Sind Babygläschen ungesund?

Sind fertige Babygläschen ungesund und schlecht für Babys? Es kursieren viele Gerüchte, die nicht stimmen und junge Mütter unnötig verunsichern.

Fertige Babygläschen sind im Urlaub ein wahrer Segen für jede Familie mit kleinen Kindern. Immer wieder begegnen mir aber Mütter, die Bedenken haben ihre Babys mit gekauften Gläschen zu füttern.

Oft wird behauptet, diese Babygläschen wären ungesund und schlecht für Babys. Und so kursieren viele Gerüchte, die nicht stimmen und junge Mütter unnötig verunsichern. Hier ein Versuch dem entgegenzuwirken:

Babygläschen: „Da weiß man nicht, was drin ist!“

Doch das weiß man sogar ganz genau. Nämlich nur das, was in der Zutatenliste vermerkt ist! Der Lebensmittelkodex, für Österreich sowieso schon sehr streng, ist für Säuglingsnahrung noch strenger. Da gilt der „Babyfood-Standard“. Sämtliche Grenzwerte für Rückstände und Schadstoffe sind für Säuglingsnahrung um ein Vielfaches niedriger, als bei anderen Lebensmitteln (und auch dort sind sie sehr niedrig). Besonderes Augenmerk wird auf Schwermetalle und Nitrat/Nitrit gelegt, Pestizide dürfen überhaupt nicht nachweisbar sein.

Im Unterschied zu selbstgekochter Säuglingsnahrung werden die Grenzwerte bei den Babygläschen auch regelmäßig kontrolliert, von den Firmen selbst und von unabhängigen Kontrollinstituten (in Österreich zB. von der Ages).

Bei Gläsern kann man sich also sicher sein, dass die Grenzwerte nicht überschritten werden, bei Gemüse (selbst wenn man es am Bio-Bauernmarkt kauft) nicht. Normales Gemüse gilt eben nicht als Säuglingsnahrung. Da muss man dem Biobauern vertrauen (was man in den meisten Fällen sicher tun darf!).

Auch wenn man das Gemüse selbst im Garten anbaut, ist man nicht sicher. Die wenigsten Menschen haben ihre Gartenerde analysieren lassen und wissen somit auch nicht, was im Eigenbaugemüse dann wirklich drinnen ist.

 

„Da sind keine Vitamine mehr drinnen, weil das so lange gelagert wird!“

Ja, während der Lagerung nimmt der Vitaminanteil ab. Und als Konsument weiß ich nicht wie lange das Glaserl schon im Supermarkt steht. Das gleiche gilt aber auch für ungekochtes Gemüse. Wenn ich im Winter im Supermarkt Karotten kaufe, müssen die auch monatelang irgendwo gelagert worden sein und in dieser Zeit ist der Vitaminanteil in den Karotten gesunken. Frisches Winter-Gemüse ist meist Glashaus-Gemüse oder nicht ganz reif geerntetes Gemüse aus dem Süden, das lange Transportwege zurücklegte. Und das hat übrigens auch einen viel geringeren Vitamin- und Nährstoffgehalt.

Das Gemüse in den Baby-Gläsern wird ausserdem vitaminschonend produziert. In speziellen Apparaten kann durch Druck und Dampf mit einer Temperatur unter 100°C gekocht werden und das schont die Vitamine.

 

In Freiheit ohne Stress und schlechtes Gewissen

Dies soll jetzt aber kein Plädoyer gegen das Selber-Kochen von Babynahrung sein! Wer Freude und Spaß am Babybrei Zubereiten hat, soll und darf das natürlich machen. Wer sich aber vom Mutter-Sein auch ohne „Jeden-Tag-Gemüse-Brei-Kochen“ genug herausgefordert fühlt, soll und darf ohne schlechtes Gewissen und ganz beruhigt zu einem Babygläschen greifen.

Ich habe oft selbst Gemüsebreis gekocht und dabei vor allem das Spektrum erweitert, indem ich Gemüsesorten verwendet habe, die es nicht als Gläschen gibt (rote Rübe, Kohlrabi, etc.). Und ich habe immer fertige Gläschen daheim gehabt, für stressige Tage, für unterwegs oder wenn mich das Kochen einfach nicht gefreut hat. Wir Mamis bemühen uns den ganzen Tag so sehr um unsere Kinder, die täglichen Mahlzeiten dürfen kein Grund sein, dass wir uns überfordert fühlen! Denn: Gestresste Mütter schaden den Kinder ganz sicher viel mehr als Fertignahrung!!!

Siehe auch: Hipp Baby-Gläschen Upcycling

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