5 Tipps für einen respektvollen Umgang mit Kindern

Zum Glück sind die Zeiten der schwarzen Pädagogik vorbei und die meisten Eltern wollen heute mit ihren Kindern auf Augenhöhe kommunizieren, anstatt mit Strafen, Kontrolle und Gewalt Kinder völlig unterzuordnen. Dennoch sind manche Eltern verunsichert, haben Angst ihre Kinder zu viel zu verwöhnen oder zu wenige Grenzen zu setzen.

Diese Ängste sind völlig berechtigt, wir hören es ja von jeder Seite: es soll Tyrannenkinder geben, welche ganze Familie auf Trab halten!

Deshalb hier 5 Tipps für einen respektvollen Umgang mit Kindern, mit welchen du deinem Kind ein gutes Gefühl vermitteln wirst.

 

#1. Auswahlmöglichkeiten und Mitspracherecht

Es gibt Themen und Situationen, in denen Erwachsene schnell handeln müssen oder die Bedingungen besser einschätzen können als ihre Kinder. In dem Fall ist es sinnvoller lange Diskussionen zu vermeiden.

Aber es gibt viele Momente im Leben, wo Kinder ruhig mitentscheiden können.

Kleinere Themen wie "Was essen wir heute?", "Welchen Spielplatz wollen wir besuchen?" oder "Welches T-Shirt möchtest du nun lieber kaufen?".

Aber auch größere Themen, wie wohin soll unsere nächste Reise gehen. Das vermittelt den Kindern, dass uns ihre Meinung wichtig ist, dass sie aktiv das Familienleben mitgestalten können und außerdem lernen sie durch Gespräche, worauf man bei Entscheidungen achten soll.

 

#2. Grenzen der Kinder akzeptieren

Viele Erwachsene tun sich noch immer damit schwer: die Grenzen der Kinder zu akzeptieren. Wir haben gelernt, dass Übergriffigkeiten den Kindern gegenüber völlig normal sind. Ein kleiner Trick: bevor du deinem Kind etwas aufzwingst, denke darüber nach, ob du es dir erlauben würdest, so etwas einem Erwachsenen zu sagen. Egal ob es darum geht, dass Kinder gezwungen werden aufzuessen, Kleidung tragen müssen, die sich für sie vielleicht unangenehm anfühlt, unterbrochen werden, wenn sie reden oder der Oma ein Küsschen geben müssen.

Ein Nein sollte auch bei Kindern immer ernstgenommen werden.

Auch als Prävention vor Übergriffen von Fremden. Lernt ein Kind, dass seine Grenzen wichtig sind, wird es diese auch im späteren Leben wahren.

 

#3. Spiele ernst nehmen

Spielen ist für Kinder enorm wichtig. Sie trainieren dabei ihre motorischen und feinmotorischen Fähigkeiten, lernen soziale und emotionale Fähigkeiten und sie eignen sich Einfühlungsvermögen und Konfliktfähigkeiten an. Aber auch ihr Wortschatz, Konzentrationsfähigkeit und Geschicklichkeit werden im Spiel weiterentwickelt.

Deshalb sollten Kinder beim freien Spiel möglichst wenig unterbrochen werden.

Auch Anleitungen, wie man zu spielen hat, sind eher kontraproduktiv und greifen in kindliche Fantasie viel zu sehr ein. Wir agieren oft nach gelernten Mustern, aber Kinder sind noch ein unbeschriebenes Blatt und wenn sie aus Spielwürfeln großartige Türme bauen wollen, ist es nicht ratsam, sie zu unterbrechen, um zu erklären, wie das Spiel „richtig“ geht.

Wenn sie es wissen wollen, werden sie danach fragen, ansonsten soll der Kreativität freier Lauf gelassen und auf die Spielvorschläge der Kinder eingegangen werden.

 

#4. Pläne und Informationen weitergeben

Unser Alltag ist oft so stressig und durchgeplant, dass wir Erwachsene manchmal Probleme haben, sich darin zu orientieren. Wie muss es dann unseren Kindern dabei gehen, wenn sie in so einer schnelllebigen Zeit zurechtkommen müssen? Deshalb ist es sinnvoll, unser Vorhaben mit ihnen zu besprechen.

Oft reicht eine kurze Information beim Frühstück, was uns heute erwartet.

Es geht nicht darum, ein OK von dem Kind zu bekommen, sondern mehr Überblick zu verschaffen. In einer einfachen Kindersprache.

Für größere Kinder ist ein Terminplaner auch eine gute Orientierungshilfe. Dadurch signalisieren wir unseren Kindern, dass uns wichtig ist sie miteinbeziehend anstatt sie als passive Mitglieder der Familie zu betrachten.

 

#5. Bedürfnisse der ganzen Familie im Auge behalten

Das heißt nicht, dass Bedürfnisse von allen immer erfüllt werden, denn das ist nicht möglich.

Wichtig ist, eine Balance zu finden, damit keiner zu kurz kommt.

Es heißt also, dass Kindern Bedingungen geboten werden, in denen sie wachsen und sich möglichst frei und individuell entwickeln können. Es wird miteinander gesprochen und zugehört, ohne die Meinung des Kindes klein zu reden, oder ihm seine Gefühle abzusprechen. Man soll sich in die Lage des Kindes versetzen, reflektiert sein Anliegen angehen und wenn notwendig, sich zu entschuldigen, wenn man falsch gehandelt hat. Aber auch eigene Anliegen werden besprochen und erklärt. So lernen die Kleinsten, wie man eigene Bedürfnisse nicht aus den Augen verliert.

 

Fazit

Es ist nicht immer einfach diesen Weg zu gehen. Manchmal wäre es einfacher, ein Machtwort zu sprechen - ohne Diskussionen. Doch es lohnt sich, Rücksicht zu nehmen, denn am Ende bekommt man als Belohnung eine liebevolle und vertrauensvolle Beziehung zu den eigenen Kindern, die lebenslang hält.

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