Tipps für den richtigen Umgang mit digitalen Medien

Digitale Medien sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Sei es in der Freizeit oder im Beruf, beim Lernen oder beim Entspannen: sie erleichtern unseren Alltag in fast allen Bereichen.

Neben den großen Chancen birgt diese Entwicklung aber auch Risiken.

Safer Internet Day

Gerade rund um den Safer Internet Day am 11. Februar gehen viele Institutionen den Fragen nach: Wie können Kinder und Jugendliche beim Umgang mit digitalen Medien unterstützt werden?

Wie kann eine sichere Internet-Nutzung gelingen?

Die Plattform „saferinternet.at“ bietet eine Fülle an Informationen und Tipps rund um aktuelle Themen im digitalen Raum.

 

Elternbildung

„Viele Kinder haben bereits reichlich Erfahrung im digitalen Raum gesammelt. Es liegt an den Eltern, diese richtig zu begleiten und Anlaufstelle in problematischen Situationen zu sein.“, ist Corona Rettenbacher, Leiterin des Forum Familie Tennengau, überzeugt. Seit vielen Jahren begleitet und stärkt sie Eltern.

Gerade das Thema Mediennutzung habe in den letzten Jahren rasant zugenommen. Die ersten Erfahrungen mit Smartphone und Internet machen viele Kinder bereits in sehr jungen Jahren. Daher ist es wichtig, bereits in Eltern-Kind-Gruppen (für 0-2 Jährige) auf dieses Thema aufmerksam zu machen, so Rettenbacher.

 

Im Gespräch bleiben

Bei den jüngsten Internet-Usern ist ein technischer Schutz des Gerätes sicher ratsam, um Inhalte zu blockieren, die für ihr Alter nicht geeignet sind. Auch sollen Eltern Apps selbst ausprobieren, bevor sie diese ihren Kindern erlauben.

Doch je älter Kinder werden, umso wichtiger ist das miteinander Reden, denn der technische Schutz ist oft allzu schnell geknackt. 

"Eine offene Gesprächsatmosphäre erleichtert es den Kindern, über befremdende Inhalte zu sprechen", weiß Rettenbacher aus Erfahrung.

Welche Medien nutzt mein Kind? Welche Spiele spielt es gerne und warum? Diese und andere Fragen sollen Eltern immer wieder stellen, um über die Mediennutzung mit ihren Kindern ins Gespräch zu kommen.

 

Safer Internet Tipps für Eltern:

1. Gemeinsam entdecken:

Eine große Falle ist das lange, unkontrollierte Surfen bei Kindern. Viel wichtiger wäre das gemeinsame Entdecken des digitalen Raums.

"Ein gemeinsamer Filmabend ist besser als das Parken der Kinder vor dem Fernseher."

Wenn diese gemeinsame Basis gelegt ist, erleichtert es das Gespräch über positive und negative Erfahrungen im Internet.

 

2. Medien-Nutzungs-Vertrag

Rettenbacher rät zu einem Medien-Nutzungs-Vertrag zwischen Eltern und Kindern, denn klare Regeln bezüglich der Mediennutzung erleichtern den Alltag.

„Regeln sind jedoch nur dann wirksam, wenn das Kind sie versteht und akzeptiert!“

Ebenso wichtig ist, dass auch Erwachsene diese Regeln befolgen: Wenn der Esstisch eine Handy freie Zone ist, gilt das für alle - auch für die Eltern und Großeltern.

 

3. Vorbild sein

Auch im Bereich der Smartphone- und Internet-Nutzung lernen Kinder von unserem Beispiel! Wenn uns das Kind etwas erzählen will, wir stattdessen aber nur aufs Handy schauen, werden auch sie das Handy nicht freiwillig hergeben!

Also: Handyfreie Zeiten und Zonen auch für Erwachsene!

4. Weitergabe von persönlichen Daten

Besonders wichtig ist es, mit Kindern über die Weitergabe von persönlichen Daten im Netz zu sprechen: Welche persönlichen Daten gebe ich preis (Konto, Adresse...)?

Welche Konsequenzen kann es haben, wenn ich meine Adresse etc. preisgebe?

5. Online Bekanntschaften

Bei Bekanntschaften, die im Internet ihren Anfang nehmen, ist bei Kindern und Jugendlichen besondere Vorsicht geboten!

Als Grundregel gilt: Nur an öffentlichen Plätzen und nur in Begleitung eines Elternteils/Freundes!

 

6. Problematische Inhalte besprechen

Je älter ein Kind ist, umso wichtiger ist es, über problematische Inhalte zu sprechen.

Was im realen Leben verboten ist, ist auch im Internet nicht erlaubt!

7. Quellen kritisch hinterfragen

Fake News sind in aller Munde, aber nur wenige Menschen setzen sich mit den Fragen auseinander: Stimmt das, was ich sehe/lese? Was sind verlässliche Quellen?

Daher ist es wichtig, als Eltern darüber mit Kindern ins Gespräch zu kommen und sich zuvor selbst ein profundes Wissen anzueignen.

 

Fazit

Kinder machen Erfahrungen im digitalen Raum - positive und und leider auch negative. Es liegt ans uns Eltern, diese gut zu begleiten.

Rettenbacher weiß aus Erfahrung: „Mit einem Handyverbot zu drohen, stört die Eltern-Kind-Beziehung. Viel wichtiger ist es, gut im Gespräch zu bleiben. Außerdem ist es sinnvoll, Regeln zu besprechen, die für alle nachvollziehbar sind und die auch eingehalten werden können.“

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