Eine Familie, die zusammen hält - was gibt es Schöneres?
Gerade als Eltern wünscht man sich im Grunde nichts sehnlicher, als dass das Familienleben „funktioniert“, dass die Grundstimmung positiv ist und getragen von gegenseitiger Wertschätzung, Akzeptanz und Anerkennung.
Doch spätestens, wenn die Kinder etwas älter werden, fällt uns auf, dass das Ganze gar nicht so leicht zu realisieren ist.
Vieles haben wir uns zu Beginn der Familiengründung einfacher vorgestellt:
Ein Regensonntag: Was soll man schon anderes machen, als gemeinsam einen wertvollen Film anzusehen?
Ein Sonntagsausflug: Was ist, wenn es plötzlich schwierig wird, die Kinder zum Mitkommen zu überreden?
Der Sonntagsgottesdienst: die Gesichter der Großen sprechen Bände, wenn es heißt, morgens aufzustehen und gemeinsam in die Kirche zu gehen….
Jeder möchte das Beste für seine Kinder.
Doch es fehlt häufig an Ideen, wie wir unsere Familie stärken, wie wir es schaffen, an den Wochenenden und in den Ferien MEHR als nur gute Unterhalter unserer Kinder zu sein und von einem Event zum anderen hetzen, um keine Langeweile aufkommen zu lassen.
Gemeinsame Unternehmungen
Unternehmungen sollten dazu da sein, Kinder positiv zu prägen und gute Werte zu verinnerlichen. Oft sind es aber die vollen Terminkalender von uns Eltern, der berufliche Stress während der Woche, die uns unbeabsichtigt dazu verleiten, nicht allzu viel Energie in die gemeinsame und sinnvolle Freizeitgestaltung als Familie zu investieren. Oder aber wir haben den Eindruck, dass uns die Großen momentan lieber aus dem Weg gehen, als dass sie ihre Zeit mit uns gemeinsam verbringen möchten.
Guter Rat ist teuer...
In vielen Familienratgebern wird Hilfe für isolierte Einzelprobleme angeboten: „Mein Kind will nicht essen, mein Kind schläft nicht, oder nässt ein“. Doch wenn es um die Grundstimmung, die in der Familie vorherrscht, geht, herrscht leider oft Ratlosigkeit.
Wie können wir die Atmosphäre in eine liebevolle verwandeln, sodass sich jeder einzelne zu Hause wohl und angenommen fühlt?
Wie können Geschwister einander unterstützen anstatt in einen Konkurrenzkampf verfallen?
Die Atmosphäre in der Familie
Es ist kein Zufall, ob sich die Grundstimmung positiv entwickelt oder nicht. Wie bei so vielen anderen Bereichen bedeutet auch dies harte Arbeit und Entscheidungen zum Wohl der gesamten Familiengemeinschaft.
Aber keine Angst, es ist machbar!
Familie bedeutet mehr als nur die Gemeinschaft von Menschen unterschiedlichen Alters, die unter einem gemeinsamen Dach wohnen, denn das wären Wohngemeinschaften auch. Familie bedeutet, am Leben der anderen, mir Anvertrauten, teil zu haben, miteinander zu wachsen, Freude und Leid zu teilen und sich gegenseitig zu lieben, zu achten und zu ehren.
Nestwärme und Selbstwert
Erwachsene, die als Kinder Nestwärme, Liebe und bedingungslose Unterstützung erfahren haben, gehen optimistischer durchs Leben und meistern spätere Krisen leichter, als Kinder, denen es verwehrt war, in einer intakten Familie aufzuwachsen.
Kinder, deren Selbstwertgefühl bereits im Kleinkindalter gestärkt wurde, die mit sich selbst im Reinen sind, die ihren Wert nicht von der Umwelt, die positiv oder negativ auf sie reagiert, abhängig machen, können auch als Erwachsene andere Menschen lieben, sie unterstützen und wertschätzen.
Zeit in der Natur
Naturerlebnisse als gesamte Familie werden die Erinnerungen der Kinder ein Leben lang bereichern. Das Wissen um das Wunderbare, das uns die Natur schenken kann, wird sie auch als Erwachsene faszinieren. Es wird sie auch später Zeit in der unberührten Natur verbringen lassen. Unternehmungen im Freien sowie gemeinsames Basteln mit Naturmaterialien, den Jahreszeiten entsprechend, stärkt das Familienleben, besonders mit den kleineren Kindern.
Zufrieden sein
Dem Konsumzwang zu entkommen, ist heutzutage nicht leicht. Weil jedoch die finanziellen Möglichkeiten auf Grund der allgemeinen Teuerung häufig nicht mehr denen von vor einigen Jahren entsprechen, macht es Sinn, die Tugend der Zufriedenheit und Bescheidenheit auch im Familienalltag vermehrt zu leben.
Ehrlich „Nein“ sagen zu können und dennoch mit dem zufrieden sein, was einem gegeben ist, macht frei, unabhängig und glücklich.
Verantwortung übernehmen
Verantwortung für sich selbst und für andere zu übernehmen, gehört zum Erwachsenwerden dazu. Gerade die Familie kann zu dem Ort werden, an dem wir von Klein auf lernen, für uns selbst, aber auch für die Anderen Verantwortung zu übernehmen.
Zu helfen, wo es notwendig ist, zu unterstützen, wo Bedarf besteht, zu trösten, wenn jemand traurig ist, sind Werte, die wir nirgendwo besser erlernen und vertiefen können, als in unserer Familie
Aber auch sich zu freuen über die Erfolge und Errungenschaften der Anderen, über das Gute, über jedes einzelne Familienmitglied, das in seiner Einzigartigkeit einfach wunderbar und liebenswert ist, gehört zu den Schönheiten des Lebens in der Familie.