Advent Advent, die Mama rennt – Mental Overload in der Vorweihnachtszeit und Tipps zum Umgang damit
Wenn man Menschen so allgemein nach Begriffen fragt, die die Weihnachts- oder Adventzeit beschreiben, dann bekommt man Begriffe wie: festlich, magisch, Ruhe, Besinnlichkeit, Dankbarkeit, Glaube, Familie oder Stille. Fragt man Mütter nach Begriffen, die sie mit dieser Zeit in Verbindung bringen, würden es vermutlich eher solche Begriffe sein: To-Do Listen, Geschenke, einkaufen, Kekse backen, Festessen, Organisation, Familienbesuche oder schlicht und einfach Stress.Mental Overload heißt es in der heutigen Vorweihnachtszeit für viele Mütter, vor allem für die mit kleinen Kindern. Denn statistisch gesehen ist es nun mal so, dass Mamas den größeren Anteil an der sogenannten Care-Work im Familienleben erledigen. Von Stille und Besinnlichkeit sind sie in der Zeit vor Weihnachten weit entfernt. Denn Weihnachten ist nicht nur der 24. Dezember, sondern das ganze Ambiente im Advent sollte voll Zauber, Keksgeruch und Besinnlichkeit erfüllt sein. Das Weihnachtsmenü ist im besten Fall extravagant, das Zuhause zusammengeräumt und hübsch dekoriert, Gott bewahre, wenn sich ein Gast ins Schlafzimmer verirrt und sieht, dass das Bett dort nicht gemacht ist. Die Geschenke für die Kinder sollen gut durchdacht, schön verpackt, ausreichend aber auch nicht zu viele sein, nicht zu vergessen die Freunde und Verwandten, die alle auch wissen wollen, was sie denn schenken sollen.
Alle Familienmitglieder, inklusive Omas, Opas und Urstrumpftanten, benötigen selbstverständlich selbstgebastelte Geschenke, Fotokalender oder andere Andenken an die fröhlichen Kinderjahre, welche dann natürlich an den Feiertagen (25., 26. Dezember) höchstpersönlich nacheinander überreicht werden. Dabei sollte einfach jeder das schönste und wundervollste Weihnachten haben und die Kinderaugen leuchten. Das alles bringt ein ganz neues Stress-Level mit sich und der Druck bei vielen Müttern, das Weihnachten vom letzten Jahr oder das anderer Familien zu übertreffen, steigt. Gleichzeitig läuft der übliche Alltagswahnsinn mit Arbeit, Haushalt, Kindern und Corona weiter.
Die Gesellschaft hat, vor allem nach dem letzten Jahr, verstanden wie wichtig die Gesundheit ist. Doch geht es dabei nicht nur um die körperliche, sondern auch um die mentale Gesundheit, die viele oftmals vergessen oder hintenanstellen.
5 Tipps, um Überforderung entgegenzuwirken
1. Die eigenen Grenzen wahrnehmen
Gerade in dieser so stressigen Zeit ist es wichtig seine Grenzen zu kennen, sie zu respektieren und nach außen hin auch zu vertreten. Ein „Nein“ ist als Antwort ausreichend. Man darf Verabredungen absagen oder Familienmitglieder bitten die Geschenke zu schicken damit auf den 24. Dezember nicht ein Besuche-Marathon folgt.
2. Um Unterstützung bitten
Um Hilfe zu bitten oder Aufgaben abzugeben zeigt nicht von Schwäche, sondern von Selbstliebe. Man darf sich selbst so wichtig sein, dass man von Mitmenschen Unterstützung annimmt oder sogar einfordert. Der Mensch ist im Allgemeinen ein soziales Wesen, das gerne etwas zur Gemeinschaft beiträgt, weshalb sich die meisten sogar darüber freuen, wenn sie um Hilfe gebeten werden.
3. Vom Perfektionismus verabschieden
Um ein weihnachtliches Ambiente zu schaffen, bedarf es nicht perfekter Kekse oder einer makellosen Dekoration. Das Weihnachtsessen muss nicht extravagant und aufwendig sein. In dieser Zeit geht es darum, mit der Familie gemeinsam eine besinnliche Zeit zu verbringen. Besinnlichkeit ist nicht abhängig von Perfektionismus.
4. To-Do Listen schreiben
Alles was aufgeschrieben wird, darf man vergessen. Für die die abends oder sogar nachts wach liegen und bei denen das Gedankenkarussell unaufhörlich kreist, kann es hilfreich sein jede noch so kleine Idee und jeden Gedanken aufzuschreiben. So darf man es vergessen, denn man kann es jederzeit nachlesen. Ein weiterer Vorteil von To-Do Listen ist, dass schon erledigte Dinge abgehakt werden können und so sichtbar wird, was man schon alles geschafft hat.
5. Miteinander sprechen
Damit ist nicht nur gemeint, dass man seinem Ärger oder Stress Luft machen darf, sondern auch, dass man bespricht, was sich jeder von Weihnachten erwartet. Oft denken wir, dass das eine oder andere zur Weihnachtszeit dazu gehört, denn schließlich „haben wir das ja immer so gemacht“. Dabei kann es auch sein, dass den Kindern das Dekorieren der Fenster und dem Mann die aufwendigen Kekse, die man jedes Jahr macht, gar nicht so wichtig sind. So fallen vielleicht einige Dinge ganz von selbst weg.
Sich zu besinnen bedeutet sich zu erinnern oder nachzudenken. Für besinnliche Weihnachten bedarf es vielleicht viel weniger, als man sich so rund um die Weihnachtszeit antut. In diesem Sinne wünsche ich besinnliche Weihnachten.