Schimpfwörter: Wie man darauf reagieren kann
Ab einem gewissen Alter scheint es zu passieren: In den „falschen“ Momenten werden Jugendliche ausfällig und werfen mit Schimpfwörtern um sich. Das tut weh und trifft. Aber wie reagiert man eigentlich darauf?
Unisono berichten (fast) alle Eltern davon: Teenager ab etwa 13 Jahren werden zuhause zunehmend ausfällig und benutzen Wörter, die Eltern auf die Palme treiben und zu drakonischen Maßnahmen verleiten. Beginnen tun diese Maßnahmen bei Taschengeldverbot und enden meist in einem mehr oder weniger langen Zeitraum mit Hausarrest.
Doch was passiert da überhaupt?
Warum benutzen Jugendliche die Wörter und warum führt eine Verwendung eines ebensolchen fast immer zum Eklat? Dazu muss die Situation, was im Eifer des Gefechts natürlich schwer bis unmöglich ist, überhaupt erst einmal analysieren. Fakt ist, dass diese Wörter auf aus dem Freundeskreis stammen. Mithin auch aus Filmen, Social-Media oder aus sonstigen Quellen.
Auch gegenseitige Erzählungen unter Freunden und Freundinnen pushen diese Verwendung. Man erzählt sich gegenseitig, dass Streits eskalierten und dieses oder jenes Wort die Eltern regelrecht auf die Palme gebracht hat. So wird wohl auch gewährleistet, dass maximale Wirkung erzielt werden kann.
Das alles heißt, dass man nicht umhin kommt, Unterscheidungen zu treffen. Worte wie „Digga“ oder „Alter“ sind, so unschön sie auch sein mögen, kaum wirklich als Schimpfwörter zu werten oder im Kontext der Schmährede zu verorten.
Es sind ganz einfach „Jugendwörter“, zu denen man lediglich sagen kann, dass man sie im Haushalt zuhause nicht haben möchte und persönlich auch als abwertend und unangebracht wahrnimmt.
Anders verhält es sich bei Schimpfwörtern und Zuschreibungen, die ganz offensichtlich nicht aus dem Jugendjargon-Kontext stammen. Denn interessanterweise entstammen diese Wörter und Begriffe meist einer gemeinsamen Sprachverwendung von Eltern und Kindern. Zumeist sind diese Wörter mit einem ganz klaren „Verbot“ behaftet. Es ist ganz klar, dass diese Wörter nicht ohne Konsequenzen hingenommen werden und ganz klar als beleidigend und untergriffig gelten.
Doch warum benutzt dann das eigene Kind diese Wörter, obwohl es diese Grenzen eindeutig kennt und auch weiß, dass das Aussprechen dieser Wörter nicht folgenlos bleibt? Will es bewusst verletzen, bewusst Grenzen überschreiten, bewusst ausloten was geht?
Ich kann nur zur Konsequenz raten.
Die selben Wörter sind bei allen Elternteilen die selbe Konsequenz nach sich ziehen. Ist das nicht so, dann wird es schwierig. Einmal wird das Wort halt einfach „geschluckt“, beim anderen Mal für es zur absoluten Eskalation. Der Rahmen scheint also, so nimmt ein Teenager, der emotional ohnehin unter Hochspannung steht, es wohl war.