Unser abendliches Familiengebet

Es gibt viele Möglichkeiten, ein Familiengebet zu gestalten. Hier kannst du lesen, wie wir als Familie beten.

Wir sind eine Familie mit einer 4-Jährigen, einem 1 Monat alten Baby und 3 Babies im Himmel.

 

Warum Abendgebet?

Vor ein paar Jahren haben wir einen wunderbaren Impuls gehört, wie wir unser Familienleben stärken können: durch das gemeinsame Gebet! Es gut ist, gemeinsam vor Gott zu kommen, ihm zu danken und ihm alles zu bringen, was uns beschäftigt. 

So haben wir beschlossen, das einmal auszuprobieren und zu schauen, welche Art des Gebets uns jetzt gerade entspricht.

Für uns als Familie wurde der Abend zur beste Familiengebetszeit!

Die Form, die wir gefunden haben, entspricht unseren Bedürfnissen. Wir singen und musizieren gern, daher sind Lieder dabei. Danke und Bitte zu formulieren finde ich schön und einfach und es hilft uns, den Tag zu reflektieren. Das immer gleich bleibende Gebet, Lied und Segen am Schluss gibt uns eine gute Struktur, die uns hilft, wenn wir schon müde und unkonzentriert sind.

 

Bevor es losgeht

Bei uns gibt es um 18 Uhr Essen, danach ist noch Spielzeit, um 19 Uhr abendliche Badroutine und um 19.15 treffen wir uns zum Gebet.

Wir haben einen „mobilen Altar“ – Eine runde Dekoschale mit einem Jesusbild, einem goldenen Stein, einer Kerze und manchmal Blumen drauf, den wir auf den Couchtisch stellen.

Bevor wir starten, geben wir uns den Friedensgruß – wie in der Kirche. Wir schauen uns in die Augen, geben uns die Hand und sagen: "Friede sei mit dir!" Falls es vorher eine Unstimmigkeit oder einen Streit gegeben haben, fragt einer: "Sind wir im Frieden?" Falls nicht, klären wir das vor dem Gebet noch. Z.B.: Was brauchst du von der Mama noch? Eine Entschuldigung, dass sie grad grob mit dir geredet hat?

 

Zu Beginn

Dann machen wir das Kreuzzeichen und loben Gott, in dem wir 2 Lieder singen (eins suchen die Erwachsenen aus, eins die Tochter). Bei uns waren diese Kinderlieder in der letzten Zeit hoch im Kurs:

  • Laudato Sii
  • Mein Gott ist so groß, so stark und so mächtig
  • Volltreffer
  • Gott ist stark (stärker noch als Superman)
  • Gottes Liebe ist so wunderbar
  • Hodiriti (ein Hl. Geist-Jodler von Pfarrer Rupi Santner)

 

Die Mama spielt dabei mit der Gitarre, der Papa singt oder trommelt mit und die 4-Jährige holt sich oft eine Rassel, das Glockenspiel oder die Ukulele.

 

Zeit für Danke und Bitte

Dann sagen wir Danke: für alles was heute oder in der letzten Zeit schön war und gelungen ist, für unsere Freunde, Familie… z.B. danke für den schönen Kindergartentag, danke fürs Spielen mit dem Papa.

Danach kommt eine Zeit zum Bitte sagen: wir bringen Gott alles, wo wir ganz bewusst seine Hilfe benötigen. Und auch, wo uns Freunde um Gebet gebeten haben oder wo wir wissen, jemandem geht’s grad nicht so gut. Z.B. Bitte um eine gute Kindergarteneingewöhnung für die Leni, Bitte für die Augen vom Opa Hans, Bitte dass die Geburtstagsfeier lustig wird.

 

Zeit für Gottes Stimme

Nach dem Danke und Bitte kommt bei uns der Punkt: „1 Minute Gottes Stimme hören für…“ oder „1 Minute beten für…“ und dann hören oder beten wir für eins der Anliegen aus dem Bittgebet oder für jemanden, der heute Geburtstag hat, jemanden aus der Familie oder wen uns sonst Gott gerade ans Herz legt. Und dann betet oder hört jeder still für sich, und wenn jemand glaubt, etwas gehört zu haben, teilt er das. 

Ich glaube, Gott sagt: "Ich bin da und ich habe schon für alles gesorgt.“

Abschluss

Wir singen dann das Lied „Bonum est confidere“, und zum Schluss betet der Papa:

Bevor des Tages Licht vergeht, o Herr der Welt, hör dies Gebet. Behüte uns in dieser Nacht, durch deine große Güt‘ und Macht. Hüllt Schlaf die müden Glieder ein, lass uns in dir geborgen sein. Und mach‘ am Morgen uns bereit zum Lobe deiner Herrlichkeit.

 

Wir beenden das Gebet damit, dass jeder jeden segnet: mit einem Kreuzerl auf die Stirn.

 „Jesus segne und behüte dich für die Nacht“

 

Das Gebet ist oft nicht sehr „andächtig“, weil die Tochter nebenbei auch – im besten Fall – leise spielen darf, sie mit mir kuschelt oder wir abgelenkt werden, weil jemand noch was erzählen muss. Baby- und müdigkeitsbedingt lassen wir das Gebet auch ausfallen – bemühen uns aber trotzdem immer wieder, als Familie gemeinsam vor Gott zu kommen und mit ihm Zeit zu verbringen.

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Ein Artikel von

Portraitfoto Rebecca Thums

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