Rollenverteilung in der Ehe
Die Rollenverteilung in der Ehe hat sich verändert. Doch die Bibel beschreibt sie uns unmissverständlich und wer sie als etwas Positives sieht, profitiert.
„Ich will, dass du mich glücklich machst“, tönt es uns in allen möglichen Variationen aus den Schlagerparaden entgegen. Er will, dass sie ihm den Himmel auf Erden schenkt. Sie will, dass er ihr einen Stern vom Himmel holt. So werden egoistische Wünsche vordergründig als liebende Beziehung hingestellt. Dabei geht es in erster Linie nicht so sehr darum, dich glücklich zu machen, sondern dass ich geliebt werde. Sollte das nicht klappen, dann liegt es natürlich daran, dass du nicht genug auf meine Sehnsüchte eingegangen bist. Also lebe ich weiter aus der Illusion, jemanden zu finden, der so ist wie ich ihn möchte und der alles für mich tut. Dabei gebrauche ich auch den nächsten Partner für mich und erhoffe mir von ihm die Lösung für meine eigenen Probleme und werde gleichzeitig von der Angst getrieben, allein gelassen zu werden. Ein Teufelskreis der Frustration, wo jede eigene schöpferische Kraft verloren geht. Die Folge ist bestenfalls ein Egoismus zu zweit. Ein total verzerrtes Bild von Partnerschaft. Oder man löst die Ehe einfach auf und verhilft dem Singletum weiterhin zum Vormarsch. Als Single habe ich jetzt völlige Entscheidungsfreiheit und muss auf niemanden mehr Rücksicht nehmen. Jeder schaut nur auf sich und bleibt dabei isoliert. Nein, das kann es wirklich nicht sein.
Spielregeln der Liebe beachten
Auch in einer gelungenen Ehe gilt es, einfache Spielregeln der Liebe und des Miteinanders zu beachten. Jeder von uns Ehepartnern hat seine ganz eigenen Verhaltensweisen und Charaktereigenschaften. Sobald ich versuche, dich nach meinen Vorstellungen zu verändern, bekommt die Partnerschaft erste Risse. Die meisten Streitereien entstehen oft wegen ganz banaler Dinge.
Deshalb ist es so wichtig, den Ehepartner nicht um jeden Preis umkrempeln zu wollen, sondern ihn mit all seinen „Macken“ zu lieben. Vielleicht habe ich mich doch gerade wegen seiner Ecken und Kanten für ihn entschieden. Warum sollte ich dann versuchen, sie ihm abzutrainieren.
In der Bibel unmissverständlich beschrieben
Die Bibel sagt unmissverständlich, dass Gott den Menschen als Mann und Frau in ihrer Würde nach seinem Ebenbild gleichwertig erschaffen hat, jedoch mit verschiedenen Charismen. Es ist wie mit den Gliedern des Leibes, bei denen jedes die ihn ureigene Aufgabe hat. Der Mann kann nur in dem Maße die ihm zugedachte Funktion in seiner Familie erfüllen, wenn die Frau in liebender Weise ihn diese Aufgabe erfüllen lässt. Heißt es nicht, dass hinter jedem „großen Mann“ eine Frau steht. Darin erweist sich die wahre Partnerschaft in der Ehe, indem jeder dem anderen genügend Raum gibt, die ihm vom Schöpfer zugedachte Rolle zu spielen. Schließlich gibt es eine gottgewollte Verschiedenheit zwischen Mann und Frau. Das muss aber nicht notwendigerweise eine Rangordnung bedeuten.
Rollenverteilung in der Ehe hat sich verändert
Es ist klar, dass sich das Männer- und Frauenbild in unserer modernen Zeit deutlich geändert hat. Frauen arbeiten selbstverständlich in gehobenen Positionen oder erfolgreich in „früheren“ Männerberufen, als Polizistinnen, Busfahrerinnen, Pilotinnen… Männer wecken morgens die Kinder und bringen sie zur Schule, sie wechseln die Windeln und geben den Kleinen ihr Fläschchen, sie spülen die Teller ab, tragen den Müll runter und machen mit den Kindern Hausaufgaben. Männer sind heute durchaus in der Lage, nicht nur den kompletten Haushalt zu schmeißen, sondern auch hervorragend zu kochen, perfekt die Fenster zu putzen, billig einzukaufen und ihre Frau beim Autofahren nicht ständig zu kritisieren. Wenn ich als Mann meine Frau liebe, dann werde ich sie zu nichts zwingen, werde ihre Meinungen und ihre Fähigkeiten respektieren und zur Entfaltung kommen lassen. Wenn ich als Ehefrau meinen Mann liebe, werde ich ihm die Freiheiten zukommen lassen, die er braucht, werde ich ihm zuliebe auch Kompromisse eingehen; denn nur so können wir uns gegenseitig ergänzen und die Einheit bilden, die Gott für uns vorgesehen hat. Reife bedeutet, dass es gelingt, unterschiedliche Meinungen in unsere Beziehung zu integrieren. Daran können wir beide wachsen.
Ausdruck in der gegenseitigen Zuordnung
Die Rollenverteilung der Ehepartner drückt sich in einer gegenseitigen Zuordnung aus; denn Gott schafft nicht zunächst einen allgemeinen Menschen und fügt dann dem einen diese und dem anderen jene sexuelle und emotionale Anlage hinzu, sondern jeder der beiden Ehepartner ist ganzheitlich durch sein Geschlecht als Persönlichkeit geprägt. Wenn ich deshalb als Frau erschaffen worden bin, dann muss ich darin keinen Mangel sehen, sondern etwas ganz Positives, eine einmalige Gottesebenbildlichkeit, die nur mir anvertraut ist. Ich brauche mich nicht am Mann zu messen, sondern an meinem Ursprung aus Gott selbst, indem ich ein volles Ja zu meinem Wesen sage. Ebenso habe ich als Mann keinen Grund, stolz oder selbstsicher zu sein, und genau so wenig unsicher gegenüber meiner Frau, da ich weiß, dass mein Wesen von Gott geschenkt ist und ich voller Dankbarkeit in ihm ruhen darf. Gleichheit bedeutet nicht, den Drang oder Zwang in sich zu spüren, wie der andere zu sein, sondern dass jeder gerade in der Andersartigkeit und Einmaligkeit innerhalb der ehelichen Gemeinschaft er selbst ist.