richtige Haltung, den richtigen Fokus.
  • Einfach gesagt: ich brauche einen vollen Tank!
     

So habe ich mir in den letzten Monaten eine Routine angewöhnt, die mir wirklich guttut.

Teil 1 – Mein Tag beginnt früher

  • Ich stehe eine halbe Stunde früher auf.


Das gibt mir einen ruhigen Start, denn dadurch kann ich allein und ungestört ins Bad gehen und mich fertig machen. Ich fühle mich erfrischt und bereit für den Tag, habe schon „Arbeitskleidung“ an und ein Lächeln im Gesicht.

Teil 2 – Zeit mit Jesus

  • Dann setze ich mich in meinen gemütlichen Sessel und lese.


Im Normalfall sind das die Tageslesungen, entweder in der App „Stundenbuch“ oder, wenn ich mehr Erklärung brauche oder mein Handy lieber noch nicht in die Hand nehme, in unserem Schott.

Ich höre und spüre hin, welche Botschaft für mich im Wort Gottes für diesen Tag steckt. Ich bete kurz, lege Jesus den Tag hin, bitte ihn um Schutz und Begleitung für meinen Mann und meine Kinder. Das ist noch viel mehr als „nur“ meine Tankstelle. Denn ich weiß, dass ich die Aufgaben und Verantwortungen des Tages nicht allein tragen muss.

Ich habe schon mehrmals erlebt, dass ein kurzer Gedanke zu einer Bibelstelle, eine Zeile aus einem Psalm oder ein Gebetsgedanke meinen ganzen Tag „richtet“! Abends komme ich immer wieder darauf, dass ohne diese Worte mein Tag, meine Reaktion auf meine Kinder, meine eigene Befindlichkeit… wohl ganz anders ausgesehen hätte.

Teil 3 – Mein Tagesplan

  • Anschließend nehme ich meinen eigenen Kalender zur Hand. Neben unserem Familienplaner mit allen Terminen habe ich einen einfachen Wochenkalender, der vor allem aus Listen besteht.
     

Hier schreibe ich – manchmal schon am Vorabend – die wichtigsten Baustellen („to-dos“) des Tages auf und hake sie nach dem Erledigen ab. Das Abhaken mag ich richtig gern, denn am Abend oder am Ende der Woche sind das lauter kleine Erfolgserlebnisse!

Das sind manchmal nur selbstverständliche Kleinigkeiten wie 60°C Wäsche waschen, Einkaufszettel schreiben oder zum Bauhof fahren. Es gibt aber auch Punkte wie Frühmesse besuchen, wichtige Anrufe erledigen, mit Freunden das nächste Treffen vereinbaren oder etwas schreiben.

Auch noch wichtig

  • Neben der umfangreicheren Liste der To-Dos gibt es eine kürzere Liste, die ich meistes vor dem Schlafengehen schreibe.  Jeden Tag kommen dort drei Punkte dazu: drei Dinge, für die ich Danke sagen möchte.
     

Zu der Zeit, als mein Tank komplett leer war, habe ich es oft nicht geschafft, auf die guten Dinge in meinem Leben zu schauen. Ich hatte das Gefühl, alles war nur schwierig und mühsam. Ich bemühte mich immer wieder, auf das Gute zu schauen und nicht nur unzufrieden zu sein. Ich betete um Frieden und Freude und schön langsam konnte ich die kleinen, wirklich oft nur winzigen Momente im Alltag erkennen, die einfach schön waren.

Manchmal ist es eine fröhliche Situation in der Familie, eine freundliche Angestellte beim Einkaufen, eine liebe Nachricht einer Freundin. 

Hin und wieder fällt es mir noch schwer, abends drei Punkte zum Aufschreiben und Danken zu finden, aber meistens geht das sehr schnell.

Gleichzeitig füllt das abends wieder meinen Tank und ich kann den Tag zufrieden und positiv abschließen.

Jeder Tag total entspannt?

  • Ist es morgens jetzt immer entspannt und alle sind gut gelaunt?

Nein, natürlich nicht!

Doch wenigstens bin ich gut unterwegs, nehme Kleinigkeiten nicht mehr so ernst und fühle mich auch an stressigen Tagen nie allein. Während die Großen sich für die Schule fertig machen, richte ich Frühstück und Jause her und kann mich dann mit ihnen hinsetzen. Wenn sie zum Bus gehen, atme ich noch immer erleichtert durch – denn es ist sich alles ausgegangen. Dann nehme ich meinen Kalender und los geht’s!

Und: wenn der Tank vor dem Abend leer ist, nehme ich mir Zeit, lese ein paar Seiten, trinke einen Tee und schütte Jesus mein Herz aus.

Es dürfen ja auch Mal mehr als 15 Minuten pro Tag sein!

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