Mein langer und kurviger Weg ins Mama-Sein
Mein Fokus war nur auf „sie trödelt“, „sie isst nicht *richtig*“, „sie teilt nicht“ gerichtet und fast hätte ich mein wunderbares Kind dahinter übersehen. Heute weiß ich, dass all das, was scheinbar nicht „richtig“ lief, an meiner eigenen „nicht richtigen“ Erwartungshaltung lag.
Mein Kind war ein Kind. Und ich wusste zu wenig darüber. Zu wenig über die kindliche Entwicklung. Unter dem Namen „fit for family“ kennen viele die Elternbildungsveranstaltungen des Katholischen Bildungswerkes. Meine eigene allererste Erfahrung mit Elternbildung habe ich als junge Mama vor fast zwanzig Jahren bei einem fit for family Elternkurs gemacht. Nie im Leben werde ich die Eingangs-Frage der Kursleiterin vergessen: „Was macht Ihr Kind toll?“.
Was macht mein Kind toll?
Die Liebe zu meiner kleinen Tochter war grenzenlos, aber auf diese Frage war ich nicht vorbereitet. Stattdessen waren so viele Gedanken in meinem Kopf, über all das, was gerade nicht gut lief. Damit, und mit der Erwartung hier Antworten zu meinen Fragen zu erhalten, war ich zu diesem fit for family Abend gegangen. Statt einer bequemen, Antwort bekam ich aber nun eine Frage angeboten. Mein Fokus war nur auf „sie trödelt“, „sie isst nicht *richtig*“, „sie teilt nicht“ gerichtet und fast hätte ich mein wunderbares Kind dahinter übersehen. Heute weiß ich, dass all das was scheinbar „nicht richtig“ lief, ausschließlich an meiner eigenen „nicht richtigen“ Erwartungshaltung lag.
Mein Kind war ein Kind.
Mein Kind war ein Kind. Und ich wusste zu wenig darüber. Zu wenig über die Entwicklung des kindlichen Zeitgefühls, zu wenig über die urzeitliche Schutzfunktion kindlicher Geschmacksknospen, zu wenig über die kognitive Unfähigkeit der kindlichen Großhirnrinde mit widersprüchlichen Gefühlen umzugehen. Diese Frage „Was macht Ihr Kind toll?“ hat mich zum Nachdenken gebracht und war ein wunderbares Schlüsselerlebnis auf meinem langen und kurvigen Weg ins Mama-Sein. Ich verbinde also Positives mit fit for family.