Neues Jahr: Warum wir jetzt schon gestresst sind
Das neue Jahr hat gerade eben erst begonnen, die Schule am 10. Jänner. Die Vorbereitungen liefern chaotisch, ein möglicher positiver Corona-Test überschattete alles. Wie finden wir jetzt wieder zur Ruhe?
Relativ rasch stellte sich das Testergebnis als falsch heraus. Dennoch: statt Schulstart war nunmehr für einen Tag Homeschooling angesagt, obwohl alles anders geplant war. Lehrer mussten kurzfristig verständigt werden, denn das entlastende Testergebnis kam erst wenige Minuten vor dem eigentlichen Schulbeginn.
Der Laptop war jedenfalls schon aufgebaut, doch die Arbeitsunterlagen fehlten vollständig. Den Lehrer schnell angerufen konnte diese Situation bereinigt werden. Über ein Schul-Kommunikationstool kamen die Unterlagen ausdruckbereit in unseren Posteingang und schließlich an den Schreibtisch der jüngeren Tochter (9).
Doch da war noch etwas: Just für heute hatten sich auch noch Handwerker angesagt. Ein Termin, den wir bis dahin völlig verschwitzt hatten. Das hieß unter anderem: Den Hauskater, der ansonsten beharrlich lediglich den oberen Stock unserer Wohnung bewohnt, noch schnell „umsiedeln“. Natürlich in das Zimmer unserer jüngsten Tochter, die währenddessen mittlerweile schon in ihrem ersten Zoom-Meeting saß.
Währenddessen hatte schließlich auch noch unsere Große (13) beschlossen, heute doch nicht in die Schule gehen zu wollen. Schließlich seien Präsenzpflicht noch immer ausgesetzt und außerdem stehe heute ein Test an, den sie auf diese Art und Weise umgehen könne. Ein kurzes Streitgespräch später hatten wir uns durchgesetzt und sie stiefelte widerwillig in Richtung Schule.
Was dann zudem klar war: Die Handwerker hatten sich erheblich verspätet, was unseren Zeitplan gehörig über den Haufen warf. Termine mussten deshalb abgesagt und zum Teil nach hinten verschoben werden, denn unserer jüngsten Tochter konnten wir es dann doch nicht zumuten, dass sie mit den Handwerk alleine ist und notfalls alles „managt“. Also übernahm ich und der Bruder meiner Frau wurde kurzerhand als „technischer Sachverständiger“ über Telefon mit hinzugezogen, nur für den Fall.
Trotz allen, bitte nicht stressen lassen
Warum ich das erzähle bzw. schreibe? Nicht weil ich einen kleinen Einblick in unseren Familienalltag geben möchte. Ich bin mir sicher, dass viele Eltern ähnliche und noch stressigere und chaotischere Geschichten zu erzählen hätten. Sondern vielmehr darum, weil es im neuen Jahr gilt, trotz allem, die Ruhe zu bewahren und alles ein wenig „locker“ anzugehen, auch wenn es am ersten Tag des ersten Schultages schon zum Haare-Raufen ist.
Alles Schritt für Schritt zu bewältigen.
Denn das hatten wir uns vorgenommen: Alles Schritt für Schritt zu bewältigen. Auch wenn es manchmal nichts hilft und man improvisieren muss, wenn alles über einen hereinbricht. Denn wenn wir an sich eines wissen, zumindest dann, wenn wir sachlich und nicht gestresst sind, dass Stress wenig bringt. Denn damit geht meist eine Art von „Multitasking“ einher, in dessen Modus man am liebsten alles gleichzeitig täte, was wiederum zu vielen Schlampigkeiten und Fehlern führt, was wiederum zusätzliche Arbeiten nach sich zieht.
Stress: In diesem Zustand agiert es sich nicht wirklich gut und man ist fehleranfälliger.
Es bleibt ein hehres Ziel: Sachlich, analytisch klar an die Situation herangehen, auch wenn man gerade am liebsten aus der Haut fahren möchte. Denn in diesem Zustand agiert es sich nicht wirklich gut und man ist fehleranfälliger. Fehler, die ansonsten vermeidbar gewesen wären.
So sind wir am ersten Tag des neuen Schuljahres zwar an sich schon gestresst, aber noch ist das Kind nicht mehr dem Bade ausgeschüttet und es bleibt noch Zeit erst noch einmal kräftig durchzuatmen und am Tag und den Tagen darauf eine Art Normalmodus zu hoffen. Dieser Normalmodus ist nämlich von weit weniger Normalität der tatsächlichen Umstände geprägt, als dass wir uns als Familie „normal“ und rational verhalten. Denn in diesem Zustand geht alles leichter: Die Bewältigung von Hürden, die Kommunikation untereinander und auch die Laune der Kinder ist deutlich besser, wenn die Eltern nicht „im Kreis springen“.