Mein Kind hat Scharlach ohne Symptome

Viele kennen die typischen Anzeichen für Scharlach. Doch was tut man, wenn keine Symptome festzustellen sind, aber dennoch mit dem Kind etwas nicht stimmt?

Scharlach ohne Symptome erkennen, aber nicht über-besorgt sein

Fast jeder, der Kinder hat, kennt die typischen Anzeichen für Scharlach. Doch was tut man, wenn keinerlei Symptome festzustellen sind, aber dennoch mit dem Kind etwas nicht stimmt?

Vielleicht kann sich jemand an meinen Artikel vom Beginn dieses Jahres erinnern, in dem ich beschrieb, dass zwei Kinderärzte den fieberlosen Ausschlag meiner Tochter verkannt haben und erst der dritte Arztbesuch die Diagnose Scharlach ans Licht brachte. Eine beunruhigende Erfahrung, besteht doch eine ernste Gefahr an gefährlichen Folgeerkrankungen bei Scharlach.

Unwissen ist beängstigend

Fast noch beängstigender ist es jedoch, wenn sich erst gar keine Symptome zeigen, die auf Scharlach oder eine andere Erkrankung hinweisen. Den einzigen Hinweis hatten wir, dass unsere Tochter seit Wochen müde und abgeschlagen war. Schließlich fing sie sich die Hand-Fuß-Mund Krankheit ein und wir hatten Hoffnung, dass dies der Ursache Kern war.

Aber nein, nach Abklingen der Krankheit änderte sich nichts am fehlenden Wohlbefinden unseres Kindes. Mit unserer Kinderärztin dachten wir sämtliche Möglichkeiten, die Müdigkeit bedingen können, durch. Schließlich machte sie auf Grund einer Rötung von Ohren und Hals einen Rachenabstrich, bevor wir mit einer Blutuntersuchung zum nächsten Schritt übergehen wollten.

Scharlach ohne Symptome: Augen und Ohren offenhalten

Der Rachenabstrich ist wohl etwas umstritten, da er nicht immer richtig zu liegen scheint; schlägt er jedoch positiv aus, so sind in jedem Fall Streptokokken – die Erreger von Scharlach – nachzuweisen. Und das tat er nach nur wenigen Monaten schon wieder. Wir wissen natürlich nicht, wie lange unser Mädchen die Erkrankung bereits mit sich herumtrug, ob die vorangegangene Hand-Fuß-Mund Krankheit Auslöser oder Folge für die Scharlach-Erkrankung war.

Aber wir haben dazu gelernt, dass es offensichtlich Krankheiten gibt, die sich nicht an das zu erwartende Krankheitsbild halten, und dass Augen und Ohren stets offen zu halten sind, um keinen Hinweis zu übersehen.

Eine schwierige Aufgabe, gibt es doch gerade bei Kindern nur wenige Konstanten, da sich die verschiedensten Phasen – durch Entwicklung, Wachstum oder ähnliches hervorgerufen – gerne abwechseln. Andererseits ist eine ständige über-besorgte Beobachtung des eigenen Kindes auf Dauer belastend und lässt einen mitunter auch Signale sehen, wo keine sind.

Im Zweifelsfall auf das Bauchgefühl hören

Daher zusammenfassend noch ein kleiner Überblick:

  • Untypisches Verhalten eines Kindes muss noch kein Grund zur Sorge sein. Hält dieses aber länger an als zu erwarten ist, sollte man doch wachsam werden.
  • Wie wir nun aus eigener Erfahrung gelernt haben, ist Scharlach eine Kinderkrankheit, die nicht nur mehrmals auftreten, sondern sich von Mal zu Mal in ihrem Erscheinungsbild verändern kann. Auch unsere Kinderärztin bestätigte, dass sie immer wieder Fälle von Scharlach behandelt, die ohne eindeutige Symptome ablaufen.
  • Man sucht die berühmte Nadel im Heuhaufen, ein Arzt des Vertrauens kann da natürlich eine große Unterstützung sein. Ein Rachenabstrich bedeutet keinen großen Aufwand, brachte aber in diesem Fall eine schnelle Abklärung.
  • Wie gesagt: Man muss aufpassen, dass man nicht anfängt, das Gras wachsen zu hören und sich Krankheiten einbildet – aber im Zweifelsfall sollte man auf sein Bauchgefühl hören und lieber einmal öfter auf verdeckte Krankheiten testen lassen, selbst wenn manche Symptome vermisst werden…

In diesem Sinne wünsche ich allen eine gesunde und sorgenfreie, kalte Jahreszeit!

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