Josefitag – was steckt eigentlich dahinter?
In Vorarlberg, Tirol, Kärnten und der Steiermark bleiben jedes Jahr am 19. März Schulen, Behörden und Ämter geschlossen. Der Heilige Josef wird als Landesschutzpatron gefeiert. Manche finden es eine feine Auszeit, diesen Tag gemeinsam mit den Kindern frei zu nehmen. Andere, wissen nicht, wie sie die Kinderbetreuung regeln sollen, da der Urlaub und die Überstunden an den anderen schulfreien Tagen und in den regulären Schulferien schon aufgebraucht werden. Aber nur die wenigsten kennen den Hintergrund zu diesem Feiertag.
Der Ursprung
Josef trat in den ganz frühen christlichen Darstellungen nur als unbedeutende Randfigur auf oder fehlte sogar gänzlich. Erst Jahrhunderte später steht er als Nährvater des Jesukindes etwas mehr im Vordergrund. Bis in das 19. Jahrhundert blieb er eine Randfigur, dann erst wurde damit begonnen die Kinderstube von Jesus als vorbildlich darzustellen.
Seit dem 10. Jahrhundert wird St. Josef als Gedenktag gefeiert. Offiziell bestätigt wurde der Gedenktag durch das Konzil von Trient im 16. Jahrhundert. Der Heilige Josef wurde von den Habsburgern zum Hausheiligen ernannt und 1870 wurde er zum Schutzheiligen der gesamten katholischen Kirche.
Josefstag in anderen Ländern
St. Josef am 19. März zählt zu den Hochfesten der katholischen Kirche. Der Ehemann von Maria – St. Josef – wird an diesem Tag geehrt. Der Josefstag, Seppitag oder auch Josefitag gilt in Teilen Spaniens, Kolumbien, Costa Rica und Liechtenstein als gesetzlicher Feiertag. In Italien und Teilen der Schweiz wird an diesem Tag übrigens auch der Vatertag gefeiert. Generell feiern am 19. März alle Josef ihren Namenstag.
Habt ihr das gewusst?
Der Heilige Josef gilt als Schutzpatron aller Arbeiter (im speziellen der Handwerker und da wiederum der Zimmerleute), der Familien, Eheleute, der Kinder und der Jungfräulichkeit. Daher werden an diesem Tag oft auch junge Mädchen mit Blumen beschenkt. Junge Ehepaare tauschen an diesem Tag Josefiringe als Symbol ihrer Treue. Oft wird an diesem Tag übrigens auch die Biergartensaison offiziell eröffnet. Und in Kärnten wird man zudem noch kulinarisch mit Josefi-Küchlein, einer Josefi-Suppe oder gar mit dem Josefi-Braten verwöhnt.
Bauernregel zum Tag
„Istˋs am Josefstag schön, kannˋs nur gut weitergehen.“ Ich würde vorschlagen, wir hoffen auf schönes Wetter. Ansonsten bleibt uns noch, dass wir uns an die zweite Bauernregel zum Josefitag halten: „Wenn’s erst mal Josefi ist, so endet auch der Winter gewiss.“ Eine von den beiden, wird dann doch wohl wahr sein…
Und wohin nun mit den Kindern?
Die Schulen bleiben wie gesagt am 19. März in der Steiermark, in Kärnten, Tirol und Vorarlberg geschlossen. Dies stellt Eltern immer wieder vor die Aufgabe einen geeigneten Betreuungsplatz für Ihre Kinder zu finden. In manchen Kindergärten (wenn sie nicht selbst geschlossen haben) besteht die Möglichkeit, dass Schulkinder an diesem Tag mitbetreut werden. Am besten einfach bei der Leitung des Hauses nachfragen.
Weiters kann eine gemeinsame Betreuung für einige Kinder privat organisiert werden. Dabei kann ein „Babysitter“ organisiert werden, der den Vormittag mit den Kindern verbringt. Angehende Kindergartenpädagogen haben an diesem Tag ebenfalls schulfrei. Eine Anfrage, ob Interesse besteht, kann an die nächstgelegene Bafep (Kindergartenschule) gestellt werde.
Ansonsten kann es auch sinnvoll sein, sich mit anderen Eltern zu vernetzen. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, dass gegenseitig auf die Kinder geschaut werden kann. Einmal kommen Schulfreunde zu uns nach Hause, da ich die Möglichkeit habe, mir frei zu nehmen und ein anderes mal kann unser Kind dann für einen freien Schulvormittag bei seinen Freunden verbringen, während ich arbeiten gehe. Die Kinder genießen diesen freien Tage meist sehr.
Ich wünsche auf jeden Fall allen einen schönen Josefitag!