Kindgerechte Glaubensvermittlung: Warum heißt es eigentlich Ostern?

Kindern die richtigen Antworten zu liefern, ist oft nicht so einfach. Unsere Autorin Regina Magdalena Smrcka gibt in ihrer Reihe "Kindgerechte Glaubensvermittlung: Was feiern wir eigentlich?" Antworten auf Kinderfragen rund um Ostern.

 

Warum heißt es eigentlich Ostern?

Das Wort Ostern hat viele unterschiedliche Bedeutungen. Ursprünglich stammt es vom altgermanischen Wort „Austro“ oder „Ausro“ und heißt übersetzt so viel wie „Morgenröte“. Das altgriechische Wort „eos“ dagegen bedeutet „Sonne“. Der Benediktiner Beda Venerabilis schrieb im Jahre 738 nach Christus, er vermute, dass mit dem Wort „Eostra“ eine angelsächsische Lichtgöttin gemeint ist. Und der Theologe Honorius Augustodunensis war der Meinung, das Wort „Ostern“ stammt von der Himmelsrichtung Osten, in der die Sonne aufgeht.

Warum gibt es eine Osterkerze?

Doch all diese Übersetzungen der alten Sprachen haben eine Gemeinsamkeit. Sie verbinden unsere Sonne, Feuer, Licht und Wärme mit Jesus. Deswegen wird in der Osternacht als erstes Licht, im Dunkel der Nacht die Osterkerze angezündet. Der Priester trägt die Osterkerze nach vorne, erst dann wird das Licht an alle Menschen weitergegeben.
Auf der Osterkerze sind ein Kreuz und zwei griechische Buchstaben abgebildet, Alpha und Omega. Wir Christen glauben daran, dass Jesus unser Anfang und Ende ist. So heißen die Worte in unsere Sprache übersetzt. Ihr könnt euch das so vorstellen wie eine Umarmung eurer Eltern, bei Jesus sind wir geborgen. Auch dies wurde als Zeichen für neues Leben gesehen.

Osterkerzen

Die Ostersymbole: Wofür stehen sie?

Das Osterlamm

Das Pessach-, Passah- oder Paschafest, ist so wie Ostern für Christen das wichtigste religiöse Fest des Judentums. Heuer wird es vom 15. -23. April gefeiert. An diesem Tag erinnert sich das jüdische Volk an den Auszug aus Ägypten und die Befreiung der Israeliten aus der Sklaverei. Ihr kennt sicher die Geschichte aus dem Alten Testament, als Mose das Meer spaltete und das Volk Israel trocken hindurch schritt. Kurz danach kamen die Israeliten mit ihren Wägen und jagten ihnen nach, um sie noch zurückzuholen. Doch als das Volk Gottes in Sicherheit war, fielen die Wände aus Wasser wieder in sich zusammen und die Ägypter konnten ihnen nicht mehr folgen.

Am Abend vor dieser Flucht schlachteten die Israeliten ein Lamm. In Erinnerung daran essen Juden aus aller Welt bei jedem Pessach-Fest ein Lamm. Dieses Fest feierte auch Jesus mit seinen Jüngern vor seinem Tod. Wir feiern es am Gründonnerstag. Auch Jesus wird in der Bibel oft das „Lamm Gottes“ genannt. Seht euch doch einmal gemeinsam alte Bilder an. Auf diesen trägt das Osterlamm oft eine Fahne als Zeichen des Sieges über den Tod. Viele Menschen backen in Erinnerung an Jesus, das Lamm Gottes zu Ostern ein Osterlamm aus Kuchenteig.

Das Osterei

Bei allen Völkern gilt das Ei als Zeichen des Lebens. Aus dem scheinbar toten Ei schlüpft neues Leben, ein Küken. Für uns Christen ist dies ein Symbol für die Auferstehung. Eine andere Erklärung für diesen Brauch liegt im Bauerntum der früheren Jahrhunderte. Im Frühjahr mussten die Bauern immer ihre Steuern bezahlen. Da sie meist kein Geld besaßen, bezahlten sie mit dem, was sie hatten. Mit Eiern, Milch, Fleisch, Gemüse. Daraus entwickelte sich der Brauch des Eier-Verschenkens zu Ostern.

»Osterei« – eine Geschichte zum Symbolverständnis:  Vor langer Zeit lebte Katharina in der Stadt Alexandria. Eines Tages besuchte der Kaiser aus Rom die Stadt. Er ließ Katharina zu sich rufen, denn er hatte gehört, dass sie eine Christin war. Sie musste ihm alle Geschichten erzählen, die sie von Jesus wusste. Katharina erzählte auch, wie Jesus gestorben war und dass er drei Tage später von den Toten auferstand. Da lachte der Kaiser und sagte: »Das glaube ich erst, wenn du aus einem Stein neues Leben erwecken kannst!« Dann schickte er sie nach Hause. Dort kam Katharina ein Gedanke. Sie nahm ein beinahe ausgebrütetes Ei und ging am nächsten Tag zum Kaiser. »Na, willst du es versuchen?«, spottete der. Da öffnete Katharina ihre Hand und zeigte ihm das Ei. Genau in diesem Augenblick klopfte das Küken von innen ein Loch in die Schale. Gespannt schaute der Kaiser zu, wie das kleine Tier aus dem Ei schlüpfte. »Es sah aus wie tot«, sagte Katharina, »und doch ist es lebendig.« Man erzählte sich, dass der Kaiser sehr nachdenklich geworden ist.

Und woher kommt der Osterhase?

Wusstet ihr, dass Hasen keine Augenlider haben und deshalb mit offenen Augen schlafen? Wenn jemand ohne Schmerzen oder Krankheit stirbt, sagt man oft, „Er ist friedlich eingeschlafen.“ Früher gab es den Spruch „Ein Hase schläft nicht!“. Gemeint ist damit, dass dieser als Symbol der Auferstehung gilt, weil auch Jesus nicht endgültig eingeschlafen ist. Nicht nur bei den Hasen, bei vielen Tierarten werden die Jungen meistens im Frühling, um Ostern herum gebore

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Ein Artikel von

Portraitfoto Regina Madgalena Smrcka

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