Von den Vorsätzen zur Dankbarkeit
Das neue Jahr hat schon längst volle Fahrt aufgenommen und rundherum höre ich Enttäuschung aufkommen, weil Vorsätze gebrochen wurden.
Ich habe heuer nur einen Plan und der lautet: mir keinen Vorsatz zu machen!
Anstatt nachzudenken, was ich besser machen könnte, möchte ich meine Aufmerksamkeit für jenes schärfen, das gut läuft.
Wirklich alles schwarz und weiß?
Eine ganz wundervolle Eigenheit des Lebens ist, dass es in der Betrachtung immer verschiedene Blickwinkel gibt.
Wir selbst können entscheiden, welchen Blickwinkel wir zulassen.
Selbstwahrnehmung
Das fängt in der Wahrnehmung der eigenen Person an. Lasst es uns anhand einiger Beispiele erproben:
- „Ich bin oft unordentlich und lasse Sachen lange herumliegen“ bedeutet auch „Ich kann gut Dinge ausblenden und mich auf Themen konzentrieren, die in dem Moment wichtiger sind."
- „Ich treffe Entscheidungen oft zu schnell aus dem Bauch heraus.“ heißt auch: „Ich habe Vertrauen, mich auf Dinge einzulassen.“
- „Ich mache immer zu viel gleichzeitig“ lässt schlussfolgern, dass ich mich für sehr vieles begeistern kann.
- „In großen Gruppen werde ich oft ganz leise.“ verrät auch, dass ich gut andere zur Wort kommen lassen kann und ihnen zuhöre.
Fallen dir Eigenschaften an dir ein, die dich nerven?
Probiere doch mal aus, sie in etwas Positives umzuwandeln! Es ist wie ein Spiel und am Ende des Spieles ist man irgendwie ein Stück mehr Freund*in mit sich selbst.
2025, wollen wir Freunde werden?
Nun wollen wir auch mit diesem Jahr ein dicke Freundschaft schließen, komme was wolle!
Wenn ich an unser vergangenes Jahr denke, ist das eine große Herausforderung, gar von einer Freundschaft mit einem Jahr zu sprechen, aber auch rückblickend möchte ich es versuchen!
Begonnen haben wir das Jahr zu 5t in einer 45m2 großen, komplett verschimmelten Wohnung. Klingt nach einem Traum, oder? Das war es auch, ein Alptraum!
Wie soll ich diese Zeit in guter Erinnerung behalten?
Unsere Wohnsituation
Das Beste an der Sache ist, dass wir dabei nicht nur räumlich zusammengerückt, sondern auch als Paar bzw. als Familie stärker geworden sind. Wir haben oft davon gesprochen, dass sich die Monate auf engem Raum wie die ultimative Testprobe für unsere Beziehung anfühlten und was waren wir stolz aufeinander, dass wir es gut hinbekommen haben, uns als 5-köpfige Familie mit den erschwerten Bedingungen durch den Alltag zu navigieren.
Wo liegt das Positive im Sturmschaden und gleichzeitigem Rohrbruch unseres neuen Hauses, das wir im Frühjahr endlich beziehen konnten? Neben all der Erschöpfung und den Sorgen, denke ich an die Hilfsbereitschaft so vieler, an das Feiern jeden Fortschritts und die Freude, als das Haus im neuen Glanz erstrahlte.
Natürlich gibt es in einem Haus immer technische Gebrechen, aber je besser wir unser Zuhause kennen, desto mehr ist uns auch bewusst, was alles funktioniert.
Unsere Gesundheit
Genauso sehen wir auch bei gesundheitlichen Sorgen, die uns dieses Jahr begleiteten, dass es bei allem, das Aufmerksamkeit braucht, auch etliches im Körper gibt, das funktioniert. Auch wenn es gerade bei letzterem nicht leicht ist, versuchen wir auch bei Krankheiten nicht die Verzweiflung überwiegen zu lassen, sondern dennoch das Wunderwerk Körper vor Augen zu haben, bei dem jede Sekunde so vieles arbeitet, wie wir uns das wünschen.
Wie geht das nochmal, mit dem positiv Denken?
Das vergangene Jahr hatte ich mal folgenden Spruch im Kopf:
„Wenn dir das Leben Zitronen gibt, mach Limonade daraus!“
Als wäre das so einfach und überhaupt, braucht es doch neben den Zitronen auch Zucker für eine richtige Limonade! Woher nehmen wir also den Zucker, sprich die süßen Gedanken, die uns auch in Momenten der Verzweiflung Mut und Zuversicht geben?
- Halte jeden positiven Gedanken fest!
In schwierigen Zeiten gilt: Jeder nur noch so kleine positive Gedanke, der mir entgegen fliegt, wird festgehalten und in ein Marmeladeglas gepackt. Und wenn es gerade kein Glas parat habt, einfach Papier und Stift nehmen und den Funken der Freude sofort aufschreiben! Wie wäre es mit einem positiven Gedanken des Tages, oder einen Satz der Dankbarkeit jeden Tag im Kalender, oder vielleicht sogar ein ganzes Journal dafür?
- Es gibt keine Probleme, es gibt nur Lösungen!
Früher habe ich den Kopf oft mal lange in Probleme gesteckt, aber seit ich Mama bin, ist nur mehr Zeit für Lösungen. Ich mache mir nicht mehr zu viele Gedanken darüber, wieso es zu was gekommen ist und warum das Schicksal mir die jeweilige Aufgabe in den Weg gelegt hat. Kaum schlägt eine Katastrophe zu, findet man mich mit Anruflisten in der Hand, um mir ein Team für den Fluchtplan aus dem Schlamassel zusammenzustellen. Diese Art und Weise schwierigen Situationen zu begegnen, die ich mir als Notwendigkeit des Elterndaseins angeeignet habe, kann ich sehr empfehlen, denn Probleme verschwinden so schon oft, bevor sie ausführlich thematisiert werden können.
- Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt!
Davon würden wir alle träumen, oder? So ganz funktioniert das ja leider nicht, aber zumindest lerne ich mit zunehmendem Alter, mir meine Umgebung, soweit ich darauf Einfluss habe, so zu gestalten, wie sie mir gut tut. Ich tanze nicht mehr auf jedem Fest und umgebe mich bewusst mit den Leuten, die mir gut tun. Und was, wenn mal jemand weniger genießbar ist? Auf Durchzug schalten lautet die Devise und möglichst wenig Beachtung schenken!
Fazit
Gerüstet mit diesen Gedanken als Werkzeug und guten Mächten umgeben bin ich also in dieses neue Jahr gestartet.
Vielleicht wird es mich genauso fordern wie das letzte, aber ich möchte den Blick auf das Erfüllende lenken, das im Leben definitiv immer da ist.