7 Tipps, um Kinder zu stärken: Haltungen, Tools und Impulse für euren Familienalltag
Auch wenn wir Eltern nicht immer beeinflussen können, welche Herausforderungen, welche Stürme, auf unsere Kinder warten, so können wir sie doch mit so viel Selbstwert, Selbstvertrauen, Mut und Liebe ausstatten, dass sie jeden dieser Stürme standhalten können. Die Wurzeln, die Kinder stark und resilient machen, sind ihr Selbstvertrauen, ihr Selbstwert und ihr Selbstbewusstsein.
Im Folgenden verrät euch Familienberaterin Barbara Grütze 7 Tipps, um eure Kinder zu stärken. Es sind Übungen und Tools, vor allem aber Haltungen, die ihr ganz einfach in euren Familienalltag integrieren könnt.
#1 Traut eurem Kind etwas zu
Selbstvertrauen - das Vertrauen in uns und unsere Fähigkeiten – entsteht, wenn wir Neues wagen. Jedes Mal, wenn wir etwas schaffen, das zuvor ein Stück außerhalb der Komfortzone lag, gewinnen wir an neuem Zutrauen in uns und unser Können. Wenn wir nun immerzu gesagt bekommen, dass wir aufpassen sollen, dass wir etwas nicht schaffen, dass wir zu klein, zu tollpatschig, zu ungeschickt sind, glauben wir das irgendwann – und hören auf, es zu versuchen. „Ich kann das nicht“ wird zu unserem Glaubenssatz, der uns scheinbar vor Enttäuschungen schützt, der uns aber auch klein und ohnmächtig fühlen lässt, vor allem vor Herausforderungen.
Da ist jemand, der an mich glaubt: wie wundervoll!
Sätze wie: „Du schaffst das“, „Ich glaub an dich“, „Du machst das schon“ wirken hingehen wie ein Booster für unser Selbstvertrauen, sie verleihen uns Mut und Zuversicht. Da ist jemand, der an mich glaubt: wie wundervoll! In diesem Vertrauen können Kinder wachsen, Neues wagen und so an Selbstvertrauen und Zutrauen in sich gewinnen. Etwas zu können – und sich dem auch bewusst zu sein - ist die Voraussetzung, um mutig, offen und freudig ins Leben zu gehen.
Tipp #2 „Wie schön, dass du da bist!“
Das Gefühl zu haben, wertvoll zu sein und wertgeschätzt zu werden ist die Basis für die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls. Sagt eurem Kind daher immer wieder: „Wie schön, dass du da bist!“, oder: „Ich hab dich so lieb!“, oder: „Ich hab mich so auf dich gefreut!“ – und zwar unabhängig von einer Leistung oder einem Verhalten, das euch gefällt. Gehört und verstanden zu werden, Raum zu haben für Begegnung und Verbindung ist ebenso wertvoll. Wenn ich mir bewusst Zeit für mein Kind nehme, vermittle ich ihm: „Du bist so wertvoll für mich. Jetzt gerade gibt es für mich nichts Wichtigeres, als dich.“
„Du bist so wertvoll für mich. Jetzt gerade gibt es für mich nichts Wichtigeres, als dich.“
Wenn wir unserem Kind ein gutes Selbstwertgefühl mitgeben, stärken wir es gegen Abwertungen von außen, die es in der Welt „da draußen“ immer wieder mal erfahren wird.
Tipp #3 Nehmt euer Kind und seine Gefühle ernst
Gefühle sind ein wichtiger innerer Kompass. Sie zeigen uns, was gerade in uns passiert, wie wir etwas finden, was wir brauchen, wie es uns geht. Uns zu kennen und unseren Kompass zu vertrauen, ist die Basis für Selbstbewusstsein – ich bin mir meiner selbst bewusst.
Wenn wir die Gefühle unserer Kinder abwerten („Jetzt sei nicht so...“) oder bagatellisieren („Das ist ja nicht so schlimm...“), bekommt unser Kind das Gefühl, dass sein Kompass nicht stimmt. Es wird verunsichert. „Meine Gefühle sind nicht richtig“, kommt bei ihm an, also „bin ich irgendwie nicht richtig“. Lass deinem Kind die innere Orientierung, die es braucht, nimm seine Gefühle ernst und lass sie da sein.
Um das Selbstbewusstsein eurer Kinder zu stärken, könnt ihr zudem gemeinsam auf die Suche nach dem Warum gehen. Welches unerfüllte Bedürfnis löst das starke Gefühl aus? Das hilft eurem Kind, seine Gefühle besser einzuordnen.