Wenn Eltern nicht helfen können - Erziehung ist (k)ein Kinderspiel!
Es gibt nicht Schwierigeres für Eltern, als zusehen zu müssen, wie ihr Kind leidet. Engagierte Eltern achten die Bedürfnisse ihrer Kinder und stellen nötigenfalls die eigenen hintan. Wir wollen unseren Kindern helfen, Grenzen zu akzeptieren, Frust zu verkraften und Lösungen für ihre „Sandkastenprobleme“ Probleme zu finden. Wenn das Problem eine Nummer zu groß für unser Kind ist, stehen wir mit Rat und Tat zur Seite. Aber was dann, wenn sich die Lösung sogar unserem Einfluss und Möglichkeiten entzieht?
Was wen es um nicht zu ändernde Sachzwänge, eine angeborene Behinderung, lange oder unheilbare Krankheit oder anders sein als die anderen geht? Wie verhalten wir uns, wenn wir nicht helfen können?
Sich nicht aus Mitleid manipulieren lassen
Vermeiden Sie die Falle Nummer 1: Weil Ihr Kind „so arm“ ist, dürfen Sie nicht alles durchgehen lassen. Wie jedes andere Kind braucht es Eltern, die empathisch sind, aber auch Grenzen setzen können.
Akzeptieren, was ist!
Die wichtigste Einstellung der Eltern besteht darin, den Schmerz zu akzeptieren, dass unser Kind eine Schwierigkeit oder ein Leiden hat. Es gilt, es uns und vor allem auch unserem Kind zuzumuten und um die Kraft zu bitten und wenn möglich auch zu beten, dieses Kreuz durchzustehen, statt unsere und seine Energien durch Verdrängung oder Abwehr zu blockieren. Aussagen wie „Warum passiert das gerade uns?“ helfen nicht weiter.
Aushalten, dass unser Kind Probleme hat
Unser Kind braucht Verständnis und Solidarität und die Sicherheit, dass seine Eltern in selbstloser Liebe an seiner Seite stehen – aber auch, dass sie es aushalten, wenn es schwach und hilflos ist. Ihr Kind muss sicher sein, dass es immer wieder seine Gefühle „abladen“ kann und nicht vielleicht auch noch auf die Eltern Rücksicht nehmen muss, aus Sorge, sie zu überfordern. Liebe und Mitgefühl sind Balsam für die Seele, nicht aber übertriebenes Mitleid. Es gilt, Hoffnung zu schenken statt billigen, falschen Trost.
Wieder handlungsfähig werden
Wenn wir annehmen, was ist, gewinnen wir unsere Handlungsfreiheit und Kraft zurück, um das „Gute am Schlechten“ zu erkennen. Dann sehen wir auch, was doch verändert werden kann und finden auch die Kraft, Unausweichliches durchzustehen.
In jedem Kreuz liegt ein Segen
Unsere Einstellung muss sein: ich mute dir das zu, aber ich helfe dir, es zu ertragen.
Dann können wir mit dem Kind gemeinsam Lösungen erarbeiten, wie es mit seinem Problem umgehen kann und ein Stück Alltag in der Krise einkehren lassen. Es kommt nicht selten vor, dass gerade Kinder mit Benachteiligungen besondere Fähigkeiten entwickeln, ihr Leben zu meistern und oft genug auch Vorbild und Stütze für andere werden können. In jedem Kreuz liegt ein Segen. Wenn wir daran glauben.