Jahresstart als Familie: Dieses Mal ganz ohne Neujahrsvorsätze!
Ein Jahreswechsel symbolisiert auch einen Neustart. Doch meist es, wenn man ehrlich ist, doch mehr Kontinuität denn Wandel. Und das muss nichts Schlechtes sein.
Der Wunsch nach Neujahrsvorsätzen ist natürlich an sich absolut verständlich und natürlich. Zu oft schlängelt man sich mit allerlei Routinen und Automatismen durch das Jahr, vergisst dabei auf den einzelnen Augenblick und droht im Alltag beinahe unterzugehen.
Allerlei Projektionsflächen
Da bietet der Jahreswechsel klarerweise allerlei Projektionsflächen: Ab hier soll alles anders werden, man will bewusster leben, Routinen auf die Schliche kommen und überhaupt wieder deutlich mehr Quality-Time mit der Familie verbringen anstatt nur alles gekonnt zu jonglieren und zu organisieren.
Das Problem ist in dieser Sache schon eingeschrieben, wenn man sie nur ein wenig genauer ansieht. Denn Zeit ist nun mal eine höchst menschliche Konstruktion und damit verbundene Beschwörungen von Veränderungen sind äußerst brüchig. Denn diese sollten deutlich mehr an das Bedürfnis nach einer gründlichen, nachhaltigen Lösung geknüpft sein, als an einen zeitlich willkürlichen potenziellen Wendpunkt.
Weil wir daran glauben, mehr oder weniger theoretisch oder gar philosophisch untermauert, haben wir uns heuer keine Neujahrsvorsätze vorgenommen oder gestellt. Nicht deshalb, weil wir glauben, dass es nichts bringt und wir ohnedies bald vorsatzbrüchig werden, sondern weil wir anders ansetzen wollen.
Weil wir glauben, dass nicht die große Veränderung, die große Zusagen daran wirklich Veränderung bringt, sondern das gezielte Ansetzen an den richtigen Schrauben. Diese sind oft klein und unmerklich. Doch dreht man an ihnen, bewegt sich nach und nach vieles hin zum Besseren.
Diese Tatsache, dass das oft eine „Mühe der Ebenen“ ist, ist es auch, die die großen Neujahrsvorsätze so schwierig macht.
Meist setzt man da auf der großen, ganzen Ebene an und nicht am kleinen, fast nicht Bemerkbaren. Doch genau dort lauert die Veränderung, die aber konstante Arbeit erfordert. Da ist es nicht damit getan, dass man schnell einen Vorsatz fasst und diesen dann schnellstmöglich in die Tat umsetzt.
Kurzum: Wir glauben gut ohne große Neujahrsvorsätze zu fahren.
Stattdessen reflektieren wir gerne immer mal wieder, am besten monatlich, darüber was gut und was nicht so gut läuft. Evaluieren, ob die kleinen Schräubchen, an denen wir zuletzt gedreht haben, wirklich Wirkung und Wirkungen nach sich gezogen haben.