DIY: Mit dem Familienplakat gemeinsam durch die Fastenzeit
Jedes Jahr empfinde ich schon eine große Vorfreude und Neugier vor der Fastenzeit. Welche Geschenke hat Gott schon auf dem Weg bis zur Auferstehungsfeier für uns verteilt? Schaffen wir es wieder, unsere Gebete zu intensivieren? Das Familienplakat hilft uns dabei. Wir können sehen, wie lange es noch bis Ostern - zu unserem wichtigsten Fest - dauert und haben unsere Herzensanliegen gut im Blick.
In der Fastenzeit genieße ich es, unsere Gebetsanliegen zu visualisieren, um zu sehen, mit wie vielen Bitten wir uns an Gott wenden. Das Versammeln beim Plakat bringt uns auch physisch näher und stärkt unsere Einheit, wie das gemeinsame Gebet es immer tut. Mit diesem Brauch haben wir begonnen, als die Kinder noch klein waren: Ich malte 47 Kreise auf ein buntes Plakat, also für jeden Tag von Aschermittwoch bis Ostermontag einen – auch für die Sonntage. Jeden Tag füllten wir den nächsten Kreis mit kleinen, bunten Stickern beim Familiengebet – jede Person, jeder Wunsch hatte einen Sticker bekommen. So sahen wir deutlich, wie wir Ostern immer näherkamen und wie viel wir gebetet haben.
Später malten die Kinder die Kreise mit Hilfe eines Wasserglases selber auf und bemalten die Stellen zwischen den Kreisen. Als schon alle drei schreiben konnten, hatte jeder von uns die Namen und Anliegen mit bunten Stiften eingetragen. Wenn an manchen Tagen ein Kreis frei blieb, weil wir erst beim Zubettgehen beteten, holten wir das Aufschreiben später nach.
Heuer haben meine Töchter Ester und Hanna die Kreise wochenweise angeordnet. Unseren Sohn David, er ist vierzehn, habe ich heuer gefragt, wie gern er noch mitmachen würde: „Auf einer Scala von 0-10, wie gern machst Du mit?“. Seine Antwort: „Mama, ich mache das für Dich. Ich weiß, Dir ist das sehr wichtig.“ Das stimmt, es ist mir sehr wichtig. Ich habe in meinem Leben unzählige Male erlebt, wie mit Gottes Hilfe Dinge gelingen oder wieder gut werden, wie wir Herausforderungen gemeinsam meistern.
Es gab ein Jahr, da haben wir den Kalender nicht geschafft. Als kleinen Ersatz gestalteten wir in der Karwoche ein Flipchartplakat. Da die Kinder damals schon schreiben konnten, haben wir unsere Gebetsanliegen jeden Tag auf bunte, dünne Papierstreifen festgehalten: unsere Bitten, unseren Dank und auch, wie es uns geht. Mitten auf dem Plakat klebten wir ein Kreuz auf und Tag für Tag kamen ausgehend von der Mitte, strahlenförmig die handbeschriebenen Streifen dazu.
Durch die Inspiration eines Kollegen bete ich heuer für „best lent ever“. In diesem Sinne, gesegnete Fastenzeit!