Glück geschieht einfach - 4 Tipps für den Alltag
Unter dem Oberbegriff „Mental Training“ unterrichtet Anouk Larsson „Glück“ im Unterricht. Doch ist Glück erlernbar? Im Gespräch mit Anouk Larsson, Pädagogin und Businesscoach sowie Mutter von zwei Grundschulkindern.
Glücklichsein ist eine Einstellung
Viele Kinder und Jugendliche träumen davon, was sie alles tun würden, wenn sie groß, erfolgreich oder reich sind. Auch wir Erwachsene kennen dieses „Ziel-Denken“, die trügerische Hoffnung Glück stelle sich alleine dadurch ein, wenn wir bestimmte Etappen erreicht haben.
Doch oft dominiert uns das große Ziel im Kopf so sehr, dass wir unser allgegenwärtiges Glück gar nicht wahrnehmen können. Wir messen unseren Zukunftsträumen zu viel Bedeutung zu, anstatt uns selbst Glücksmomente in der Gegenwart zu erlauben.
Unser Gehirn braucht Sicherheit. Das ist ein Urinstinkt der Menschheit.
Glücksgefühle im Alltag zu spüren, erreichen wir am besten mit kleinen Schritten, erklärt Larsson. Es gilt sich selbst zu fragen: „Wo fühle ich mich sicher und erfüllt? Wie kann ich Schutz und Wohlgefühl jetzt schon spüren? Welche Möglichkeiten habe ich, mir das Leben im Moment lebenswert zu machen und in Freude und Leichtigkeit zu leben?“
Und sich selbst kleine Schritte der Erfüllung zwischendurch zu schenken. Glück muss nicht teuer sein. Genießen wir einfach unseren Kaffee oder Tee aus einer schönen Tasse oder den Anblick der Blumen am Esstisch.
Glücksmomente aufschreiben
Es gilt sich selbst zu stärken und das Glück im gegenwärtigen Moment zu finden. Den Fokus auf das zu legen was schon da ist. Eine gute Übung ist, 50-100 Dinge aufzuschreiben, für die wir dankbar sind. 15 fallen uns meist noch leicht ein, sind wir jedoch aufgefordert weiter darüber nachzudenken, werden uns Selbstverständlichkeiten wieder neu bewusst. Dadurch wird unser Gehirn angeregt auch die kleinen Dinge im Leben mit neuen Augen zu sehen. Die Blumen am Straßenrand, den wunderschönen Schmetterling, die spontane Umarmung unseres Kindes im Alltag und die Sonnenstrahlen nach ewig verregneten Tagen. Allein diese Übung schenkt uns Achtsamkeit und Respekt dem Leben gegenüber.
Sich selbst verzeihen
Oft erlauben wir uns unbewusst nicht glücklich zu sein, da wir mit unseren Fehlentscheidungen in der Vergangenheit hadern. Die große Aufgabe ist, sich selbst zu verzeihen, dass wir dem „Alten“ so viel Bedeutung zugemessen haben. Und dafür zu sorgen wieder in den Moment, einen Zustand zu kommen, indem wir uns besser fühlen können.
Auch kleine Erfolge gehören gefeiert!
„Ich habe immer Konfetti in der Hosentasche ...“, erzählt Anouk Larsson. „Wenn mir etwas gut gelingt feiere ich dies ausgiebig.“ Die Essenz von Glück sind gute Gefühle. Körper, Geist und Seele hungern regelrecht nach angenehmen Gefühlen. Feiern wir auch kleinste Erfolgserlebnisse im Alltag - und sei es nur, dass wir heute pünktlich zur Arbeit kamen - merkt sich dies unser Gehirn und will mehr davon. Damit trainieren wir unsere Aufmerksamkeit auf eine positive Wahrnehmung unseres Lebens zu legen.
Anouk Larsson
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