Tipps fürs Lesen und Schreiben Üben

Sommerzeit ist Lesezeit. Aber was, wenn dein Kind Schwierigkeiten mit dem Lesen und und Schreiben hat? Hier finden Sie einige Tipps, wie Sie Ihr Kind spielerisch, aber dennoch effektiv, beim Erlernen der Kulturtechniken unterstützen können.

 

Lesen:

  • Vorbildfunktion: zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie selbst lesen und dass Sie Freude daran haben. Gute Bücher, Magazine, Zeitungen sollten zu Hause immer vorhanden sein.
  • Nehmen Sie immer wieder ein Wörterbuch zur Hand, wenn Sie Ihrem Kind die Bedeutung eines ihm noch unbekannten Wortes erklären. So erlangt es bereits in frühen Jahren spielerisch die Kenntnis, wie man Wörterbücher nutzt und wie man alphabetisch nachschlägt.
  • Wenn Ihr Kind gerne Filme schaut, macht es Sinn, vorab das dazu passende Buch zu lesen und dann, nach dem Film, zu besprechen, was Ihnen und dem Kind an der Film– oder Buchversion besser gefallen hat.
  • Planen Sie besonders am Wochenende eine gewisse Zeitspanne und einen gewissen Ort zum gemeinsamen Lesen ein. Kleineren Kindern kann vorgelesen werden. In den ersten Schuljahren kann ein Wechselspiel entstehen: Eltern und Kinder lesen gewisse Teile im Buch abwechselnd vor. Somit ist das Lesen gerade zu Beginn weniger anstrengend. Und macht Freude.  Sind die Kinder älter, liest jeder sein selbst ausgewähltes Buch, das vielleicht zuvor gemeinsam in der Bücherei ausgeliehen wurde.
  • Suchen Sie Bücher heraus, die Sie selbst als Kind gerne gelesen haben und lesen Sie sie gemeinsam mit Ihren Kindern. Erzählen sie ihnen, warum sie diese Bücher bereits als Kind kannten und warum es Ihnen wichtig ist, sie auch Ihren Kindern weiterzugeben.
  • Tragen Sie, solange die Kinder klein sind, immer eine kleine Auswahl an Pixie Büchern mit sich. Sie sind handlich und preiswert und man hat, sobald sich gemeinsame Wartezeiten ergeben, immer passendes „Vorlesematerial“ dabei. Somit wird das Warten kurzweiliger und die Freude am Lesen stellt sich ganz nebenbei von selbst ein.  Die Kinder können sich durch selbständiges Blättern und Ansehen auch selbst damit beschäftigen.
  • Teilen Sie Ihren Kindern mit, was Sie selbst gerade lesen und spornen Sie auch sie an, dasselbe zu tun.
  • Stellen Sie Ihrem Kind Fragen zu dem, was es gerade liest. Das schafft Verbundenheit, Sie wissen welche Inhalte es bewegen:
  1. Wovon handelt die Geschichte?

  2. Welche Charaktere kommen darin vor?

  3. Wo spielt die Geschichte?

  4. Was denkst du über das Buch und würdest du es weiterempfehlen?

  5. Würdest du weitere Bücher des Autors lesen wollen?
     

  • Rätsel: Bereiten Sie für jüngere Kinder Wörter- Suchspiele, Kreuzworträtsel und andere Wortspiele vor, die dem Kind das Lesenlernen spielerisch schmackhaft machen.
  • Leseschablonen oder das Lesen mit dem Lineal in der Zeile können sehr hilfreich sein.
  • Lassen Sie das Kind anfangs nur kurze Texte oder einzelne gesammelte Wörter lesen, damit es sich nicht überfordert fühlt. Das Lesen von „Quatschwörtern“ macht zu Beginn ebenfalls Sinn, denn somit lässt sich herausfinden, ob das Kind womöglich gewisse Texte „nur“ auswendig kann, oder ob es wirklich das Zusammenlauten der einzelnen Buchstaben sicher beherrscht.
  • Lesen Sie Geschichten mit dem Kind gemeinsam in Dialogform, so können auch andere Familienmitglieder miteinbezogen werden. Manche Kinder lieben es, Theater zu spielen. Hier könnte bei Interesse mit etwas Kreativität ein gemeinsames Theaterstück geschrieben und in der Familie gemeinsam gelesen werden.
  • Der Einsatz von Hörspielen lockert das Lesenlernen auf – besorgen Sie sich die Texte zum jeweiligen Hörspiel, dann können einzelne Teile davon mitgelesen werden.

Schreiben

  • Lassen Sie Ihr Kind Wörter, die zu buchstabieren sind, mit unterschiedlichen Materialien aufschreiben:
  1. auf Papier mit Bleistift, Füllfeder, Textmarker, Buntstift oder Malfarben,

  2. auf Gehwegen oder im Hof mit Kreide

  3. mit Whiteboardstiften auf Spiegeln (Lernwörter werden so verinnerlicht, da sie zum Beispiel beim Zähneputzen nochmal betrachtet werden können),

  4. durch Tippen am Computer – das macht besonders kleineren Kindern Freude und sie fühlen sich dadurch gleich sehr kompetent

  5. mit den Fingern im Sand, oder mit einem Stock in der Erde im Garten

  6. mit Rasierschaum im Waschbecken
     

  • Wenn Sie im Auto unterwegs sind, können Nummernschilder von Autos, Straßenschilder oder Wegweiser gemeinsam gelesen und buchstabiert werden
  • Verwenden Sie Bausteine, Steine von Scrabble oder Karten, um Wörter zu legen
  • Erstellen Sie eigene Karteikarten – jeweils eine Karte pro Buchstaben, mit Vokalen in unterschiedlichen Farben, um Wörter zu legen
  • Wenn lange Wörterlisten zu lernen sind, macht es Sinn, nur vier bis fünf Wörter in Portionen zu üben, damit die einzelnen Wörter verinnerlicht werden können
  • Wörter in alphabetischer Reihenfolge zu ordnen ist zu Beginn sehr schwierig, wird mit zunehmender Übung jedoch leichter und hilft dem Kind einen Überblick über das Alphabet zu erlangen
  • „Hangman“ Spiele sind für Kinder lustig, dabei können im Besonderen Wörter verwendet werden, die im Moment zu lernen sind
  • Erstellen Sie Kreuzworträtsel und Wortsuchspiele mit den aktuellen Lernwörtern
  • Bei Kindern, die besonders viel Bewegung brauchen, hat sich die Kombination von Buchstaben mit Bewegung bewährt. So kann beim Hampelmannspringen jeder Buchstabe mit einem Sprung kombiniert werden. Ober beim Treppensteigen wird jede Stufe mit einem Buchstaben bestiegen.
  • Ein Wörterbuch ist auch heute noch ein Muss für jeden Haushalt. Denn gute Buchstabierer sind auch gute Schreiber. Das Nachschlagen der Wörter muss allerdings geübt werden, Kinder brauchen dabei, besonders anfänglich, die Unterstützung der Eltern.
  • Das Formen der Buchstaben aus Knetmasse und das anschließende Legen von Wörtern macht Kindern immer großen Spaß. Zudem wird die Feinmotorik gefördert.
  • Malen Sie mit dem Kind ein schönes Bild. Jeder darf danach die Anfangsbuchstaben der darauf zu sehenden Inhalte darauf schreiben, bei Bedarf auch ganze Wörter.
  • Das Ausschneiden von Buchstaben aus Magazinen und Zeitungen bereitet vielen Kindern Freude. Danach wird gemeinsam nach Wörtern gesucht, die daraus entstehen können und die einzelnen Buchstaben werden auf das Blatt Papier geklebt. Somit entsteht ein schönes, buntes „Buchstaben- und Wörtermosaik“.
  • Wörter, die dem Kind beim Buchstabieren schwerfallen, können extra aufgeschrieben und an einem gut sichtbaren Ort aufgehängt werden.
  • Fertigen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam Buchstaben in A4 Größe an und kombinieren Sie diese mit dem dazu passenden Gegenstand oder Tier. (A – Affe; B – Berg…)

 

Quelle: EÖDL

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