Aber wann ist das Kind bereit für den Kindergarten?
Oft ist es kaum zu glauben, wie schnell die Zeit vergeht – die ersten Jahre mit dem eigenen Kind sind verflogen und der Eintritt in die Krippe oder den Kindergarten steht bevor. So ein Einstieg stellt für alle in der Familie einen großen Schritt dar, da sich der gewohnte Alltag ändert. Die gemeinsame Familienzeit wird etwas weniger, doch dafür wartet ein neuer und aufregender Lebensabschnitt auf das Kind.
Hier muss je nach Alter des Kindes differenziert werden aber es gibt einige grundlegende Faktoren, die den Eintritt begünstigen. Im Folgenden werden drei Punkte beschrieben, die weiteren werden im Seminar thematisiert.
Zeit ohne Eltern
Der wichtigste Aspekt, unabhängig vom Alter des Kindes ist, dass es dazu in der Lage sein sollte, für einige Zeit von den Eltern getrennt zu sein. Dies kann man bereits im Vorfeld üben, wenn die Kinder beispielsweise alleine Zeit bei Großeltern oder Freunden verbringen.
Spiel und andere Kinder
Außerdem ist es von Vorteil, wenn Kinder sich bereits selbst beschäftigen und ihre Aufmerksamkeit für eine gewisse Zeit auf etwas Bestimmtes richten können. Gleichzeitig ist es aber auch wichtig, dass ihnen bereits das Spielen mit anderen Kindern vertraut ist, wie zum Beispiel in Eltern-Kind-Gruppen oder am Spielplatz.
Selbstständigkeit
Ältere Kinder profitieren davon, wenn sie grundlegende Tätigkeiten wie auf die Toilette gehen oder das An- und Ausziehen selbstständig erledigen können. Ersteres ist in vielen Kindergärten heute keine unbedingte Voraussetzung mehr, so wie es früher war.
Zusammenspiel von Eltern und Kind
Natürlich geht es bei der Eingewöhnung in erster Linie darum, das Kind auf den Alltag im Kindergarten einzustimmen, aber auch die Eltern müssen einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu leisten, damit es gelingt. So sind sie es doch, die den Kindern morgens einen möglichst einfachen Abschied ermöglichen wollen, sie tagtäglich begleiten oder manchmal auch die (vielen) Tränen ertragen müssen. Im Seminar werden wir die Elternrolle genauer beleuchten und versuchen mögliche Ängste auszuräumen.
Denkt man schon jetzt an den bevorstehenden Kindergarteneintritt im Herbst, so können Vorbereitungen getroffen werden. Man kann mit den Kindern Bücher über den Kindergarten lesen oder auch den Weg zum Kindergarten bereits das ein oder andere Mal abgehen und dies mit positiven Worten begleiten. Gerade jetzt im Sommer bietet es sich auch an, das Getrennt-Sein der Kinder von ihren Eltern zu üben und alleine Zeit bei Verwandten oder Freunden zu verbringen.
Die ersten Tage und Wochen in der neuen Gruppe sind sehr ereignisreich und aufregend, daher brauchen Kinder nachmittags gewöhnte und bekannte Abläufe, die ihnen Sicherheit geben (ein gleichzeitiger Umzug beispielsweise, wäre also nicht empfehlenswert). Hilfreich sind außerdem Abschiedsrituale, die Eltern ganz persönlich mit ihrem Kind entwickeln und die tagtäglich am Morgen wiederholt werden können.
Abschließend noch ein wichtiger Punkt: Eingewöhnung verläuft individuell, denn jedes Kind, jede Gruppe, jede/r PädagogIn, … ist anders. Es ist wichtig, ausreichend Zeit für die Eingewöhnung einzuplanen, damit sich das Kind wirklich wohlfühlen kann, bevor es den Alltag im Kindergarten meistern kann.