Kindgerechte Glaubensvermittlung: Der Ostermontag

Oft sind wir so in unserer Traurigkeit gefangen, dass wir die schönen Dinge in unserem Leben gar nicht wahrnehmen. Ihr erinnert euch sicher an Situationen, in denen ihr gerade so richtig genervt von der Schule oder euren Geschwistern wart.

Oder enttäuscht, weil eure Eltern wenig Zeit für euch hatten. Wie habt ihr euch damals gefühlt? Wütend, mutlos und traurig. Die aufmunternden Worte eurer Freunde oder Jungscharleiter waren selbstverständlich für euch. Ihr habt sie wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen.

Wenn wir uns schlecht fühlen, ist unser Blick so stark auf all das negative gerichtet, dass wir all die positiven Dinge in unserem Leben gar nicht bemerken. In solchen Situationen fällt es uns auch sehr schwer, daran zu glauben, dass alles wieder gut werden kann.

Gang nach Emmaus

Genauso ging es den Jüngern Jesu. Auf dem Weg nach Emmaus waren sie traurig und niedergeschlagen. Ich stelle mir das so richtig vor, wie sie die Köpfe hängen ließen und langsam dahin schlichen. Da kam ein Fremder zu ihnen, der sie fragte, warum sie so traurig seien. Verwundert darüber, dass dieser noch nie etwas von Jesus gehört hatte, erzählten sie ihm von ihrem Schmerz. Aber auch von ihrer Verwirrung über das leere Grab und dass sie einfach nicht glauben könnten, dass Jesus wirklich auferstanden sei. Der Fremde jedoch war Jesus selbst.

Er ging mit ihnen, begleitete sie auf ihrem Weg und beantwortete ihre Fragen. Doch selbst jetzt erkannten sie ihn noch nicht. Als sie in Emmaus angekommen waren, baten sie ihn, noch zu bleiben und gemeinsam zu essen.

Erst als er das Brot brach, erkannten sie ihn und glaubten, dass er wirklich auferstanden ist.

Lukas 24,13-35

Wunder sind möglich - Bastelarbeit

Am Ostermontag feiern wir, dass Wunder möglich sind. Wir müssen nur unseren Blickwinkel ändern. Bewusst auch die schönen Dinge in unserem Leben wahrnehmen, und seien sie noch so klein.

Möglichkeit #1:

Nehmt euch doch ein altes, ausgewaschenes Gurkenglas, löst das Etikett ab und beklebt es mit gelben Seidenpapierresten oder bemalt es gelb. Dann schneidet euch schmale, längliche Zettel aus orangem Buntpapier zu. Jedes Mal, wenn ihr etwas Schönes oder Gutes erlebt, schreibt es auf und legt den Zettel in euer „Sonnen-Glas“.

Möglichkeit #2:

Statt dem Gurkenglas könnt ihr auch auf einem A3 oder A2 großem, dickeren Papier eine große Sonne aufmalen. Sobald ihr nun etwas Positives erlebt habt, schreibt es auf die schmalen Buntpapier-Streifen und klebt diese wie Sonnenstrahlen rund um eure Sonne auf.

Habt ihr nun einen schlechten Tag, holt eure „Sonnenstrahlen-Zettel“ aus dem Glas oder geht zu eurem „Sonnenstrahlen-Plakat“ und lest sie.

Probiert es doch einmal aus, ihr werdet sehen, dass ihr euch gleich besser fühlt. Denn eure Gefühle folgen euren Gedanken.

Glauben üben

Die Jünger Jesu konnten einfach nicht daran glauben, dass Jesus auferstanden sei. Auch uns geht es oft so, dass wir nicht mehr an das Gute glauben können.

Stellt euch vor, ihr möchtet ein Fest feiern und nur wenige von euren Freunden haben Zeit an diesem Tag. Wahrscheinlich seid ihr traurig und fühlt euch ungeliebt. Ihr könnt jetzt schmollen, traurig und wütend sein oder nach der ersten Enttäuschung versuchen auch einmal das Positive daran zu sehen. Ich habe solche Situationen schon oft erlebt. Was mir dabei geholfen hat? Nach der ersten Traurigkeit übe ich mich bewusst darin, das Positive an der Situation zu sehen.

Und versuche einfach einmal daran zu glauben, dass alles gut wird.

Dann denke ich mir vielleicht „Hm, bei vielen Menschen bin ich ja sowieso immer überfordert. Wenn nur wenige kommen, kann ich in Ruhe mit jedem Einzelnen reden, so kann ich das Fest umso intensiver genießen.“ Bei der letzten Feier bot ich noch einen zweiten Termin an und konnte so zwar in kleinen Gruppen, dafür aber mehrmals feiern. Ihr könnt auch eure Eltern bitten, ob ihr mit dem Geld - das die große Party gekostet hätte - mit den wenigen Freunden etwas ganz Besonderes machen dürft. Etwas, was ihr euch sonst nie hättet leisten können.

Auch aus schwierigen Situationen können wir etwas Positives machen. Denn wir sind nicht allein. Jesus ist bei uns!

Geschichte

Auf unserem Balkon hängt ein Vogelhaus, das im Winter von Kohlmeisen und Stieglitzen besucht wird. Ist es sehr kalt, geht es da echt wild zu. Nacheinander werden Kerne aufgeklopft und im Trubel landen nicht nur die Schalen, sondern oft auch noch gute Kerne am Boden. Vor einem Jahr habe ich eine Blumenkiste genau unter dem Vogelhaus aufgehängt. Nun sitzen die Vögel geschützt in der Erde und fressen in Ruhe ihre Kerne. Und all die Samen, die dennoch vom Vogelhaus hinunterfallen oder in der Erde liegen bleiben, sind nicht mehr verloren. Denn im Frühling ist meine Blumenkiste immer voll mit ausgetriebenen Sonnenblumenkernen. Sobald sie groß genug sind, setze ich sie in größere Töpfe um und erfreue mich im Sommer an wunderschönen Sonnenblumen.

Ostern ist das Fest des Lebens

Tag für Tag passieren neue Wunder! Auf schlechte Tage folgen gute. Und Erlebnisse, die uns hart, traurig und völlig unnötig erscheinen können viel später plötzlich einen Sinn ergeben.

Kleine, harte Samenkörner brechen auf und aus ihnen wachsen Kräuter und Gemüse, Blumen und ganze Bäume. Raupen verwandeln sich in Schmetterlinge und aus Eiern schlüpfen Küken.

Doch das größte Wunder bist Du!

Aus einer mikroskopisch kleinen Ei- und Samenzelle bist Du in neun Monaten im Bauch deiner Mutter zu einem wunderbaren Menschen herangewachsen. Du bist ein wundervoller, wertvoller Mensch. So wie Du bist! Auch wenn Du Dich manchmal mutlos und traurig fühlst. Jesus ist auferstanden und geht den Weg mit Dir. An guten und schlechten Tagen. Auch wenn Du das Gefühl hast, allein zu sein, ist er bei Dir! Das feiern wir am Ostermontag.

3 Buchtipps:

#1 Spuren im Sand 

Autorin: Margaret Fishback Powers

ISBN 978-3-7655-1594-1

Brunnen Verlag

 

#2 Aus klein wird groß

Wie aus einem winzigen Samenkorn ein mächtiger Baum wächst

Autorin: Laura Knowles

Illustratorin: Jennie Webber

Ab 4 Jahren

ISBN: 978-3-219-11809-4

annette betz Verlag

 

#3 Schau mal, wie es wächst!

Von hüpfenden, schwimmenden und fliegenden Pflanzen

Autorin: Èmilie Vast

ISBN 978-3-95728-275-0

Knesebeck Verlag

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