Babytauchen: Trauen wir uns?
Babytauchen – aller Anfang ist schwer, vor allem für die Eltern, die ihr Kind loslassen müssen. Doch es lohnt sich, wenn Eltern und Kind entspannt sind.
Babytauchen ganz entspannt
Schon als Kind war ich ein großer Fan des nassen Elements. Das Gefühl der Schwerelosigkeit und der Moment beim Abtauchen, wenn die Welt um einen herum leiser wird, begeisterten mich dabei am meisten. Also, warum sollte es meinem Kleinen nicht gefallen? Tja! Und genau mit dieser Frage begann das altbekannte Gedankenspiel: Soll ich? Soll ich nicht…?
Babytauchen: Viele Eltern sind skeptisch
Bald bemerkte ich, dass ich nicht die Einzige war, die sich diese Frage stellte. Im Gegenteil: Babytauchen wird unter Eltern immer wieder heiß diskutiert. „Haare raufen“ steht dabei anscheinend am Programm. Es ist nicht jedem wohl bei diesem Thema. Schließlich handelt es sich hierbei um keine alltägliche Situation. Unsere Knirpse können noch nicht einmal gehen, aber tauchen sollen sie schon können.
Ich wollte meine Bedenken im Vorfeld ausräumen, denn mein Kleiner würde es sicher spüren, wenn ich dabei nervös wäre. Also lauschte ich allen Pro- und Kontrastimmen, um eine Entscheidung fällen zu können. Und nach langem Hin und Her entschied ich mich dafür, mich nicht zu entscheiden. Hört sich eigenartig an, ist aber ganz einfach. Wozu sich derart den Kopf über etwas zerbrechen, was mein Kleiner und ich nicht machen müssen? Niemand zwingt uns dazu. Wenn wir uns wohl in dieser Situation fühlen, dann machen wir es, und wenn nicht, dann eben nicht. Und genau dieser Gedanke gab mir die nötige Sicherheit, um mit meinem Mann und meinem Schatz die ersten Einheiten entspannt genießen zu können.
Behutsame Stimulation des Atemschutzreflexes
Im Babyschwimmkurs geht es vor allem darum, die Freude unserer Knirpse am Aufenthalt im Wasser zu wecken. Spielerisch werden sie nicht nur ans Schwimmen, sondern auch ans Babytauchen herangeführt. Dabei wird der angeborene Atemschutzreflex, der sich im Laufe der ersten neun Lebensmonate wieder verliert, zunächst bei einfacheren Übungen über Wasser angeregt und später für die Tauchgänge unserer Knirpse genutzt.
So fand ich mich mit meinem Mann wieder im altbekannten Kreis der trällernden Eltern, die ihre Babys vor sich hin und her schaukelten, und genoss den Anblick meines gut gelaunten Sohnes. „Hände waschen, Hände waschen, mag ein jedes Kind…“, hallte es dabei durch den Raum. Und auch mein Kleiner mochte es, als mit einer Gießkanne Wasser über seine kleinen Händchen gesprenkelt wurde. Und da die Hände aller Babys gründlich gewaschen sein wollten, gab es natürlich eine zweite Runde. Auch als es ans Haarewaschen ging und meinem Sohn von hinten nach vorne Wasser über den Kopf gegossen wurde, konnte ich keine Anspannung bei ihm erkennen: kein Weinen, kein Zetern und vor allem kein Verschlucken von Wasser. Mit jeder Einheit, in der diese Übungen wiederholt wurden, gewannen mein Mann und ich mehr Sicherheit. Unser Knirps würde beim Tauchen ziemlich gelassen sein.
Der erste Tauchgang
Dann war es so weit. Unser Kleiner schien gut gelaunt und ruhig zu sein, also wollten wir es versuchen. Die Trainerin hielt unseren Knirps in Bauchlage. Dann wurde der Atemschutzreflex, wie bereits zuvor geübt, stimuliert. Als nun von hinten wieder Wasser über das Köpfchen unseres Sohnes gesprenkelt wurde, schloss er seine Augen und hielt ganz automatisch den Atem an. In diesem Moment machte die Trainerin einen Schritt und zog ihn dabei sanft unter Wasser. Eine Sekunde später und einen Meter weiter tauchte mein Knirps wieder auf und wurde direkt in meine Arme befördert. Und alles war gut gegangen. Wir fühlten uns wohl in dieser Situation.
Auch alle weiteren Tauchgänge mit meinem Mann und mir verliefen in den folgenden Kurseinheiten wie erwartet reibungslos. Der Trick dabei: Wir ließen unseren Kleinen nicht um jeden Preis abtauchen. Schließlich waren wir nicht dazu verpflichtet. Wenn wir das Gefühl hatten, dass er schon zu müde war oder es einfach aus irgendeinem Grund gerade nicht passte, dann ließen wir es eben bleiben. Unser Knirps soll sich im Wasser stets wohlfühlen, denn nur so kann er eine positive Beziehung dazu aufbauen. Und genau aus diesem Grund besuchen wir einen Babyschwimmkurs.