"Was braucht mein Kind?" - Geistige Bedürfnisse von Kleinkindern

Gott schuf den Menschen mit Verstand und ermöglichte ihm somit, wichtige Naturgesetze und deren Zusammenhänge immer besser zu verstehen. Und obwohl wir heute bereits sehr viel über die „Funktion“ des Menschen wissen, bleiben manche Teile des inneren Wesens des Menschen und des Gehirns noch immer ein Rätsel für die Wissenschaft und Forschung.

Vor allem die geistige Dimension bleibt noch zu großen Teilen ein unerforschter Mikrokosmos.

„Der kleine Mensch“ steckt voller wunderbarer Geheimnisse

Es tut gut, sich das immer wieder neu bewusst zu machen und die Welt aus der Perspektive der Kleinen zu sehen - mit deren Augen und vor allem mit deren Herzen.

Dies ist nicht leicht, doch mit einer Portion an wahrer Demut, weiser Liebe und mit etwas Erfahrung kann das gelingen.

 

#1. Die ersten Lebensjahre

Gerade das Kindergarten- und Vorschulalter wird von vielen unterschätzt. Heute weiß man, dass die ersten Lebensjahre, bis etwa zum Eintritt in die Grundschule, eine massiv prägende Zeit für das Kleinkind (im Guten, wie im Negativen) darstellen.

Während dieser Jahre werden Grundeinstellungen fürs Leben geschaffen, Gewohnheiten werden festgelegt und es entsteht der „Glaube an die Sicherheit/Unsicherheit“ im weiteren Leben.

Erziehung ist somit verbunden mit dem Vermitteln von Seelenhaltungen.

Daher erklärt es sich von selbst, dass es enorm wichtig ist, wer die Erziehung der Kleinsten übernimmt und wer ihnen Werthaltungen und Weltanschauungen vermittelt.

 

#2. Vorbilder

Je jünger Kinder sind, desto wichtiger ist das, was Erwachsene TUN. Es ist weniger das verbale Mitteilen, sondern mehr das aktive Handeln und das Beispiel, die das Verhalten unserer Kinder beeinflussen.

Vorschulkinder brauchen kein Übermaß an Eindrücken, keine teuren Luxusurlaube, kein Hetzen von einer Party zur nächsten, keine teuren Spielsachen oder Internetzugang.

Kleine Kinder brauchen eine liebevolle, friedliche Atmosphäre in der Familie, getragen von gegenseitiger Wertschätzung und die Sicherheit, hier bedingungslos geliebt und gewollt zu sein. Sie benötigen die Liebe von Mama und Papa, die dem Kind die Welt langsam, dem Alter entsprechend erschließen und ihm eine gesunde Entwicklung ermöglichen.

 

Sehnsucht nach dem MEHR

Ein umfassender Blick auf das Kind bedeutet auch, es aus göttlicher Perspektive zu sehen. Das heißt, es immer wohlwollend zu behandeln, ihm den Weg im Leben mit den notwendigen Grenzen und Regeln zu weisen, seine biologischen und psychologischen Bedürfnisse zu befriedigen und in ihm die Sehnsucht nach dem MEHR, dem göttlichen und der geistigen Welt zu wecken.

Die Spiritualität ist im Kind bereits angelegt.

Die Sehnsucht von Kindern nach Märchen, nach Zaubern, ist die Sehnsucht nach der geistigen, übernatürlichen, unsichtbaren Welt. Der Phantasie des Kindes sind in diesem Alter keine Grenzen gesetzt. Diese kann genutzt werden, indem Anreize gegeben und der Glaube auf natürliche Art und Weise vorgelebt wird.

Wunder der Schöpfung

Betrachten wir Kleinkinder oberflächlich, so sehen wir seine noch ungeschickten Handlungen, seine Wutausbrüche, die entstehen, da es noch keine anderen Möglichkeiten zum Umgang mit Frustrationen gelernt hat. Vieles muss noch entwickelt werden.

Doch wenn wir tiefer blicken, so entdecken wir ein Wunderwerk der Schöpfung, das die Welt erklärt bekommen möchte.

Dafür benötigt es aber unsere Hilfe und Unterstützung, damit es wachsen und gedeihen und zu einem gesunden, selbstdenkenden, starken und in Gott verankerten Erwachsenen werden kann.

 

Kindliches Herz bewahren

Die Reinheit der kindlichen Seele, seine Unschuld und seine bedingungslose Liebe, sowie sein Vertrauen in seine Eltern, sind oft ein leiser Vorwurf an uns Erwachsene. Denn das ist genau das, wie unsere Haltung Gott gegenüber sein sollte. Das Kind braucht unser Herz, unsere Liebe und wir sollten uns ein kindliches Herz bewahren, das aufsieht zu seinem Schöpfer.

Das Herz und die Liebe für ein Kind zu haben bedeutet, mit ihm im täglichen Leben den Glauben zu leben, ihm bereits in den frühesten Jahren der Kindheit die Liebe und Nähe Gottes bewusst zu machen, die ihm auch im spätere Leben Kraft und Zuversicht in freudvollen, aber auch in den stürmischen Zeiten schenken können.

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