Glaube an Kinder vermitteln
Glaube ist wichtig für die Entwicklung unserer Kinder und auch für Eltern ist christliche Kindererziehung Gelegenheit, selbst wieder zum Glauben zu finden.
Wie Kinder zum Glauben kommen
Otto Neubauer, Leiter der Akademie für Evangelisation der Gemeinschaft Emmanuel, stand in einem Interview Rede und Anwort. So, wie wir ihm „heikle Fragen“ gestellt haben, so bombardieren auch unsere Kinder uns immer wieder mit Fragen nach dem Wieso? Weshalb? Warum?
Ist der Glaube wichtig für die Entwicklung unserer Kinder?
Diese Frage beantwortet Otto Neubauer mit einem klaren: „Ja.“ Glaube sei für eine gesunde Entwicklung unserer Kinder grundlegend. Und zwar, weil sie sich bewusst sein sollen, dass alles, was wir haben, von jemand Bestimmten komme. Wenn Kinder ihre Welt und ihre Lebensumgebung erkunden, erkennen sie, dass es viel zu entdecken gibt. Alles löst Fragen aus, die beantwortet gehören. Da gibt es Schönes, Umwerfendes, Bewundernswertes, Geniales, Spannendes – und alles schenkt uns der Eine: „Da gibt es jemanden, von dem kommt das alles, ihm verdanke ich diese Welt, ihm verdanke ich mein Leben.“
Wer führt die Kinder zum Glauben?
Prinzipiell seien es die Eltern, die ihre Kinder zum Glauben führen. Oft übernehmen aber auch Taufpaten, Großeltern, Freunde oder der/die ReligionslehrerIn in der Schule diese Aufgabe bzw. alle diese Bezugspersonen zusammen. Derjenige, der es schaffe, den Glauben für das Kind glaub- und lebhaft zu machen, trage am meisten dazu bei, das Kind im Glaube wachsen zu lassen. Für die Eltern selbst sei aber die christliche Kindererziehung nicht nur wunderschön, sondern die beste Gelegenheit, selbst wieder zum Glauben zu finden: „Es ist eine großartige Erfahrung zu sehen, wie der Glaube in den Kindern wächst. Sie sind von sich aus so wunderbar offen für den Glauben! Ich kenne Familien, die über ihre Kinder wieder zum Glauben gekommen sind, denn durch die Fragen der Kinder, die ohne Hemmungen und komplett natürlich aus ihrer tiefsten Seele kommen, entstehen die spannendsten Glaubensgespräche!“
Wie geht man mit heiklen Fragen der Kinder um –
Fragen nach Tod und Leid beispielsweise?
„Ja, es ist schon wahr: Wir Eltern stoßen oft an unsere eigenen Grenzen, wenn Kinder ihre Fragen nach ‚Gott und der Welt‘ stellen“, meint Otto Neubauer. Es gäbe nun mal Fragen, die nicht so einfach zu beantworten seien: „Wenn ich etwas nicht weiß oder mir unsicher bin, dann kann ich das meinem Kind ruhig auch so sagen.“ Daher verweise er seine Kinder bei ganz schwierigen Fragen auch an einen „Experten“, denn die Fragen müssen in jedem Fall sehr ernst genommen werden. Im Mittelpunkt der Glaubensvermittlung an seine Kinder stehe aber die zentrale christliche Botschaft: „Sie können Gott vertrauen, Gott hat sie gern, so wie sie sind. Mit jedem Einzelnen von uns meint er es gut, zu jedem Einzelnen sagt er bedingungslos ‚Ja‘! Er, der uns Vater und Mutter ist. Jesus ist immer bei dir, du bist nie allein – schon gar nicht, wenn du traurig bist!“