Warum es so wichtig ist, das Licht in der Adventszeit zu suchen
In letzter Zeit war es sehr düster rund um meine Familie. Ich war so traurig und wütend auf das Leben und noch dazu passierte all das vor Weihnachten.
Es ist der 10. Dezember, die Nacht bricht herein und der Himmel nimmt wieder dieses schöne Dunkelblau an, das allmählich in Schwarz übergeht. In der Ferne gehen schon die ersten Weihnachtslichter an und vertreiben auf ein paar Meter die Dunkelheit.
Was mich auch zu meinem Thema führt: Weihnachten, das Licht in der Ferne. In letzter Zeit war es sehr düster rund um meine Familie. Meinem Schwager, der Krebs hat, ging es nicht besonders gut, Esmeraldas Therapeutin ist auch schwer erkrankt und der Lockdown war auch schon wieder da. Ich hatte noch kein einziges Geschenk für die Familie oder irgendjemand anderen besorgt und als ob das alles noch nicht schlimm genug wäre, hatte ich auch noch eine Fehlgeburt. Kurz und knapp mir ging es gar nicht gut, so richtig wirklich, wirklich, wirklich nicht gut (und wenn ich so etwas sage, dann heißt das Einiges). Ich war so traurig und wütend auf das Leben und noch dazu passierte all das vor Weihnachten.
Weihnachten war doch immer "Mein" besonderes Fest.
Meine Eltern bemühten sich immer und tun das noch heute, dass es das schönste Fest des Jahres wird. Weihnachtsfilme und Weihnachtslieder starten schon im November und man fühlt sich immer kuschelig, geliebt und heimisch. Dementsprechend war es für mich schon ein großer innerer Schock, dass solche Sachen vor Weihnachten passieren, wo doch alles so friedvoll sein sollte. Als ich eines Tages in der Badewanne lag, entdeckte ich in dem Buch "Liebe wächst wie ein Baum" einen Satz, der mich innerlich wachgerüttelt hat (Das Buch kann ich übrigens jeden nur empfehlen): "Weihnachten ist ein guter Punkt, um all das Ach und die Sorgen hinter sich zu lassen und nach etwas frohem Ausschau zu halten"
Und geht es nicht genau darum eigentlich zu Weihnachten, …
dass wir sozusagen dem "Stern" über dem Stall in Bethlehem folgen und auf das Licht zugehen? Meine Tochter fragt mich seit St.Martin immer wieder, ob wir arm oder reich sind. Ich sage immer wir sind sehr reich, wir haben ein Dach über den Kopf, saubere Kleidung, der Kühlschrank ist nie leer und wir haben sogar ein Auto. Und das allerwichtigste, wir haben uns als Familie und da wir wissen, dass wir nicht ewig Zeit zusammen haben werden, macht es die Momente, die wir miteinander verbringen so kostbar. Ich denke, dass diese Adventszeit besser genutzt ist, weil ich jetzt dankbarer auf meinen Alltag schauen kann und mich mehr über die kleinen Sachen freuen kann: die ersten frischen Vanillekipferl aus dem Ofen, der erste Schnee, mit meinem Mann zusammen am Sofa sitzen, mit meiner Tochter die Weihnachtsbäckerei in der 10. Wiederholung singen oder einmal in der Woche zu Oma fahren.