Warum man seine Hobbys als Vater nicht aufgeben sollte
Nicht selten hört man, dass Väter alles aufgegeben haben, was sie früher als Hobbys hatten. Sie gehen nicht mehr auf Konzerte, treffen sich immer seltener mit Freunden. Alles für die Familie, die ab der Geburt des ersten Kindes an erste Stelle steht.
Dass das Kind an einer der ersten Stellen in der persönlichen Prioritätenliste steht ist natürlich richtig und wichtig. Dass man dafür alles aufgeben muss, was einem bis dahin wichtig war, ist aber falsch. Natürlich gibt es Hobbys, die gefährlich sind und die ein verantwortungsbewusster Familienvater an den Nagel hängen sollte. Aber was man früher gerne tat, tut einem an sich gut. Das tat einem gut und das tut einem meist auch gegenwärtig gut. Wem es einem gut geht, dann bemerkt das auch die Familie und die Kinder. Dann geht es allen gut.
Alles aufgegeben und dabei unglücklich
Irgendwann stellt sich dann eine mehr oder weniger paradoxe Situation ein. Obwohl die Familie das größte Glück der Welt ist, ist man nicht wirklich glücklich. Dabei hatte man doch für das Glücklichsein alles geopfert. Hat seine Hobbys aufgegeben und mehr Zeit für die Familie zu haben. Genau diese „Opferrolle“ kann aber problematisch sein. Schnell kommt der Gedanke ins Spiel, dass man sich und seine Interessen „geopfert“ hat und man sich dafür jetzt grenzenlose Liebe und Glück von Seiten der Familien erwarten darf.
In erster Linie ist man aber für sein Glück selbst verantwortlich. Es ist nicht egoistisch, wenn man weiterhin Hobbys hat. Man muss sich nicht aufopfern. Wichtiger ist vielmehr, dass man selbst in einem guten Zustand ist – emotional, physisch und psychisch. Zu einigen Aspekten davon kann zum Beispiel ein Feierabendbier mit einem Freund beitragen, oder ein Konzertbesuch.
Nicht aufopfern
Das Gefühl, dass einem in dieser Zeit die Familien dann nicht hat, muss man dabei schnell abstreifen. Denn diese Zeit muss man als einen kompensatorischen Zeitraum begreifen. Der solcherart beschäftigte Vater kehrt nach einem schönen Abend so zurück, dass die Familien dann am nächsten Tag mehr von ihm hat. Er ist glücklich, zufrieden, ausgeglichen und kann sich voll und ganz seiner Familie widmen.
Zudem fällt damit der Anspruch des Hobbylosen weg, dass ihn die Familie und nur die Familie glücklich machen muss. Er nimmt das, zumindest teilweise, selbst in die Hand. Dadurch findet ein Vater zu einer Leichtigkeit im Umgang mit seiner Rolle, die ansonsten, zumal wenn er sich in der Aufopferungsrolle sieht, fehlen würde.