Schulstart 2024/25: So locker-lässig ging es noch nie!

Schulanfang: Das heißt stets Termine, Einkaufen gehen, Organisation ohne Ende. Doch heuer war es – zumindest ein wenig – anders.

Wir freuen uns eigentlich immer, wenn die Ferien aus sind.

Weil sie in Österreich dann doch ein wenig lang sind. Weil uns irgendwann die Ideen ausgehen, was man im Sommer so alles machen könnte und weil es eine Zeit gibt, in der man genug Sonne und genug Urlaub hatte.

Unsere Mädels – 12 und 16 Jahre alt – sehen das naturgemäß anders. Auf den Hinweis hin, dass man ja nicht ewig Ferien haben könnte und dass Struktur und ein geregelter Tagesablauf doch auch was Schönes sind, reagieren sie Jahr für Jahr mit demselben verständnislosen Schulterzuckern und demselben Augenverdrehen.

Das liegt zweifellos an den unterschiedlichen Rollen, Funktionen und Aufgabe, die Eltern und Kinder nun einmal haben. Das nehmen wir auch nicht allzu ernst, zumal es ja immer wiederkehrt. Das sind Diskrepanzen, mit denen wir gut umgehen können und die auch nie und niemals zu Konflikten führen.

Anders war es bisher meist damit, wenn die ersten Zettel – meist per Mail – auf uns hereinprasseln: Termine, Listen, Verpflichtungen, Aufgaben. Dass das nicht Stück für Stück kommt, ist immer so.

Alles kommt auf einmal, alles will auf einmal erledigt sein.

Die Auszeit im Sommer – gemeint ist die Auszeit von schulischen Verpflichtungen – wird Jahr für Jahr erst in den letzten Augenblicken beendet. Dann aber mit einem Knall!

Das führt so gut wie immer zu Überforderung auf allen Seiten: Wie sollen wir das alles noch erledigen, in den letzten Tagen und Stunden, bevor alles wieder losgeht? Selbstverständlich bleibt das alles nicht auf die Schule beschränkt: Auch zusätzliche Freizeitaktivitäten wollen koordiniert sein.

In diesem Jahr lief es anders

Warum, das können wir gar nicht genau benennen. War es der „Urlaubsschock“- schließlich wurden wir bei unserem Italienurlaub bestohlen? War es also so, dass wir angesichts dieses Ereignisses mehr Gelassenheit für andere Ereignisse an den Tag legten? Anders gesagt: War alles halb so schlimm, weil uns bereits deutlich Schlimmeres widerfahren war? Das ist möglich, aber sicherlich nur ein Teil der Wahrheit.

Eine andere Antwort läge nur allzu nahe: Wir sind über die Jahre gelassen und deutlich souveräner geworden. Die Abläufe wiederholen sich Jahr für Jahr und wir sind – wenngleich es uns immer irgendwie überraschend trifft – dann halt doch bereits mit einem Erfahrungswissen versehen. Ein Wissen, auf das wir wie selbstverständlich zurückgreifen können und das uns Jahr für Jahr hilft. Es ist ein „Pool,“ der sich mit jedem Jahr mehr füllt und aus dem wir schöpfen können, wenn es mal (zu) viel wird.

Denkbar aber auch, dass wir uns dieses Jahr einmal wirklich als Familie hingesetzt haben und einen gesunden Pragmatismus etabliert haben. Wir haben wohl gemerkt, dass Termine und Organisation zwar unverzichtbar sind, aber dass es wichtigeres gibt.

Auch mit einem niedrigen Einsatzniveau funktioniert alles so gut wie reibungslos.

Und wenn es Reibungen gibt, dann lassen sich dieses auch dann beseitigen, wenn sie auftreten. Sie müssen nicht im Vorhinein schon Beiseite geräumt werden.

Erwartungen

Wichtiger als die Organisation ist für uns in diesem Semester und in diesem Schuljahr: Die jeweiligen Erwartungshaltungen und Rollen abstecken.

Was wünschen wir uns? Was wollen wir tun?

Wie wollen wir uns gegenseitig unterstützen, wer kann was wahrnehmen und tun?

Dieses Gespräch hat gutgetan. Wir sind entspannt in den Schulbeginn gestartet. Es ist ein Fundament, zumindest wirkt es so: Eines, das trägt und uns dabei hilft, unnötigen Stress von uns fernzuhalten und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Das Wesentlich ist im Schulkontext nämlich eigentlich leicht benannt: Es geht darum, wie unsere Mädels gut wachsen können, wie sie ihr Wissen sinnhaft und nachhaltig gedeihen lassen können und wie wir ihnen – neben den Lehrerinnen und Lehrern natürlich – gut dabei helfen können.

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