Authentischer Friede mit gewaltfreier Kommunikation
Ruhe, Gemeinschaft, Geborgenheit! Gehört und gesehen werden mit all unseren Bedürfnissen! Nichts wünschen wir uns sehnlicher, gerade zur Weihnachtszeit! Die „Gewaltfreie Kommunikation“ nach Marshall B. Rosenberg schenkt uns die Chance unseren tieferen Wünschen hinter den Emotionen auf die Spur zu kommen. Sie gibt uns das Rüstzeug mit auf den Weg, diese so auszusprechen, dass unsere Liebsten damit umgehen können, ohne sich gleich verantwortlich oder angegriffen zu fühlen. Für eine friedlichere Kommunikation, ohne unsere Bedürfnisse verleugnen zu müssen.
Im Gespräch mit Mag.a Hanna Grubhofer und Ing. Claus Hollweck.
„Die Gewaltfreien Kommunikation hilft mir selbst Klarheit zu gewinnen, was ich brauche und um was ich bitten könnte. Welches Bedürfnis gerade hinter meinem Gefühl steht. Ich muss nicht künstlich freundlich sein, sondern darf authentisch in meinen Gefühlen sein.“, so Claus Hollweck im Gespräch. „Es braucht Mut zur Ehrlichkeit und es braucht das Vertrauen in die Lösung, auch wenn ich sie selbst noch nicht sehe. Doch wenn ich ehrlich bin, ist die Lösung so meist einfacher erreichbar, als wenn ich meine Bedürfnisse verneine.“
„Alle Form von Gewalt ist ein tragischer Ausdruck unerfüllter Bedürfnisse!"
Marshall B. Rosenberg
Die Methode der gewaltfreien Kommunikation (GFK) besteht aus 4 Schritten:
- der eigenen Wahrnehmung („Wenn ich sehe, höre, rieche, fühle …“)
- dem Aussprechen des eigenen Gefühls („dann bin ich …“)
- dem Erkennen des Bedürfnisses hinter dem Gefühl („, weil mir … wichtig ist“)
- dem Aussprechen einer Bitte, um mein Bedürfnis zu erfüllen („Kann ich …?“)
„Die vier Schritte und die Ich-Form verleiten Anfänger oft irrtümlich dazu zu glauben, sie dürfen nicht emotional sein“, erklärt Hollweck. Doch es gehört zum Leben dazu Konflikte zu haben, führt er aus. Wichtig ist das Bewusstsein, dass wir die anderen nicht ändern können. „Aber ich kann Bitten stellen, zu denen die andere Person Ja oder auch Nein sagen kann. Sagt die Person Ja können wir feiern, sagt sie Nein geht der Prozess weiter.“
„Frieden ist nicht die Abwesenheit von Konflikten, sondern die Art und Weise wie mit den Konflikten umgegangen wird.“
Ihren Ursprung hat die Gewaltfreie Kommunikation in den 60er Jahren, einer Zeit des Aufbruchs und großer Veränderungen. In den USA protestierten StudentInnen gegen den Vietnamkrieg, AfroamerikanerInnen für die Erlangung der Bürgerrechte und Frauen für die Gleichberechtigung. Selbst durch Gewalt geprägt, entwickelte Marshall B. Rosenberg ein Kommunikationskonzept, das den Umgang der Menschen miteinander vertrauens- und friedvoller gestalten soll.
Was ärgert mich so?
Die einzige Voraussetzung für das Erlernen der Gewaltfreien Kommunikation ist die Bereitschaft überhaupt dafür offen zu sein.
„Wichtig ist, dass man mit „Mäuseschritten“ beginnt, sich z. B. eine Situation hernimmt, die einen ärgert und sich dann überlegt: „Was genau ärgert mich? Warum fühle ich mich so? Was bräuchte ich?“, so der Tipp von Hanna Grubhofer. Sie ist Autorin von den beiden Familienratgebern „Zauberbuch Familienfrieden“ und „Zauberbuch Familienfrieden konkret“. „Wenn ich weiß, was ich brauche, kann ich mir Strategien überlegen, die mein Bedürfnis erfüllen und einen Realitätscheck machen, ob sie auch alltagstauglich sind.", so Grubhofer.
SOWAS Bücher
Gemeinsam mit Sigrund Eder, der Initiatorin der SOWAS! Bücher entstanden die Bücher „Was brauchst Du?“ sowie „Was brauchst Du jetzt?“.
Das Buch „Was brauchst Du in der Liebe?“ ist für Paare gedacht und geht in vielen kurzen Tiergeschichten unseren unterschiedlichen Bedürfnissen, der Ursache vieler Konflikte auf den Grund. Im Anschluss an jede Geschichte werden mehrere Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt, die unsere Bedürfnisse berücksichtigen und dennoch den anderen respektieren.
Was brauchst du im Advent?
Mein persönlicher Liebling ist der Adventskalender „Was brauchst du im Advent?“, ein sinnvoller Adventskalender der anderen Art. Anregung und Chance für authentischen Frieden in der Familie.
Das Kartenset "Sag es wie die Giraffe" von Frau Oblasser (Fachlektorat Frau Grubhofer) ist im BELTZ Verlag erschienen. Es vermittelt Kindern spielerisch die vier Schritte der Gewaltfreien Kommunikation. Sie lernen ihre Bedürfnisse zu erkennen und klar auszudrücken sowie empathisch zuzuhören.
Wo erhalte ich weitere Informationen?
Der Verein “gewaltfreie Kommunikation Austria“ unterstützt Vernetzung und Austausch sowie bietet einen Überblick über alle Vorträge, Seminare und Übungsgruppen in ganz Österreich zu diesem Thema. https://www.gewaltfrei.at/
Mag.a Hanna Grubhofer
Diplom Psychologin, Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation, Mediatorin, Familiencoach, Mutter von 7 Kindern.
systemisches Coaching - zauberbuchfamilienfriedens Webseite! (hannagrubhofer.at)
Ing. Claus Hollweck
Wirtschafts- und Umweltingenieur, Mathematik-Lehrer, Kommunikationstrainer, Vater von 3 Kindern.
https://www.gewaltfrei.at/profile/claushollweck