„Ich höre Gottes Stimme nicht!“
„Er spricht nicht zu mir!“
„Ich weiß nicht, wie ich erkennen kann, dass es Gott ist, der zu mir redet!“

Solchen und ähnlichen Sätzen begegne ich immer wieder, wenn ich Menschen seelsorglich begleite.

Ich frage dann oft: Liest du die Bibel?

Wenn diese Menschen meine Frage verneinen, wundere ich mich nicht allzu sehr, wenn sie von Gott noch nicht viel vernommen haben oder seinen Charakter nicht kennen.

„Wer die Schrift nicht kennt, kennt Christus nicht!“

- so hat es einmal der Hl. Hieronymus  formuliert.

Möchtest du Christus kennen? Möchtest du Gottes Stimme „hören“ und seine Hinweise für dein Leben erkennen?

Dann lies die Bibel! Denn Gott redet hauptsächlich durch sein Wort - die Bibel - zu uns.

Ich werde dir am Ende dieses Artikels eine persönliche Geschichte erzählen, wo Gott mit einem Bibelvers direkt auf mein Gebet geantwortet hat.

Ich habe die Erfahrung gemacht: Gott ist absolut souverän und spricht in bedeutsamen Lebensphasen so zu uns, wie wir es in diesen Momenten auch verstehen können!

Wenn du also nach Wegweisung suchst, nimm dir Zeit, die Bibel zu lesen.

Erlaube Gott, ein Licht auf den Weg vor dir zu werfen!

„Dein Wort ist meines Fußes Leuchte. Ein Licht auf meinen Wegen.“ (Psalm 119,105)

 

Ich empfehle Menschen, die ich geistlich begleite, regelmäßig in der Bibel zu lesen. Wer noch wenig Erfahrung oder Routine hat beginnt am besten mit dem Neuen Testament, denn es ist leichter zu lesen als das Alte Testament. Das Neue Testament erzählt über Jesus, die Apostel und über die ersten christlichen Gemeinden.

Das Alte Testament

Das Alte Testament handelt davon, wie Gott mit seinem auserwählten Volk Israel in Beziehung tritt und zu seinem Volk spricht durch Mose und die Propheten.

Ich gebe ehrlich zu, dass manche Bücher des Alten Testaments für mich nach wie vor eine echte Herausforderung sind. Trotzdem wage ich mich immer wieder an sie heran, selbst wenn ich manches (noch) nicht verstehe.

Die Schriften, die ich aber besonders regelmäßig lese und sehr lieb gewonnen habe sind die Psalmen und die Sprichwörter. Ich finde darin sehr viel Tiefe und Lebensweisheiten für mein Leben.

Wusstest du eigentlich, dass die Bibel das am häufigsten gedruckte und in die meisten Sprachen übersetzte Werk der Welt ist? Kein Buch wurde jemals von mehr Wissenschaftlern erforscht, von mehr Archäologen bestätigt und von mehr Regisseuren verfilmt!

Wir Christen glauben, dass die Bibel durch den Heiligen Geist inspiriert wurde (2Tim 3,16) und dass Gott durch sie zu uns spricht. Deshalb wird die Bibel auch als Wort Gottes bezeichnet.

Gott antwortet

Die Bibel wurde durch Gottes Propheten und seine Jünger an uns weitergegeben und gibt Antworten auf viele Fragen. Sie ist voll von Lebensweisheiten, Gleichnissen, Liedern, Hymnen und geschichtlichen Ereignissen, die zeigen, mit welcher Gnade und Güte Gott uns Menschen in unserer Schwäche begegnet.

Freilich hat Gott viele verschiedene Möglichkeiten zu uns zu sprechen: Durch Weisheit und gesunden Menschenverstand. Durch Träume und Visionen. Durch Prophetie. Durch Engel. Durch natürliche Gegebenheiten. Durch andere Menschen. Durch die Schöpfung. Durch unsere Herzenswünsche. Durch inneren Frieden…

Trotz all der verschiedenen Arten und Weisen, wie Gott zu uns reden kann, wird er doch niemals seinem geschriebenen Wort (griech. Logos) widersprechen.

Bibel und Tasse Kaffee

Manchmal springt mir beim Lesen der Bibel ein Satz ins Auge und wird für mich lebendig.

Dann wird quasi ein Teil des Logos zu einem sogenannten Rhema (gesprochenes Wort). Es ist dann als ob Gott es direkt in mein Herz gesprochen hätte.

Dazu nun meine persönliche Geschichte

Vor etwa 25 Jahren stand ich vor der schwierigen Entscheidung, für ein Jahr in ein Kloster zu gehen und zu prüfen, ob ich eine Berufung zu diesem Leben hätte oder nicht. Ich betete intensiv zu Gott, da mir die Entscheidung sehr schwerfiel. Außerdem war mir bewusst, dass meine Eltern nicht glücklich darüber sein würden.

Ich erinnere mich, dass ich damals sinngemäß so betete:

„Gott, bitte sag mir, ob ich in dieses Kloster gehen soll! Ich brauche einen Hinweis von dir! Ich spüre da eine Sehnsucht. Es zieht mich in diese Richtung, weil ich dich besser kennen lernen möchte. Aber es fällt mir so schwer diese Entscheidung zu treffen. Bitte sprich jetzt zu mir…“

Damals wusste ich mir keine andere Möglichkeit, Gottes Antwort auf meine Frage zu erhalten, als eine Bibelstelle aus einem Säckchen mit etwa 400 Stellen zu ziehen. Auf dem Stück Papier, das ich nach dem Gebet gezogen hatte, stand: Offenbarung 22,17.

Ich schlug die Stelle in meiner Bibel nach und las: „Komm! Wer durstig ist, der komme!“

Ich war beinahe schockiert und gleichzeitig äußerst bewegt!

Ich hatte die für mich klare Antwort von Gott erhalten. Er sprach in der Weise, in der ich es zu diesem Zeitpunkt „hören“ konnte! Ich packte also meine Koffer und machte mich zwei Wochen später auf den Weg ins Kloster…

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