Familienzusammenhalt stärken: Gemeinsame Zeit und Projekte
Die Basis für den lebenslangen Familienzusammenhalt legen die Eltern. Gedanken, wie das von Anfang an gelingen kann.
Auf unserem Kühlschrank hängt eine Karte mit dem Spruch: „Wir halten zusammen, was auch passiert.“ Darauf sind fünf Kuscheltiere von hinten zu sehen (ein sechstes hab ich dazugemalt, für Gregor :-)), die sich an den Pfoten halten und auf die Berge schauen. Ich mag diese Karte sehr. Sie beinhaltet für mich das Wesentliche, das eine starke Familie ausmacht: Zusammenhalten, was auch passiert. Miteinander die Schwierigkeiten meistern. Einander festhalten. Gemeinsam in die Zukunft schauen.
Jeder sein Leben, aber einander nahe
Ich kenne einige Familien mit mehreren, mittlerweile erwachsenen Kindern, die einen solchen Zusammenhalt haben. Sie verbringen gerne und oft Zeit miteinander, feiern alle Geburtstage und andere Anlässe, bereiten Hochzeiten und auch Begräbnisse gemeinsam vor, fahren sogar ein paar Tage gemeinsam auf Urlaub, unterstützen einander in schwierigen Phasen. Sie sind einander nahe, obwohl jeder von ihnen auch sein eigenes Leben lebt. In solchen Familien werden die Kräfte gebündelt und Potenziale gelebt.
Immer, wenn ich sie miteinander sehe, denke ich mir: eine solche Familie möchte ich auch haben. Eine solche Familie soll meine Familie sein. Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten. Denn – was ich unter anderem beobachtet habe – dieser Zusammenhalt geht stark von den Eltern aus.
Wenn die Eltern die Familie stärken und sich für sie einsetzen, während die Kinder noch klein sind, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Kinder das später als Erwachsene weiter tun.
Was können Eltern tun?
Was können wir Eltern also tun, um unsere Familie zu stärken? „Rezept“ habe ich dafür keines. Doch ich denke, dass gemeinsam verbrachte Zeit ganz wesentlich ist. Gemeinsam gelebter Alltag genauso wie spezielle Zeiten, in denen man etwas Besonderes gemeinsam unternimmt. Es müssen nicht drei Wochen Urlaub am Meer sein, manchmal genügen auch Tagesausflüge, um das „Wir-Gefühl“ zu stärken. Wenn wir gemeinsam etwas meistern, wie zum Beispiel eine Bergtour, verbindet uns das ganz speziell und wir erkennen wieder neu, wie sehr wir einander schätzen und auch aufeinander angewiesen sind.
Die besonderen Fähigkeiten und Stärken der Einzelnen kommen bei solchen Unternehmungen deutlich zutage, genauso wie ihre Schwächen.
Der eine ist besser im Durchhalten, der andere sorgt für Unterhaltung im Auto, wieder ein anderer ist mitfühlend und aufmerksam, wenn es einem Familienmitglied nicht gut geht. Miteinander können wir alles gut meistern, weil wir einander unterstützen. Jeder hat seine „Spezialitäten“ und seinen Platz. Jeder wird gesehen und wertgeschätzt. Alle zusammen ergeben eine bunte, vielseitige Gemeinschaft.
Gemeinsame Projekte stärken den Familienzusammenhalt
Was ich auch sehr wertvoll finde, sind gemeinsame Projekte. Wir bauen eine Gartenhütte. Oder: Wir gestalten einen Raum ganz neu. Es ist sehr spannend, mit den Kindern gemeinsam Entscheidungen zu treffen, Ideen reifen zu lassen und sie gemeinsam umzusetzen. Ich finde es immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich kreativ Menschen sein können – und mit welchem Feuereifer Kinder bei der Sache sind. Es ist eine Freude, ihnen dabei zuzusehen, wie sie mit ihrer Hände Kraft Neues entstehen lassen. Auch wenn nicht jeder Nagel ganz gerade ist und der eine oder andere Schlag daneben geht. Das, was neben dem offiziellen „Projekt“ eigentlich gebaut wird, ist Gemeinschaft. Familienzusammenhalt. Und der hält, trotz schiefer Nägel, ein Leben lang.