Lieben mich meine Kinder?
Eine berechtigte Frage. Wer will denn nicht von seinen Kindern geliebt werden? Ist ja völlig normal. Die Frage ist nur, was tun wir alles, damit wir von unseren Kindern geliebt werden?
Lieben uns unsere Kinder nur dann, wenn …..
…wir tagtäglich etwas Besonderes tun?
…wir nicht „nein“ sagen?
…wir nichts tun, damit sie traurig sind?
…wir nichts tun, was sie wütend macht?
…wir nichts verbieten?
…wir keine Grenzen setzen?
…wir immer freundlich sind?
…wir immer gut drauf sind?
…wir für alles Verständnis haben?
Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Jeder Elternteil, der möchte, dass sein Kind ihn liebt, hat in sich auch irgendwelche Befürchtungen, dass es das nicht mehr tut, wenn ….. Dieses „wenn“ ist meistens davon abhängig, welche Bedingungen wir an uns selbst stellen, wie wir zu sein und was wir zu tun haben, damit wir uns selbst mögen.
Stellen Sie sich folgende Fragen
- Mögen Sie sich, wenn Sie nichts Besonderes tun?
- Mögen Sie sich, wenn Sie zu Ihrem Kind „nein“ sagen?
- Mögen Sie sich, wenn ihr Kind wegen ihrer Entscheidung traurig oder wütend ist?
- Mögen Sie sich, wenn Sie ihrem Kind etwas verbieten, ihm Grenzen setzen?
- Mögen Sie sich, wenn Sie unfreundlich oder schlecht drauf sind?
- Mögen Sie sich, wenn Sie kein Verständnis für etwas haben, das ihr Kind macht?
Falls Sie alle Fragen mit „Ja“ beantworten können, dann hat ihr Kind keine Chance, Sie nicht zu lieben, denn es erlebt und lernt damit jeden Tag, dass jemand, der das alles macht und ist, ein liebenswerter Mensch ist.
Können Sie sich allerdings selbst nicht leiden, wenn Sie etwas tun oder wie oben beschrieben sind, schimpfen Sie sich innerlich selbst und verurteilen Sie sich für Ihr Tun oder Ihr So-Sein, dann zeigen und lernen Sie ihrem Kind jeden Tag aufs Neue, dass ein Mensch, der so ist wie Sie, (oft) nicht liebenswert ist.
Liebe ich mein Kind immer?
Und mittels der dritten Fragerunde können Sie herausfinden, ob Sie ihr Kind immer lieben:
- Lieben Sie ihr Kind immer, wenn es nichts Besonderes tut?
- Lieben Sie Ihr Kind immer, wenn es „nein“ sagt?
- Lieben Sie Ihr Kind immer, wenn es traurig oder wütend ist?
- Lieben Sie Ihr Kind immer, wenn es seine Grenzen aufzeigt?
- Lieben Sie Ihr Kind immer, wenn es unfreundlich oder schlecht drauf ist?
- Lieben Sie Ihr Kind immer, wenn es kein Verständnis für etwas hat, das Sie machen?
Falls Ihnen das nicht gelingt – und das gelingt kaum jemanden – dann zeigen Sie ihrem Kind tagtäglich, dass Liebe und geliebt werden davon abhängt, was jemand tut und wie sich jemand fühlt. Der Weg zur Liebe, die Sie gerne von Ihren Kindern hätten, führt über den Weg, sich selbst genauso zu mögen, wie Sie jetzt gerade sind. Mit allen Fehlern, Mängeln, allen guten und schlechten Eigenschaften, allem, was Sie tun oder nicht tun.
Vorbild sein
Wenn Sie sich Fehler verzeihen können, können das auch Ihre Kinder. Wenn Sie ihre „Mängel“ anerkennen und annehmen, werden das auch Ihre Kinder tun. Wenn Sie alle Ihre Gefühle anerkennen und sich selbst mögen, auch wenn Sie mal schlecht drauf, mürrisch, traurig, ärgerlich, etc. sind, werden das auch Ihre Kinder tun. Sie haben es in der Hand, ob Sie sich geliebt fühlen und von Ihren Kindern geliebt werden.