Wie wir uns als Familie (in den letzten Fastenzeittagen) auf Ostern vorbereiten
Ostern ist nah. Die Fastenzeit ist fast „überstanden“. Doch was ist jetzt noch zu tun und zu bedenken?
Die Fastenzeit. Sie war tatsächlich geprägt von Verzicht. Aber auch von sogenannten „Jokern“, also von Tagen und Ereignissen, an denen man auf den Verzicht verzichten durfte. Insgesamt ist uns diese Variante gut gelungen. Der Verzicht war da, aber er war keine Qual. Er war aber ein Bewusstwerden davon, was wir ansonsten in Übermaß konsumierten.
Bei unseren Mädels (11 und 14) waren es Süßigkeit, zu denen sie im Alltag zu leichtfertig griffen und die folglich im Alltag in der Fastenzeit „tabu“ waren. Beim Papa war es sein so geschätztes Feierabendbier, zu dem er als Genussbier allzu selbstverständlich griff. Einiges hat uns, darauf kamen wir in Gesprächen, tatsächlich gefehlt. Aber nach einiger Zeit haben wir alle verstanden, dass es nicht zwingend der Genuss, der Süße-Kick oder die entspannende Wirkung von Hopfen war, sondern dass vieles mit Gewohnheiten zu tun hatte.
Wir wussten also schnell: Es ging um die Handlungen, um die Verknüpfungen. Etwa: Die Schokolade nach dem Mittagessen oder eben das Bier nach getaner Arbeit. Das war eindeutig: Es waren vornehmlich zuvor einzelne Handlungen, die sich durch ihre Wiederholungen zu fixen Ritualen und folglich noch mehr zu nicht weiter hinterfragten Fixpunkten verwandelten.
Die Fastenzeit war somit für uns eine Zeit der Reflexion. Eine Zeit des „hinter sich Tretens“, das Nachdenkens und des Nachfragens.
Wir haben vorübergehende Antworten gefunden. Auf Fragen, die wir wohl im nächsten Jahr wieder aufs Neue stellen müssen. Aber es hat gut getan und erste Erkenntnisse gebracht, siehe weiter oben.
Doch jetzt steht für uns Ostern vor der Tür
Die Dekoration steht schon, die Vorfreude steigt. Auch darauf, dass wir wieder ohne Reue „sündigen“ dürfen. Doch damit geht auch der Versuch einher, dass wir mehr Balance halten möchten. Weniger ins andere Extrem fallen, weniger kompensieren, weniger dem Gedanken nachgehen, jetzt das „Versäumte“ nachholen zu müssen.
Denn auch das haben wir gelernt: Weniger oder Verzicht muss nicht zwingend bedeuten, dass sich alles um das „Eine“ dreht. Es ist anders: Durch den Verzicht und die bis dahin bestehende Fokussierung auf dieses „Eine“, auf das man eben verzichtet, tun sich viele andere Möglichkeiten auf.
Viel Schönes und Genussvolles erscheint plötzlich auf der Bildfläche, das man bisher übersehen hatte.
Kurzum: Es geht uns gut. Die Zeit hat uns gut getan. Wir sind jetzt bereit für die neue Phase, für den neuen Schritt, für das Fest und für die Zeit danach. Die Fastenzeit war nicht dunkel, sondern von lichtvollen Erkenntnissen geprägt.